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Eisige Naehe

Eisige Naehe

Titel: Eisige Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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verkrafte das alles nicht mehr. Geh und pass auf dich auf.« Sie machte eine besorgte Miene und legte ihm die Hand auf die Wange. »Ich liebe dich, auch wenn du eine andere Frau mehr liebst. Aber du kannst mir meine Liebe nicht nehmen. Niemals, das sollst du noch wissen.« Hans Schmidt nickte, gab ihr einen Kuss, ging in den kleinen Raum, wo der Überwachungsmonitor stand, vergewisserte sich, dass rings um das Haus die Luft rein war, und ging nach draußen. Es war kurz nach halb zwei. Gemäßigten Schrittes ging er auf sein Haus zu. Er hatte einen Plan.
     

DONNERSTAG, 13.50 UHR
    Albertz kehrte in die Zentrale zurück und ging zu Friedmann und Müller, die sich die Überwachungsbänder vom Hotel ansahen, auf dem Tisch zwei leere Pizzakartons, zwei Flaschen Cola und Gläser. »Wie weit seid ihr?«
    »Zwei Bänder haben wir schon durchlaufen lassen, das heißt, von gestern siebzehn Uhr bis Mitternacht, aber Fehlanzeige. Man kann sehen, wie Bernhard sich in der Lobby aufhält, man sieht ihn an der Bar, an der Rezeption und in der Tiefgarage. Man sieht sogar, wie er in seinen BMW einsteigt, von da an ist kaum noch was zu erkennen, weil die Scheiben getönt sind. Jetzt kommt's - etwa zwei Minuten nachdem er in den Wagen gestiegen ist, ist ein Unbekannter auf der Beifahrerseite eingestiegen. Er blieb dort etwa fünf Minuten und stieg dann wieder aus. Er ist nicht zu erkennen, er wusste offenbar, wo die Kameras installiert sind und wie er sein Gesicht vor ihnen verbirgt. Das Problem ist, dass Jürgens von der Rechtsmedizin nur einen Herzinfarkt diagnostizieren konnte. Keine Stichverletzung, keine Schusswunde, kein Gift. Jetzt schau mal hier: Nachdem der Fremde ausgestiegen ist, geht er um den Wagen rum und wischt den Griff an der Fahrertür ab. Das lässt den Schluss zu, dass Bernhard mit einem Kontaktgift in Berührung gekommen ist, das vermutlich schon nach kurzer Zeit nicht mehr nachweisbar ist.« »Habt ihr Jürgens darauf angesprochen?« »Haben wir, und er hat auch schon zurückgerufen und gemeint, er könne weder an Bernhards Händen noch im Blut irgendetwas feststellen. Er wird noch weitere Untersuchungen durchführen, die jedoch mehrere Tage dauern. Ich habe ihm natürlich unmissverständlich klargemacht, dass er sein Maul halten soll und ausschließlich uns seine Ergebnisse mitteilen darf. Das war doch richtig so, oder?«
    »Natürlich, aber ich hoffe doch sehr, dass du deine Worte etwas anders gewählt hast.«
    »Ja, ich habe ihm gesagt, dass er mit niemandem darüber sprechen darf und ...«
    »Ist ja gut.«
    »Ich für meinen Teil bin überzeugt, dass der Mann, der zu Bernhard ins Auto gestiegen ist, auch sein Mörder ist. Der Typ ist gerissen. Selbst die Aufnahmen aus der Lobby zeigen nicht sein Gesicht.«
    »Okay, gute Arbeit. Ihr könnt morgen oder übermorgen weitermachen. Jetzt habe ich was anderes für euch zu tun. Ihr kennt ja Henning und Santos. Die beiden stecken ihre Nase in Dinge, die sie nichts angehen, und ich kann unter keinen Umständen Wühlmäuse in unserem Territorium gebrauchen. Kümmert euch um sie.« »Und wie?«, fragte Müller mit ernstem Blick, dem dieser Auftrag nicht ganz geheuer war.
    »Kannst du dir das nicht denken? Die müssen von der Bildfläche verschwinden. Sie hatten bereits die offizielle Anweisung, sich aus den Fällen Bruhns und Klein rauszuhalten, aber sie machen trotzdem weiter. Über kurz oder lang werden sie auf uns stoßen, und das ist das Letzte, was wir gebrauchen können.« »Wir sollen sie kaltmachen?«
    »Ja. Es muss aber so aussehen, als wären sie in einen Bandenkrieg geraten oder als hätte das Phantom zugeschlagen. Die Spur darf unter gar keinen Umständen zu uns führen. Habt ihr mich verstanden? Zwanzigtausend für jeden von euch, wenn ihr Vollzug melden könnt. Nehmt die Sache nicht auf die leichte Schulter, die beiden sind mit allen Wassern gewaschen. Ich verlasse mich auf euch.«
    »Wie viel Zeit haben wir?«
    »Spätestens ab morgen Abend sollten sie mir nicht mehr lästig werden können. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?« »Klar doch.«
    »Dann bewegt euren Arsch raus hier, fahrt ins Präsidium und macht Drogenfahndung. Dabei lasst ihr euch etwas ganz Besonderes für eure lieben Kollegen vom K 1 einfallen. Sollte ich eine Idee haben, werde ich euch anrufen. Bevor ihr etwas unternehmt, lasst es mich in jedem Fall vorher wissen.« »Sonst noch was?«
    »Nein, ihr könnt gehen. Aber wie gesagt, vor einer Aktion will ich informiert werden. Und

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