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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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angefangen hast?“
    „Wovon zum Teufel redest du?“ Andrew machte eine Bewegung, als wolle er sie an sich ziehen.
    Judd schob sich so schnell vor sie, dass ihr die Luft wegblieb. „Ich kann nicht zulassen, dass Sie Brenna in dieser Verfassung anrühren.“
    Brenna sah über Judds Schulter, Andrew hatte die Fäuste geballt. „Sie ist meine Schwester. Es war doch einer von euch Scheißkerlen, der ihr was angetan hat.“
    „Das stimmt, aber ich lasse sie erst näher, wenn Sie sich wieder unter Kontrolle haben.“ Judd klang kalt, unnachgiebig und gefährlich.
    Sie hörte ein Knurren.
    „Seid still“, schrie Brenna. „Alle miteinander!“
    Ihre Brüder sahen sie erstaunt an. Die Raubkatzen hatten sich in die Ecken zurückgezogen, würden wahrscheinlich erst eingreifen, wenn Blut floss.
    Judd drehte sich nach ihr um. „Tun Sie es nicht.“ Männlich und bestimmt.
    „Wage bloß nicht, ihr Befehle zu erteilen, Medialer!“, mischte Drew sich wieder ein.
    Jetzt hatte Brenna endgültig genug. Sie drängte sich an Judd vorbei, stellte sich vor ihren Bruder und schlug ihm mit der Faust auf die Brust. „Weißt du überhaupt, was er verhindern will? Er will nicht, dass ich dich und Riley beschuldige, ihn angegriffen zu haben.“
    Ihr Bruder erstarrte. „Was ist los?“
    „Judd ist von einem Wolf übel zugerichtet worden“, sagte Nate langsam. „Seine Brust war aufgerissen, und ihr könnt froh sein, dass ihr den Arm nicht gesehen habt.“
    „Brenna, glaubst du wirklich, wir könnten das gewesen sein?“ Es war erschütternd, Riley so verletzt zu sehen.
    Aber sie machte keinen Rückzieher. „Ihr habt ihm immer wieder gedroht, und ich habe den Geruch unserer Familie an ihm wahrgenommen.“
    Judd legte ihr die Hand auf die Schulter. „Das reicht, Brenna.“
    Diesmal hörte sie auf ihn, konnte den Ausdruck auf den Gesichtern ihrer Brüder nicht länger ertragen. Sie wandte sich um und legte ihren Kopf an Judds Brust, vergaß seine Verletzungen, bis ihr der Geruch von frischem Blut in die Nase stieg. „Es –“
    „Schsch.“ Judd legte seinen gesunden Arm um sie. Er hatte es unüberlegt getan, aber nun wollte er sie trotz aller Dissonanz nicht mehr loslassen.
    Er sah ihren Brüdern in die Augen und sagte: „Am Anfang hatte ich denselben Verdacht wie Brenna, aber ich habe mich geirrt.“ In den frühen Morgenstunden war es ihm klar geworden – darüber hatte er mit ihr reden wollen. „Sie beide hätten mich im Tageslicht herausgefordert und keinen Hinterhalt gewählt.“
    Brenna lag still an seiner Brust, eine Hand auf seinem Herzen.
    Welch süßer Schmerz, sie so nah zu spüren. Würde sie bleiben, wenn sie die ganze Wahrheit über ihn erfuhr? Die nächste Frage war noch schwerer zu beantworten: Würde er sie überhaupt gehen lassen? „Brenna weiß das natürlich auch“, sagte er und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart. „Sie war nur verwirrt, weil sie den Geruch wahrgenommen hatte. Es hat ihr einen Schock versetzt. Was vielleicht genau die Absicht war.“
    Andrew fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Scheiße noch mal, Brenna. Ich hab ihn nicht angerührt. Ich kann es nicht fassen, dass du das auch nur einen Augenblick geglaubt hast.“
    Brenna wandte den Kopf, blieb aber in Judds Armen. „Ihr wart in letzter Zeit nicht mehr ihr selbst.“
    Riley fluchte laut. „Wir hätten dich fast an einen medialen Mörder verloren! Ist doch verständlich, dass wir dich nicht mit einem dieser Psychopathen zusammen sehen wollten.“
    „Hüte deine Zunge.“ Eine leise, aber dennoch deutliche Warnung von Lucas.
    „Sascha ist anders“, sagte Riley, ohne sich umzudrehen. „Er aber nicht!“
    „Ich hätte nie gedacht, dass du so ein Heuchler bist“, sagte Brenna in die Stille hinein.
    Judd presste sie fester an sich. Er wollte nicht, dass jemand für ihn kämpfte, und er brauchte es auch nicht. Dass Brenna es trotzdem tat, ließ Gefühle in ihm aufsteigen, die er sich eigentlich nicht leisten konnte – denn er war verletzt und musste gegen die Dissonanz ankämpfen. Aber er hatte schon vor langer Zeit aufgehört, das von ihm Erwartete zu tun.
    Andrew sah ihn an. „Wenn ich Sie angegriffen hätte, wären Sie jetzt tot.“
    Jetzt reichte es Judd. „Ich bin nur verletzt worden, weil ich meinen Angreifer nicht töten wollte. Wenn ich mich nicht zurückgehalten hätte, wäre er gar nicht an mich herangekommen.“ Er zeigte ihnen die Krallen, die er bislang verborgen hatte, um seiner Familie die Integration ins

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