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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Stimme war ein wenig höher gerutscht als normal. „Aber das war meine Frage.“
    „Sie“, sagte er leise, unfähig, noch länger zu lügen, „Sie führen mich in Versuchung.“
    „Oh!“ Sie holte tief Atem, und ihre Brüste hoben sich. „Aber Sie haben das doch nie zugelassen.“
    Und ob er hatte. Wenn sie je gesehen hätte, wie er sie in unbemerkten Momenten anschaute, hätte sie gewusst, wie unerträglich stark er auf sie reagierte. „Weil es keinerlei Bedeutung hat“, sagte er. „Dadurch ändert sich nichts.“
    „Lügner.“ Sie blinzelte nicht. „Andere Mediale fühlen kein Verlangen.“
    „Ein großer Bruch in meiner Konditionierung“, gab er vor ihr und damit auch vor sich selbst zu. „Ich werde ihn reparieren.“ Er verstand allerdings nicht, warum dieser Fehler schon so bald wieder aufgetreten war, nachdem er gestern alles getan hatte, um den Riss zu beseitigen. Er hätte gegenüber ihrem verführerischen Körper immun sein müssen.
    „Und was wird dann? Vergessen Sie die Versuchung einfach?“
    „Ja.“
    Feuer blitzte in ihren Augen auf, und sie wandte sich wieder dem Kaffee zu. „Wissen Sie was? Ich werde meiner Liste über Sie den Begriff Dickschädel hinzufügen.“
    Ihr Verärgertsein faszinierte ihn genauso wie alle anderen Gefühle, die sie zeigte. Und es brachte ihn einem katastrophalen Zusammenbruch noch einen Schritt näher, diese Faszination zuzugeben. Die Dissonanz erreichte einen neuen Höhepunkt, und diesmal ignorierte er sie nicht, denn das war nicht nur ein Zeichen, seine Gefühle wieder zu beherrschen, sondern auch ein deutlicher Hinweis, seine Fähigkeiten stärker zu kontrollieren.
    Seine Kräfte waren nicht passiver Natur, sie würden sich nicht nach innen wenden, wenn er sie nicht mehr im Griff hatte. Sie würden in seiner Umgebung Fleisch zerreißen und zarte Frauenknochen zerbrechen. „Haben Sie sich nie gefragt“, fragte er kalt und in vollem Bewusstsein, jeglicher möglichen Zukunft mit ihr damit den Garaus zu machen, „ob ich so anziehend auf Sie wirke, weil Enrique Ihnen das angetan hat?“
    Sie ließ alles stehen, kam herüber und baute sich vor ihm auf. „Was zum Teufel meinen Sie damit?“
    Er stand auf. „Enrique war ein Medialer. Ich bin es auch. Vielleicht wollen Sie eine schlimme Erfahrung durch eine gute auslöschen.“
    Ihre Fäuste waren weiß vor Anspannung, ihr Kiefer knirschte. „Im Gegensatz zu Ihnen denke ich nicht über jeden Schritt nach, den ich tue. Ich folge meinen Gefühlen.“
    Er stand jetzt dicht vor ihr, konnte die Wucht ihres Zorns fast energetisch spüren. „Das ist aber in diesem Fall nicht genug. Sie müssen erkunden, was hinter diesen Gefühlen steckt.“
    Sie stieß frustriert die Luft aus. „Und wenn ich nach einer Bestätigung suchen sollte, dass nicht alle Medialen schreckliche Monster sind, könnten Sie mir die dann geben?“
    „Ich kann Ihren Gefühlen keine Absolution erteilen.“ Er könnte ihr sogar noch mehr Schaden zufügen als Enrique. „Ich kann Ihnen keine Beziehung anbieten, die Ihre Wunden heilt.“
    „Heilt? Ich bin kein kaputtes Ding, das man wieder zusammensetzen muss. Das mache ich schon selbst!“ Sie schlug sich mit der Hand aufs Herz.
    „Aber Sie haben seit Ihrer Rettung außerhalb Ihres sicheren Familienkreises keinerlei engeren Kontakt mit einem Mann gehabt.“ Nur mit ihm. Und ausgerechnet er durfte sie unter keinen Umständen besitzen.
    „Sie haben das gestern also ernst gemeint?“ Ihre Stimme wurde lauter. „Ich soll mir einen netten Wolf suchen und mich niederlassen?“
    Er wehrte sich gegen die immer stärker werdende Dissonanz, die rasiermesserscharfen Klingen, die durch seinen Hirnstamm in die Wirbelsäule eindrangen. „Das wäre ein wenig zu schnell.“
    „Na klar. Ich sollte einfach mit jemandem vögeln, um meine schlechten Erfahrungen zu vergessen.“ Die brutalen Worte schossen aus ihrem Mund wie Pistolenkugeln. „Aber halt, ich habe ja Schwierigkeiten mit Medialen, also sind Sie vielleicht derjenige, mit dem ich –“
    „Sprechen Sie es nicht aus.“ Er wusste nicht, wie es geschehen war, aber plötzlich lagen seine Finger auf ihren Lippen. „Nicht“, sagte er noch einmal, als sie den Mund öffnen wollte.
    Sie hielt seinem Blick stand. „Warum nicht? Darauf wollen Sie uns doch reduzieren.“
    „Ein Uns existiert nicht, Brenna.“ Durfte es nicht geben, wenn sie ein Leben führen sollte, wie sie es verdiente und er ihr wünschte. „Aus irgendeinem Grund wirke ich anziehend

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