Eisige Umarmung (German Edition)
sieben null.“ Das Fahrzeug gehörte dem Rudel und war nicht mit einem persönlichen Fingerabdruck gesichert. „Bis dann.“
Er ging erst los, als sie im Türrahmen stand. Die einsame, große Gestalt im Schnee weckte in ihr das Bedürfnis, hinauszulaufen und ihn zu umarmen, um mit ihrer eigenen Wärme den kalten Medialenpanzer zum Schmelzen zu bringen. Allerdings schien er darauf versessen zu sein, diesen eisigen Schild zu behalten.
Obwohl die Hütte dicke Holzwände hatte, zitterte Brenna vor Kälte und trat wieder in den Raum zurück, um den Kamin anzuschalten. Wie die meisten Techniken war auch Laz eine Erfindung der Medialen. Es war eine kostengünstige und energiesparende Heizmöglichkeit. Die Gestaltwandler hatten nur ein Hologramm hinzugefügt. Dadurch leuchtete der kraftvolle, transparente Generator jetzt wie ein richtiges Kaminfeuer, das jedoch niemals den Wald in Brand setzen konnte.
Brenna überprüfte zunächst, ob der Generator richtig angeschlossen war, und schaltete ihn dann an. Goldene Flammen schossen hoch, und ihre Stimmung hellte sich ebenfalls auf. Trotzdem blieb sie nicht vor dem Feuer stehen, sondern trat ans Fenster. Judd sollte sehen, dass er nicht allein war, dass sie auf ihn wartete.
Vielleicht hielt er sie für hinterhältig oder dachte, sie hätte ihn nicht richtig verstanden. Sie hatte alles sehr wohl verstanden, aber sie akzeptierte es nicht. Judd war nicht für immer an Silentium gebunden, selbst wenn er es noch so sehr wollte. Sie war unter dominanten Männern aufgewachsen und konnte sich vorstellen, was es ihn gekostet haben musste, seinen Stolz runterzuschlucken und sich mit einem niederen Rang in der Hierarchie der SnowDancer-Wölfe abzufinden. Er hatte diesen Schlag hingenommen, um Marlee und Toby und auch Sienna zu schützen.
Vielleicht war er sogar überzeugt davon, er sei rettungslos verloren, aber sie wusste es besser.
In diesem Moment tauchte er unter den Bäumen auf, die Riemen ihrer Tasche lagen über seiner Schulter. Stark und voller Selbstvertrauen war er und so arrogant, als wisse er, dass sich kein Waldbewohner an ihn heranwagen würde.
Lächelnd öffnete sie die Tür. „Hallo.“
Er stellte die Tasche auf den Boden. „Ich werde meine Runde machen. Schließen Sie die Tür und bleiben Sie in der Hütte, bis ich wieder da bin.“
Sie wollte ihm gerade sagen, was sie von seiner Art hielt, ihr Befehle zu erteilen, aber er hatte sich schon umgedreht und die Hütte verlassen, bevor sie den Mund öffnen konnte.
Sie blinzelte.
Dieser Mann war sehr schnell. Viel zu schnell für einen Medialen. Aber sie hatte auch das Gefühl, dass Judd Lauren kein gewöhnlicher Medialer war. Mit einem Tritt schlug sie die Tür zu, griff nach ihrer Tasche und holte das kleine Kommunikationsgerät heraus, das sie für Drew reparieren wollte. Ihr Bruder war zwar schrecklich fürsorglich, aber er respektierte ihre technischen Fähigkeiten.
Es fühlte sich gut an, das Werkzeug wieder in der Hand zu haben, den geistigen Anreiz zu spüren, als sie sich in ihre beinahe chirurgische Arbeit vertiefte.
Judd kehrte erst nach Einbruch der Dämmerung wieder in die Hütte zurück. Brenna saß nahe am Kamin und hatte ihre Werkzeuge und die elektronischen Teile sorgfältig vor sich ausgebreitet. Sie sah auf, als er hereinkam, aber ihr Lächeln war etwas abwesend. „Nur noch ein paar Minuten, Baby.“
Baby?
Er schrieb die Verwendung dieses Kosewortes ihrem Versunkensein zu, zog die Stiefel aus und hängte seine Jacke an den Haken, bevor er in die Küche ging. Genau wie er gedacht hatte: Sie hatte noch nichts gegessen. Er holte zwei abgepackte Mahlzeiten aus der Kühltruhe und erwärmte sie auf der Kochstelle. Wenn es notwendig war, konnte er tagelang ohne Nahrung auskommen, aber Brenna musste ein paar Kalorien zu sich nehmen. Gestaltwandler verbrannten ihre Energie schneller als Mediale. Außerdem hatte sie sich immer noch nicht vollständig von den Verletzungen erholt, die Enrique ihr zugefügt hatte.
Dann setzte er sich neben das Feuer und sah ihr bei der Arbeit zu. Zwei Dinge wurden ihm sofort klar. Erstens liebte Brenna ihre Arbeit, und zweitens war sie ausgesprochen gut darin. Das war an sich nicht überraschend. Schließlich war sie eine ausgebildete Technikerin und hatte eine Fortbildung begonnen, ehe ein Psychopath ihr Leben veränderte.
Wieder tauchten die Bilder auf, ihr Körper – zerschunden und voller blauer Flecken, Blut an den Wänden und das Geräusch von reißender Haut. Die
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