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Eisige Naehe

Eisige Naehe

Titel: Eisige Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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extrem gefährlich. Sie sind wie Pitbulls, die man darauf abgerichtet hat, nur auf das Wort ihres Herrchens zu hören. Sie führen jeden Befehl aus, ohne ihn zu hinterfragen. Oder vergleichen Sie sie mit Giftschlangen, die zubeißen und ihr tödliches Gift injizieren. Wenn Sie sie unschädlich machen wollen, müssen Sie sie töten. Ich warne Sie, die beiden sind sehr wachsam und nicht unintelligent, ganz im Gegenteil. Sie haben eine hervorragende Ausbildung genossen, sowohl hier als auch in Israel.« »Meine Kollegin hat ebenfalls eine exzellente Ausbildung genossen«, sagte Henning. »Sich mit ihr anzulegen kann für jeden gefährlich sein.«
    »Ich weiß. Das ist mit ein Grund, warum ich mich bereit erklärt hatte, mit Ihnen zu sprechen. Falls überhaupt jemand Friedmann und Müller unschädlich machen kann, dann Sie.«
    »Heißt das, wir sollen die beiden beseitigen?«, fragte Henning entsetzt.
    »Es liegt an Ihnen. Haben Sie den Mumm?«
    »Das hat doch nichts mit Mumm zu tun, sondern mit dem, was wir ...«
    »Mein Gott, ich kenne diese Leier in- und auswendig. Sie haben einen Eid abgelegt, aber das haben Friedmann und Müller auch. Wenn sie nicht gestoppt werden, werden sie weiter wie dressierte Pitbulls sein. Ich verrate Ihnen jetzt etwas, was nur wenige wissen: Friedmann und Müller gehören zu den wichtigsten Personen im äußeren Kreis. Meines Wissens haben sie in den letzten zehn Jahren mindestens dreißig Morde begangen. Das ist weit mehr, als die meisten Serienkiller aufweisen. Sie sind gewissenlose Roboter, die jeden noch so dreckigen Auftrag ausführen. Denken Sie nach und geben Sie mir innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden Nachricht.« »Was meinen Sie mit >äußerer Kreis    »Hier, das ist eine junge Frau aus der Ukraine. Sie war unter anderem für uns tätig, aber als sie aufgefordert wurde, jemanden zu liquidieren, zog sie sich zurück. Es wurde auf sie eingeredet, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken, doch sie blieb dabei, sie wollte partout aussteigen. Sie wurde zu einem Risiko, also wurden Friedmann und Müller beauftragt, sie zu beseitigen. Nach jedem Mord machten sie Fotos, um zu beweisen, dass sie den Auftrag auch wirklich erledigt hatten. Hier, sehen Sie selbst«, sagte er und legte alle Fotos nebeneinander, nur das von Weidrich fehlte.
    Schweigend betrachteten Henning und Santos die Fotos, die allesamt tote Menschen zeigten, etwa ein Drittel davon Frauen.
    »Die wurden alle von Friedmann und Müller umgebracht?«, fragte Henning fassungslos, erhob sich und stützte sich auf den Tisch. Er sah Albertz mit dem Blick eines zornigen Stiers an, es war, als wollte er sich gleich auf ihn stürzen.
    »Ja«, war die knappe Antwort. Albertz hielt dem Blick stand und rührte sich nicht einen Millimeter von der Stelle, Hennings Drohgebärde flößte ihm keine Angst ein. »Wieso wurden die nie zur Rechenschaft gezogen?«, schrie Henning.
    »Weil wir es nicht wollten«, war die gelassene Antwort. »Na wunderbar! Da laufen ein paar kaltblütige Killer herum, die auch noch bei der Polizei arbeiten. Wie schäbig! Mein Gott, in was für einem Land leben wir eigentlich?«
    »Ich kann Ihre Wut verstehen«, sagte Albertz ruhig, »aber ich versichere Ihnen, ich bin nicht derjenige, der die Morde in Auftrag gegeben hat.«
    »Das ist mir scheißegal, ob Sie oder jemand anderes die Morde in Auftrag gegeben haben! Und nein, Sie können meine Wut nicht im Geringsten verstehen, nicht im Geringsten! Aber ich habe einen Eid abgelegt, und an den halte ich mich auch ...«
    »Ich weiß, ich weiß, ich weiß, ich weiß. Sie gehören zu den Guten. Aber was ist mit den Bösen? Schauen Sie weg oder sagen Sie, ich werde alles tun, damit sie keinen weiteren Schaden anrichten? Was bedeutet Ihnen dieser Eid?« »Alles schön und gut. Nein«, verbesserte sich Henning, »weder schön noch gut. Das ist eine Riesensauerei. Ich habe Sie das gestern schon gefragt: Wie können Sie das mit Ihrem Gewissen vereinbaren?«
    Albertz trank einen Schluck und blickte in den kleinen Rest der bernsteinfarbenen

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