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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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Polizeiausbildung hat er nie im Morddezernat gearbeitet, und er hatte es erst recht noch nie mit einem Serienmörder zu tun.«
    »Was er darüber gesagt hat, dass der Mörder kein Fremder für Mrs Jameson war, klang logisch und vernünftig. Sie stimmen trotzdem nicht zu?«
    »Ich stimme nur nicht zu, dass es definitiv so ist. Es gibt die Möglichkeit, wie unwahrscheinlich auch immer, dass Ivy einen Fremden eingelassen oder ihm zumindest die Tür geöffnet hat. Und Sie sagten, der Mann, der Jill getötet hat, trug eine Maske. Sie hätte einem Maskierten mit absoluter Sicherheit nie die Tür geöffnet, daher muss ich mich fragen, ob ihre Tür überhaupt abgeschlossen war. Vielleicht war sie unvorsichtig und hat nicht hinter sich zugesperrt, als sie in den Laden ging. Vielleicht war Ivy diesmal ebenfalls unvorsichtig. So was passiert.«
    »Beiden an ein und demselben Tag?«
    Ben verzog das Gesicht. »Unwahrscheinlich, ja. Aber möglich.«
    Nach kurzem Nachdenken meinte Cassie: »Ich muss sagen, der Sheriff hat mich überzeugt. Und ein Mann, der für Becky ein Fremder war, könnte trotzdem jemand sein, den Mrs Jameson kannte. Wenn er ein Einheimischer ist, wird sich früher oder später eine Verbindung zwischen dem Mörder und zumindest einem seiner Opfer ergeben. Ich schätze, wir müssen einfach abwarten und sehen, ob die Ermittlungen von Sheriff Dunbar auf etwas stoßen.«
    »Wie zum Beispiel auf weitere Leichen?« Bens Stimme klang grimmig.
    »Vielleicht wird er eine Verbindung finden, falls es eine gibt. Oder Beweise, die auf einen bestimmten Mann hindeuten. Wenn er recht damit hat, dass der Mörder aus dieser Gegend stammt, hat er vermutlich ein wesentlich besseres Verständnis für die Menschen hier – und jeden möglichen Verdächtigen –, als es irgendwelche Gesetzeshüter von auswärts je haben könnten.«
    »Er versteht die Menschen hier, aber ich bezweifle, dass er spezielle Einsichten in den Verstand dieses Mörders besitzt.« Ben warf ihr einen raschen Blick zu. »Ihre Hilfe könnte sich als unschätzbar erweisen, Cassie. Daran hat sich nichts geändert.«
    Ohne darauf einzugehen, erwiderte sie: »Wenn Sie mich bei der Werkstatt absetzen könnten, wäre ich Ihnen dankbar. Man hat mich heute Morgen angerufen und mir mitgeteilt, dass mein Auto fertig ist, und ich sagte, ich würde es abholen.«
    Ben wendete den Jeep in Richtung der Werkstatt, meinte aber: »Sollten Sie wirklich fahren? Sie waren fast fünf Minuten lang ohnmächtig.«
    Cassie erschrak ein wenig. »So lange? Das war mir gar nicht klar. Aber es geht schon, ich fühle mich gut. Was auch immer da passiert ist, hat mir längst nicht so viel abverlangt wie die üblichen … Verbindungen.«
    »Darauf wäre ich nicht gekommen. Sie wurden weiß wie die Wand, bevor Sie umkippten.«
    In seiner Stimme war ein Ton, der sie plötzlich befangen machte, aber es gelang Cassie, ihre eigene Stimme beiläufig klingen zu lassen. »Schock, nehme ich an. Sie dort sitzen zu sehen, wie sie mich anzuschauen schien, war völlig unerwartet.« Sie hielt inne. »Und wenn nun tatsächlich jemand anders dort war? Warum hat er sich nicht gemeldet?«
    »Vermutlich aus Angst, als Verdächtiger zu gelten. Und die Vorstellung eines Zeugen, der den Tatort gesehen hat und damit vor seinen Freunden und der Familie angibt, gefällt mir ganz und gar nicht. Bisher ist es uns gelungen, bestimmte Einzelheiten zu verschweigen. Wenn es sich herumspricht, wie die Opfer in Positur gesetzt wurden, mit den Münzen in der Hand, welche Waffen benutzt wurden, könnte es schwieriger werden, die Anklage zu vertreten, wenn der Fall vor Gericht kommt.«
    »Ich nehme nicht an, dass Sie sich wegen eines Trittbrettfahrers Sorgen machen«, sagte Cassie abwesend.
    »Eigentlich nicht. Mir fällt es ja schon schwer zu glauben, falls Matt recht hat, dass diese verschlafene kleine Stadt einen gewalttätigen Mörder hervorbringen kann. Dass es zur selben Zeit zwei geben sollte, würde mich doch sehr überraschen.«
    »Tja, wer auch immer den Schauplatz des Mordes gesehen hat, könnte zu verängstigt sein, um darüber zu reden.«
    »Vielleicht. Aber Geheimnisse bleiben in dieser Stadt für gewöhnlich nicht lange geheim.«
    Cassie dachte darüber nach, als er sie an der Werkstatt abgesetzt hatte. Sie bezahlte die Rechnung und wartete darauf, dass ihr Auto nach vorn gefahren wurde, und man musste kein Telepath sein, um das Unbehagen der Mechaniker zu spüren. Sie konnten nur über die Morde reden, und

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