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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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überraschte ihn, und er war sich nicht sicher, ob es ihm gefiel. „Ist Vollkommenheit für Sie anziehend?“ Judd war nicht eitel. In der Ausbildung hatte man ihm gesagt, er hätte vollkommen symmetrische Züge, die sowohl Menschen als auch Gestaltwandler anzögen und die er daher zu seinem Vorteil nutzen könne. Er war diesem Rat nie gefolgt – es wäre ein Schritt zu weit in den Abgrund gewesen.
    Sie lachte, es klang heiser und vertraut. „Nein, Schönheit allein reicht mir nicht. Sonst hätte es Tai schon auf der Highschool geschafft, mir den Kopf zu verdrehen.“
    Er rief sich das Gesicht des jungen Wolfes in Erinnerung – glatte schwarze Haare, hohe Wangenknochen, gesunde braune Haut und leicht schräge, blaugrüne Augen. Alles zusammen ergab ein Bild, das nach Brennas Aussage für Frauen attraktiv war. Eben schön. Er ballte die Hände auf dem Teppich. „Und warum starren Sie mich dann an, wenn Sie mich nicht attraktiv finden?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“ Brennas Stimme war dunkler geworden, voller Verlangen. „Wenn Sie nur schön wären, würde mich das nicht so faszinieren. Sie haben gefährliche Augen, ein trotziges Kinn, den Körper eines Soldaten und den Geist eines Jägers. Und das, mein medialer Schatz“, flüsterte sie, „macht dich so wunderbar sexy, dass ich dich am liebsten von oben bis unten abküssen würde.“
    Nach diesem Bekenntnis trat eine Stille ein, die so tief war, dass Judd den Wind hören konnte, der um die Hütte strich. Dann wurde Brenna feuerrot. „Um Gottes willen, ich glaube einfach nicht, dass ich das laut gesagt habe.“
    Er konnte es ebenfalls kaum fassen. Die Tatsache, dass sie ihn sexuell anziehend fand, machte ihn sprachlos. Er war völlig taub. Selbst die Dissonanz war verschwunden – interpretierte diese Reaktion wahrscheinlich als das Fehlen jeglicher Gefühle.
    „Sagen Sie doch etwas.“ Brenna hatte die Hand auf seiner Schulter zur Faust geballt.
    Mit äußerster Willensanstrengung gelang es ihm, die Sprache wiederzufinden. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    „Normalerweise sage ich so etwas nicht zu Männern.“ Sie verzog das Gesicht. „Sind Sie sicher, dass Sie keine Medialenkräfte verwendet haben?“
    „Ich würde niemals gegen ethische Gesetze verstoßen.“ Eisig verwahrte er sich gegen diese Unterstellung.
    Sie boxte ihn auf die Schulter. „War doch nur ein Scherz, du Dummkopf.“ Sie war jetzt nicht mehr so rot, und ihre Lippen verzogen sich zu einem verführerischen Lächeln. „Sie haben keine Ahnung, was Sie in mir auslösen, habe ich recht?“
    Es schien keine gute Idee zu sein, das zuzugeben. „Wenn Sie ein Mann wären, würde ich Ihnen einfach ein paar blaue Flecken verpassen und Sie rauswerfen. Aber so weiß ich nicht, wie ich Sie loswerden kann.“
    „Wie gemein.“ Aber sie lächelte immer noch. „Kann ich Sie noch etwas fragen?“
    In diesem Augenblick wurde er ihr Pfeilgardist. „Fragen Sie.“
    „Möchten Sie nicht –“ Sie zögerte. „Nein, ich glaube nicht, dass ich dafür den Mut habe.“
    „Möchte ich was nicht?“
    „Vergessen Sie, dass ich den Mund aufgemacht habe.“ Sie stand auf, fuhr sich mit der Hand durch die Haare, dass sie hochstanden.
    Er griff nach ihrem Knie, legte die Finger auf eine empfindliche Stelle in der Kniekehle. Die kleine Berührung brachte die Dissonanz mit voller Gewalt zurück und machte Brenna zum Eiszapfen. Er wusste, warum. Nach seinen Erkenntnissen über die Körpersprache war es eine sehr vertrauliche Geste, die meisten Frauen erlaubten so etwas nur Personen, denen sie vollkommen vertrauten. „Sagen Sie schon.“
    Der Blick aus ihren Augen war unergründlich. „Sie sind doch ein Medialer, finden Sie’s raus. Es ist die logische Schlussfolgerung.“ Sie schüttelte seine Hand ab und ging zur schmalen Küchenzeile. „Wollen Sie einen Kaffee?“
    Er drehte sich um, um sie zu beobachten. „In Ordnung.“ Kaffee stand nicht auf dem Speiseplan der Medialen, aber er hatte sich seit seiner Abkehr vom Medialnet daran gewöhnt. Während er wartete, folgte er ihrem Vorschlag und ging das Gespräch noch einmal durch. Er wäre schneller darauf gekommen, wenn ihn der Anblick ihrer Bewegungen nicht dauernd abgelenkt hätte. Ihr Hüftschwung war dermaßen – „Ob ich noch niemals eine Frau überall küssen wollte?“
    Sie schrie auf, wirbelte zu ihm herum und hielt sich mit den Händen am Tresen hinter ihr fest. „Ich hätte es vielleicht nicht mit diesen Worten gesagt.“ Ihre

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