Eisige Umarmung (German Edition)
was er anstellen musste, um noch einmal seine Dissonanz auszuschalten.
Brenna küsste ihn noch einmal, wilder, verlangender, feuchter. „Beweg dich in mir“, flüsterte sie. Sie ließ seine Hände los und legte ihre Handflächen auf seine Brust.
Er brachte kein Wort heraus, legte nur die Hände auf ihre Hüften und hob sie im Rhythmus mit seinem Körper an. Sämtliche Ergebnisse seiner Nachforschungen waren aus seinem Hirn verschwunden – uralte Instinkte und eine überwältigende Zärtlichkeit für seine Geliebte hatten die Führung übernommen.
Zuerst waren seine Bewegungen langsam, sie sollte sich erst an ihn gewöhnen, während er in die Ekstase abtauchte. Dann drängte sie ihn, schneller zu werden, und er stieß in sie hinein, ihre Körper prallten aufeinander. Sie schrie auf, krallte ihre Finger in seine Brust und ritt ungezügelt auf ihm.
Als sie unzufrieden aufstöhnte, drehte er sie auf den Rücken. Sie protestierte nicht, sondern schlang ihre Beine um seine Taille. Er rieb ihre Klitoris, während er sie beide mit immer schnelleren Bewegungen zu einem Höhepunkt trieb, den sie nie für möglich gehalten hätten. Irgendwo auf diesem Weg verließ ihn jede Fähigkeit zu denken.
Brennas Beine fühlten sich an wie Gallert. „Ich glaube nicht, dass ich noch einen Finger rühren kann“, murmelte sie an Judds Kehle.
Als Antwort grunzte er nur. Seine Hand strich noch einmal über ihr Hinterteil, bevor sie auf das Laken fiel, als habe er nicht mehr die Kraft, sie zu heben.
Sie strich mit den Fingern über seine Brust, knabberte an seiner Halsschlagader und sog seinen Geruch ein. Sie hatte schon vorher nach ihm gerochen, aber jetzt saß er in jeder Pore ihrer Haut. Sie fühlte sich in Besitz genommen, beschützt und geliebt. Es war gut, ihm zu gehören, trotz seiner Neigung zur Dominanz.
„Noch einmal.“
Sie musste sich wohl verhört haben. „Du hast doch eben nicht ‚noch einmal‘ gesagt, oder?“
„Bevor die telekinetischen Fähigkeiten wiederkommen.“
Brenna schüttelte den Kopf. „Du bist völlig verrückt.“ Nach diesem Liebesakt konnte er froh sein, wenn sie sich noch irgendwann einmal in diesem Jahrhundert bewegte. „Gott sei Dank mag ich Verrückte.“
„Eine Stunde Schlaf. Dann noch einmal.“
Trotz ihrer Erschöpfung spürte sie, wie ihre weibliche Seite auf seine Entschlossenheit reagierte. „Du bist so was von sexy.“
„Weiß ich.“
Darüber musste sie lachen. „Sicher?“
„Meine wunderschöne Gestaltwandlerin behauptet das jedenfalls immer.“
Seine Hand legte sich auf ihren Nacken. „Jetzt schlaf.“
Das tat sie. Genau eine Stunde später weckten sie die Finger und Lippen eines Mannes, der ihren Körper auf äußerst sinnliche Weise erregte. Diesmal ließen sie es langsamer angehen, und sie durfte Judd küssen und liebkosen, so viel sie wollte.
Unter ihren Fingerspitzen fühlten sich seine Muskeln hart und warm an, seine Haut schmeckte nach Salz und nach Mann. Ihm so nahe, so tief verbunden zu sein, machte sie unendlich glücklich. „Das möchte ich ab jetzt jeden Tag tun.“
Seine Augen funkelten golden in der Dunkelheit. „O ja.“
Aber er musste sie verlassen, sobald sich die telekinetischen Fähigkeiten regeneriert hatten. „Brenna –“
„Schsch.“ Obwohl die Sehnsucht in ihr brannte, schüttelte sie den Kopf. „Wir sehen uns morgen früh.“ Er wollte nicht gehen, das sah sie ihm an. Aber sie spürte auch die Schmerzen – die Dissonanz –, die er zu verbergen suchte. „Bis morgen früh, Baby.“
Sie musste ihm noch ein paar Minuten gut zureden, bevor er endlich ging. Dann erst lehnte sie sich auf dem Bett zurück und ließ ihren Tränen freien Lauf. Würden sie nie mehr haben als diese gestohlenen Augenblicke, in denen Judd von einem entscheidenden Teil seiner Psyche abgeschnitten war? Es schien hoffnungslos zu sein. Wahrscheinlich hätte sie die ganze Nacht geweint, wenn sie nicht nach ein paar Minuten vor lauter Erschöpfung eingeschlafen wäre. Als sie aufwachte, spürte sie wieder Hoffnung.
„Ich habe mit Judd Lauren geschlafen“, flüsterte sie, immer noch erstaunt über diese Tatsache. Noch vor einem Monat wäre das nur der Wunschtraum einer Verrückten gewesen. „Dann bin ich eben verrückt.“ Lächelnd stieg sie aus dem Bett, duschte und aß ein wenig. Danach ging sie zu einem der Technikerräume, um dort zu arbeiten, denn sie wusste, dass es Judd nicht gut tun würde, in einer Wohnung eingesperrt zu sein, deren Atmosphäre von
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