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Eisige Naehe

Eisige Naehe

Titel: Eisige Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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mein Haus überwacht wird. Falls ja, geb ich dir rechtzeitig Bescheid.« »Soll ich nicht lieber warten, bis es dunkel ist?« »Nein, komm sofort. Es ist etwas passiert.« »Ich bin zu Hause, ich, ahm, ich bin wieder umgekehrt. Bis gleich. Sollte ich irgendetwas Auffälliges bemerken, werde ich aber nicht kommen. Dann treffen wir uns irgendwo in der Stadt. Okay?«
    »Einverstanden.«
    Sarah Schumann erhob sich mühsam, die Schmerzen in der linken Brust, am Handgelenk und vor allem am Anus waren wieder stärker geworden und machten jede Bewegung zur Qual. Außer ihrem toten Mann gab es niemanden, den sie so sehr hasste und verabscheute wie Karl Albertz, diesen eiskalten, gewissenlosen Teufel, der direkt aus der Hölle emporgestiegen war, der so viel Macht und Einfluss besaß und dennoch stets im Hintergrund blieb. Bis vor ein paar Stunden hatte sie nicht einmal gewusst, dass er in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wohnte. Niemals hätte sie für möglich gehalten, nach einer solch langen Zeit wieder von ihm vergewaltigt zu werden. Ihm hatte es Spaß bereitet, sie fühlte nur Schmerz, Ekel, Wut und eine tiefe Leere in ihrem Innern. Sie setzte sich vor den Monitor und schaltete eine Überwachungskamera nach der anderen ein, insgesamt waren es neun, die das Grundstück und die Straße erfassten, es gab nicht einen toten Winkel. Nach zehn Minuten war sie zufrieden, es parkte kein Auto in der näheren Umgebung, das nicht hierhergehörte, kein Mensch war zu sehen, der sich auffällig verhielt.
    Sie rief erneut bei Schmidt an. »Du kannst kommen.« »Ich habe auch eben die Lage gecheckt, es ist alles sauber. Bis gleich.«
    Sarah Schumann legte auf und stellte sich ans Fenster. Sie hatte nicht damit gerechnet, in Kiel mit Albertz konfrontiert zu werden. Sie hatte niemals mit den Schmerzen gerechnet, mit der Demütigung, ihm zu Willen sein zu müssen. Tja, dachte sie, ich wäre wohl doch besser zu Hause geblieben. Jetzt ist es zu spät. Sie hörte, wie der Schlüssel, den sie Schmidt gegeben hatte, ins Schloss gesteckt und die Tür aufgemacht wurde.
    Hans Schmidt ging auf sie zu und nahm sie in den Arm, sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und fühlte sich geborgen.
    »Was ist passiert? Hat es mit Albertz zu tun?« »Woher weißt du ...«
    »Ich habe es doch geahnt. Sarah, warum bist du nicht zurück nach Frankfurt gefahren? Warum? Was wollte er?«
    »Komm, setzen wir uns, mir tut alles weh.« »Wieso?«, fragte Schmidt mit düsterem Blick. Sie ließen sich nebeneinander auf der breiten Couch nieder. »Er hat mich zum Sex gezwungen. Zuletzt hat er das vor vielleicht zwanzig Jahren getan, und ich hätte niemals damit gerechnet, aber ...«
    »Moment. Der Reihe nach. Was wollte Albertz hier? Er wollte doch nicht nur Sex. Was war der eigentliche Grund?«
    »Er wollte deinen Namen. Ich habe ihm gesagt, eher würde ich sterben, als dass ich dich verraten würde« »Du bist sehr, sehr mutig. Ich danke dir. Und weiter?« »Hier.« Sie zeigte ihm ihr angeschwollenes, blutunterlaufenes rechtes Handgelenk. »Da hat er mich gepackt und hochgerissen. Dann hat er meine linke Brust zugedrückt, es hat so höllisch weh getan, dass ich kaum noch klar denken konnte. Er hat auch gedroht, mich umzubringen, wenn ich ihm nicht bis morgen Abend deinen Namen liefere.«
    »Und dann hat er dich vergewaltigt. Wo? Hier oder im Schlafzimmer?«
    »Im Schlafzimmer. Hans, was soll ich jetzt tun? Die ganze Sache ist außer Kontrolle geraten.« »Gar nichts ist außer Kontrolle geraten, ganz im Gegenteil. Ich war heute Vormittag eigentlich auf dem Weg zu jemand anderem, habe es mir aber anders überlegt. Erst ist Albertz fällig.«
    »Zu wem warst du unterwegs?«
    »Das verrate ich erst, wenn ich es hinter mich gebracht habe. Nur das mit Albertz darfst du vorher wissen.« »Hans, bitte, lass es«, flehte Sarah Schumann und fasste ihn am Arm. »Du hast keine Chance gegen ihn, der hat eine übermächtige Organisation im Rücken. Du könntest genauso gut Selbstmord begehen. Bitte, lass es.« Er nahm ihre Hand und sagte mit fester Stimme: »Dann wird er dich umbringen, und das werde ich niemals zulassen. Vertrau mir, ich weiß, was ich tue. Ich habe auch schon einen Plan, wie ich an Albertz rankomme, ohne dass er Verdacht schöpft.«
    »Er ist ein Teufel. Ich kenne niemanden, der den Teufel austricksen könnte. Ich habe Angst um dich.« »Ich habe etwas angefangen, und ich werde es zu Ende bringen. Albertz ist ein Schwein, das sich gerne im Dreck suhlt. Ich

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