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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Gesicht. „Sie sehen so scheißmedial aus, dass Sie sich auch gleich ein Schild umhängen könnten.“
    Judds unbewegte Miene hatte sogar einen Rudelführer getäuscht, keiner seiner in ihm tobenden Kämpfe drang nach draußen. „Ich werde dafür sorgen, dass mein Anblick niemanden irritiert.“
    „Und noch etwas“, Lucas’ Male wurden wieder dunkel. „Die Hirsche müssen sich sicher fühlen. Wir werden die Auftragskiller ein oder zwei Tage vor dem Computeranschlag aufspüren und töten, damit der Rat denkt, wir seien nur auf Blut aus. Dann wiegen sie sich vielleicht in Sicherheit.“
    Judd sah das Alphatier der DarkRiver-Leoparden an, das offensichtlich den Hirschen versprochen hatte, ihnen die Albträume zu nehmen. So war die Gestaltwandlergesellschaft organisiert – die Raubtiere hatten die Führungsrolle, trugen aber auch die Verantwortung. Im Gegensatz zum Rat nahmen die Leoparden und die Wölfe die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer Schutzbefohlenen sehr ernst. Ernst genug, um dafür zu töten. Aber der Gerechtigkeitssinn der Gestaltwandler würde diesmal zwei Zwecken dienen, wie Lucas deutlich gemacht hatte.
    Und der Rat hielt die Gestaltwandler für dumm. Das war ein Fehler.
    Während des Treffens war die Nacht hereingebrochen. Die übliche Zeit des Abendessens war längst vorbei, als sie wieder in der Höhle zurück waren. Judd schloss sich trotz der weiterhin steigenden Dissonanz Brenna an – in geschlossenen Räumen würde es in ihrer Nähe nur noch schlimmer werden. Aber das raue, fast schmerzhafte Verlangen nach ihr ließ einfach nicht zu, dass er von ihrer Seite wich.
    „Ich werde uns schnell was zu essen machen“, sagte sie, als sie die Wohnung betraten.
    Er blieb im Wohnzimmer und sah zu, wie sie hinter dem Küchentresen hin und her lief. Sobald sie ihm den Rücken zuwandte, nutzte er die Gelegenheit, um die Falle zu überprüfen, die er an der Tür angebracht hatte. Sein Instinkt und das Bedürfnis, sie zu beschützen, waren der Grund dafür gewesen. Sein Unterbewusstsein hatte wahrgenommen, dass sie in Gefahr war, obwohl er bewusst nichts sah und auch keine Verbindung zu einer Bedrohung herstellen konnte. Aber vielleicht wollte er sie auch einfach nur in Sicherheit wissen.
    Es war keine geistige Falle – er besaß nicht die Fähigkeit, seine Kräfte auf diese Weise an ein Objekt zu binden. Stattdessen hatte er eine Technik der Pfeilgardisten benutzt und eine Vorrichtung zum Lesen von Fingerabdrücken an der altmodischen Klinke angebracht. Wenn jemand anderes als Brenna, Riley, Andrew, Hawke oder Judd sie berühren würde, gab sein Handy Alarm. Und wie Brenna bereits festgestellt hatte, konnte er in null Komma nichts den Ort wechseln. Teleportation schwächte ihn zwar, aber ein TK-Medialer seiner Kategorie konnte auch mit wenig Einsatz großen Schaden anrichten.
    Nachdem er festgestellt hatte, dass die Vorrichtung noch einwandfrei funktionierte, lehnte er sich zufrieden zurück.
    „Das Essen ist fertig.“ Brenna kam aus der Küche, und seine Augen glitten über ihre Brüste, die nur ein dünner Pullover bedeckte. „Reichen Ihnen aufgewärmte Reste?“
    Kein Essen würde den nagenden Hunger in ihm stillen. „Vollkommen.“
    Sie lächelte. „Sie sind leicht zufriedenzustellen. Das ist gut, ich bin nämlich ziemlich erschöpft.“
    Er versuchte verzweifelt, Bilder aus seinem Kopf zu verdrängen, die sie im Bett zeigten – warm, nackt und ganz sein. „Beeilen wir uns.“ Sie hatten gerade halb aufgegessen, als das Display seines Handys aufleuchtete. Er sah sich den Code des Anrufers an und legte das Handy wieder weg, ohne die Nachricht zu lesen.
    „Wer war das?“
    Ihre heisere Stimme rieb wie Sandpapier über seine unter Spannung stehende Haut. „Niemand von Bedeutung.“
    Ihre Augen leuchteten neugierig, aber dann zuckte sie die Achseln und aß weiter. Er sah sie prüfend an, denn Brenna gab nicht so leicht auf, aber sie schien wirklich müde zu sein. Das machte es leichter für ihn. Es gab Dinge in seinem Leben, von denen sie nichts wissen musste – der Rat würde sie, ohne zu zögern, foltern, wenn er glaubte, sie hätte die gewünschten Informationen.
    Ihre Erschöpfung zeigte sich in einem breiten Gähnen, als sie aufgegessen hatte. „Es tut mir leid, aber ich bin völlig erschlagen. Macht es Ihnen was aus, wenn wir jetzt Schluss machen?“
    Genau das hatte er gebraucht. „Natürlich nicht.“
    Doch er blieb noch eine Weile vor ihrer Tür stehen. Obwohl er kein

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