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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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irgendetwas mit ihren Fähigkeiten zu tun, mit ihrer Art, Energie zu verarbeiten“, nahm Tamsyn den Gesprächsfaden wieder auf. „Deshalb macht Jax sie so kaputt.“
    Nate wurde etwas deutlicher: „Drogen versauen ihre Kräfte. Sascha nimmt nicht mal Wein oder Bier zu sich.“
    Das warf ein neues Licht auf alles, was Judd ihr über Jax erzählt hatte. „Das wusste ich nicht.“
    „Da fragt man sich, warum sie überhaupt Jax nehmen“, sagte Nate. „Geht völlig gegen ihr Bedürfnis nach Kontrolle.“
    „Vielleicht wollen sie vergessen, was aus ihnen geworden ist.“ Tamsyn klang traurig. „Jax zerstört auch das Gedächtnis.“
    Nate brummte: „Warum auch immer, es sind die Schwachen, die danach greifen.“
    Brenna begriff. Ganz egal, welcher Gattung sie angehörten – ob sie Gestaltwandler, Menschen oder Mediale waren –, immer gaben die Schwachen, Gebrochenen oder anders Geschädigten der Versuchung nach Betäubung nach. Sie presste die Lippen zusammen. Schmerzen waren kein Grund, von Drogen abhängig zu werden – sie hatte auch nicht diesen Ausweg gewählt, obwohl sie es gerne getan hätte. Aber die Schlimmsten waren die Dealer, der Abschaum, der sich seine Opfer unter den Schwachen suchte.
    „Und“, fragte Nate, „weißt du, wer das getan hat?“
    Ihr Magen zog sich zusammen. „Können wir nicht später darüber reden? Ich meine, Judd sollte erst wieder bei Bewusstsein sein, um mitreden zu können.“
    „Scheint nur fair zu sein. Aber ich muss Lucas und Hawke Bescheid geben, dass ihr hier seid.“
    „Kannst du das ein paar Stunden aufschieben?“ Dann könnte sich Judd wenigstens ein bisschen erholen, denn er musste ihr den Rücken stärken. Wenn stimmte, was sie befürchtete, konnte sie es nicht alleine durchstehen.
    Der Leopard sah sie ein paar Sekunden an. „Nenn mir einen guten Grund dafür!“
    Sie presste die Augen zusammen und holte tief Luft. Der eisenhaltige Geruch von Blut war fast zu viel für ihre Sinne. Dann sah sie ihn mit weit geöffneten Augen an. „Ich habe den Geruch meiner Familie bei Judd wahrgenommen, bevor der Regen ihn fortgewaschen hat.“
    „Verdammter Mist!“
    Zwei Stunden nach ihrer Ankunft kam Judd wieder zu Bewusstsein, seine Augen glänzten zwar immer noch ein wenig fiebrig, waren aber klar. Viel zu klar für diese schlimmen Verletzungen.
    „Haben Sie sich etwa selbst eine mentale Bluttransfusion gegeben?“, fragte Tamsyn und der scharfe Ton ihrer Stimme stand im Gegensatz zu ihrem besorgten Gesicht.
    Judd streckte die Hand seines bandagierten Arms, die weiße Gaze schien auf einmal sehr dünn zu sein. „Ich brauche etwas zu essen, um die verlorene Energie aufzufüllen.“ Das war keine Antwort auf die Frage.
    Tamsyn verzog das Gesicht, aber Brenna spürte die Wärme in ihr. Wie Lara und Sascha war Tamsyn im Grunde ihres Herzens sanft und gütig. „Warum glauben bloß alle, dass ich sie in meiner Küche durchfüttere!“
    Nate nahm seine Frau in den Arm und küsste sie voller Zuneigung auf den Nacken. „Weil selbst Mediale wissen, dass du ein weiches Herz hast.“
    Der Unmut verschwand aus Tamsyns Gesicht, sie drehte sich zu ihrem Mann um und küsste ihn auf den Mund. „Wie komme ich dann mit dir zurecht?“
    Nate murmelte irgendetwas so leise, dass Brenna es nicht verstehen konnte. Doch es lag so viel Sinnlichkeit und Liebe in dieser Situation, dass sie wegschauen musste. Dabei fiel ihr auf, dass auch Judd das Paar beobachtete. Erst als sich Tamsyn von Nate löste und zum Kühlschrank ging, sah er sie wieder an mit Augen wie dunkle Schokolade. „So jemanden hätten Sie auch verdient.“
    Seine Offenheit schockierte sie … denn damit gab er zu, dass es etwas zwischen ihnen gab, etwas Wunderbares, Mächtiges. „Wirklich? Aber vielleicht will ich lieber dich.“ Es war ihr egal, dass ihre Beziehung in kein bestehendes Muster passte, dass die Wölfin in ihr ihn nicht als Partner anerkannte. Sie nahm seine Hand. „Nur dich.“
    „Ich hatte zum Abendessen Lasagne gemacht“, rief Tamsyn ihnen zu. „Sind Sie damit zufrieden?“
    Er sah sie weiter an, als wolle er sie mit den Augen verschlingen. „Mir wäre alles recht.“
    „Vielleicht sollte ich meine Lasagne dann nicht an Sie verschwenden.“ Tamsyn holte einen Behälter aus dem Kühlschrank. „Wie wär’s mit ein wenig Pappe?“
    Brenna merkte, dass sie diesen Wortwechsel trotz des Blutgeruchs und der erwartungsvollen Spannung zwischen Judd und ihr amüsant fand. Mit zuckenden Lippen wartete sie auf

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