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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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zu verfolgen hat nichts gebracht. Zum einen sind alle Sammler, mit denen wir bisher geredet haben, mittleren Alters oder älter. Alle sind anscheinend glücklich verheiratet und haben Kinder. Und keiner hat auch nur einen Strafzettel.«
    »Was heißt, dass sie nicht dem Profil entsprechen.«
    »Vorausgesetzt, ich akzeptiere das Profil.«
    »Tust du das? Und wirst du endlich zugeben, dass wir es mit einem Serienmörder zu tun haben?«
    Matt zögerte. »Ich mag zwar dickköpfig sein, aber ich bin kein Narr, Ben. Die einzige wirkliche Verbindung zwischen den drei Opfern sind ihr Geschlecht und ihre Rasse – und die Tatsache, dass wir bei keiner in ihrer Vergangenheit einen Menschen finden können, der wütend genug ist oder irgendein anderes Motiv für einen Mord hat. Was bedeutet, es sieht mehr und mehr so aus, als wären sie alle von einem Fremden umgebracht worden oder zumindest von jemandem, den sie kaum kannten.«
    »Was auf einen Serienmörder deutet.«
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit, verdammt.« Matts Seufzer klang wie eine Explosion. »Früher wurden sie Fremdenmorde genannt, wusstest du das? Bevor jemand sie ›Serienmörder‹ taufte. Die Art von Mordfällen, die sich am schwersten aufklären lassen, weil der Mörder keine greifbare Verbindung mit seinem Opfer hat.«
    Ben nickte. »Ich habe einiges darüber nachgelesen, vor allem nach den Morden an Ivy und Jill. Klingt so, als hättest du das ebenfalls getan.«
    »Was mir auch nicht viel genützt hat. Am Ende komme ich doch nur wieder auf dieses mitleiderregend dünne Profil, das deine verdammte Übersinnliche nach Beckys Tod erstellt hat. Weiß, männlich, zwischen vierundzwanzig und zweiunddreißig, vermutlich alleinlebend und ohne feste Beziehung zu einer Frau, vermutlich früher missbraucht und mit zumindest einem dominierenden Elternteil, vermutlich mit sexuellen Problemen. Zum Teufel, vermutlich rede ich sogar mit dem Kerl, wenn er mir auf der Straße begegnet!«
    Ben verstand die Frustration des Sheriffs, weil es ihm genauso ging.
    »Was noch schlimmer ist«, sagte Matt düster, »gestern habe ich wenigstens drei Leute den Ausdruck ›Serienmörder‹ benutzen hören, und sobald sich das verbreitet, wird hier schnell die Hölle los sein. Zu sagen, wir hätten hier einen Mörder rumlaufen, macht die Leute unruhig und besorgt. Zu sagen, es sei ein Serienmörder, lässt sie vollkommen durchdrehen. Das ist, als würdest du am Strand Achtung, Haie! brüllen.«
    »Die meisten Frauen scheinen sich vorzusehen, wenigstens haben wir das erreicht«, meinte Ben. »Ich glaube nicht, dass ich in der letzten Woche auch nur eine allein auf der Straße gesehen habe.«
    Matt grunzte. »Darauf brauchen wir uns nicht viel einzubilden, Ben. Die furchtbare Wahrheit ist, dass wir nicht näher dran sind, den Kerl zu finden, als wir es letzte Woche nach dem Mord an Becky waren. Und du weißt so gut wie ich, je länger es dauert, bis wir einen Durchbruch in diesem Fall erreichen, desto unwahrscheinlicher wird es, dass wir den Schweinehund je fassen werden. Wir erwischen Mörder, weil sie Beweise hinterlassen, die wir interpretieren können, oder weil sie eine Dummheit begehen. Der hier hat nichts davon getan. Vielleicht mordet er erneut und wird dreist genug, uns ein paar hilfreiche Beweise zu hinterlassen. Oder vielleicht sind drei seine Grenze, und er lehnt sich einfach gemütlich zurück und schaut zu, wie wir im Dunkeln tappen.«
    »Cassie glaubt, er ist noch nicht fertig.«
    »Oh, verflucht.« Der Sheriff klang eher verzweifelt als angewidert.
    In so neutralem Ton wie möglich sagte Ben: »Wenn wir uns ihre Fähigkeiten zunutze machen wollen, sollten wir das lieber bald tun. Je länger es sich hinzieht, desto wahrscheinlicher ist es, dass dieser Dreckskerl Cassies Eindringen in seinen Kopf bemerkt und sie als Bedrohung erkennt.«
    Matt starrte ihn an. »Du hast nicht nur über Serienmörder nachgelesen, sondern auch über Paranormale, stimmt’s?«
    Ben stritt es nicht ab. »Man scheint sich darin einig zu sein, dass manche Leute ungewöhnlich empfindsam für die elektromagnetische Energie des Gehirns sind. Durch irgendeinen Kanal sind sie in der Lage, die Energie im Gehirn anderer anzuzapfen und sie zu deuten, sie als Gedanken und Bilder und sogar Emotionen zu interpretieren.«
    »Was meinst du mit ›Kanal‹?« Da das mehr nach Wissenschaft und viel weniger nach Magie klang, ließ sich Matt wenigstens herab, zuzuhören.
    »Was Cassie ›Verbindungen‹ nannte.

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