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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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ihre Nichte nur mit den Schultern.
    »Chloë?«
    »Hmm.«
    »Und jetzt gehst du unter die Dusche. Anschließend ziehst du dir was Sauberes an, räumst hier ein bisschen auf, kommst dann runter und isst mit deiner Mutter zu Abend. Ja?«
    »Mal sehen.«
    »Chloë, ich meine das ernst!«
    »Ja, schon gut. Ist er auch da?«
    »Kieran?«
    »Ja.«
    »Er sitzt in der Küche und klebt Olivias zerbrochenes Geschirr. Warum? Magst du es nicht, wenn er hier ist?«
    »Dann vergisst sie mich noch mehr.« Widerstrebend fügte sie hinzu: »Wobei er eigentlich ganz in Ordnung ist. Er nimmt einen wenigstens wahr.«
    »Na, siehst du. Also los, duschen, aufräumen, essen. Und morgen früh stehst du zeitig auf – ich rufe dich an und überzeuge mich persönlich davon –, und dann ab in die Schule. Vergiss nicht, abends um sieben stehst du auf der Matte.«
    Beim Hinuntergehen hörte sie aus dem Wohnzimmer Olivias schrilles Gelächter, gefolgt von Harrys beruhigender Stimme. Frieda durchquerte gerade die Diele, als die Tür aufschwang.
    »Wir sind für heute fertig«, erklärte Harry in munterem Ton. »Ich glaube, wir haben schon einiges geschafft.«
    »Gut.« Sie wandte sich an Olivia. »Chloë ist oben in ihrem Zimmer.«
    »Tatsächlich? Dieses Kind ist mir wirklich ein Rätsel.«
    »Sie braucht was Anständiges zum Abendessen.«
    »Kieran kocht.«
    »Dann kocht er eben für drei. Und schenk ihr ein bisschen mehr Aufmerksamkeit.«
    Olivia zog ein Gesicht in Harrys Richtung. »Da können Sie mal sehen, wie furchteinflößend sie ist.«
    Harry schlüpfte in seinen Mantel. »Wollen Sie auch aufbrechen?«, fragte er Frieda.
    »Ja. Wir können zusammen gehen. Auf Wiedersehen, Olivia«, sagte sie mitten in einen von Olivias enthusiastischen Ausrufen hinein.
    Schweigend liefen sie die Straße entlang. Als sie schließlich die Hauptstraße erreichten, meinte Frieda: »Gleich da vorne gibt es eine Kneipe, die ganz in Ordnung ist.«
    Nachdem Harry sich am Tresen ein Glas Rotwein und für Frieda ein Ingwerbier bestellt hatte, ließen sie sich an einem Ecktisch nieder. »Geht es Ihnen nicht gut?«, fragte er.
    »Familienangelegenheiten«, antwortete sie.
    »Dachte ich mir schon.«
    »Steht es sehr schlimm um ihre Finanzen?«
    »Ich hatte schon schlimmere Fälle. Aber darüber wollte ich nicht mit Ihnen sprechen.«
    »Sondern?«
    »Ich habe über Sie nachgedacht.« Bevor sie etwas sagen konnte, hob er eine Hand. »Nicht nur über meine Gefühle für Sie – auch darüber wollte ich heute nicht mit Ihnen reden. Ich möchte Sie auf keinen Fall bedrängen. Nein, ich habe darüber nachgedacht, was Sie in letzter Zeit alles durchmachen mussten, und den Eindruck gewonnen, dass es Ihnen schwerfällt, sich jemandem anzuvertrauen. Sie haben eine harte Zeit hinter sich. Es ist eine Menge passiert, und Sie haben das alles mit außergewöhnlicher, beeindruckender Stärke durchgestanden. Falls ich Ihnen irgendwie helfen kann, würde ich das sehr gerne tun, und sei es nur, indem ich für Sie da bin, wenn Sie jemanden brauchen, an den Sie sich wenden und mit dem Sie reden können.« Er ließ sich zurücksinken und nahm sich selbst auf die Schippe, indem er sich mit dem Handrücken den imaginären Schweiß von der Stirn wischte. »Geschafft! Es kommt nicht oft vor, dass ich mehr als einen Satz ohne Ironie herausbekomme.«
    »Danke«, sagte Frieda schlicht.
    »Gern geschehen.«
    »Was wissen Sie denn über meine harte Zeit?«
    »Ich weiß von der Beschwerde gegen Sie, von dem Buch und von den ganzen üblen Zeitungsartikeln.«
    »Für andere Beteiligte ist es wesentlich schlimmer ausgegangen.«
    Er trank einen Schluck von seinem Rotwein. »Außerdem haben Sie die Leiche der Frau gefunden.«
    »Woher wissen Sie das denn?«, fragte Frieda.
    »Entschuldigen Sie, ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Olivia hat es Tessa erzählt und Tessa mir.«
    »Und woher wusste es Olivia?«
    »Ich glaube, von ihrer Tochter. Aber bevor Sie fragen – ich habe keine Ahnung, woher die es wusste.«
    »Verstehe.«
    »Ich habe nicht hinter Ihnen herspioniert. Es ist kaum zu vermeiden, dass man etwas mitbekommt, wenn die Spatzen es von den Dächern pfeifen.«
    »Ja, schon klar.« Sie musterte ihn eindringlich, doch er hielt ihrem Blick stand.
    »Wie kommen Sie mit alledem nur so gut zurecht?«
    »Ich bin mir nicht so sicher, ob ich wirklich gut damit zurechtkomme.« Sie ließ ihr Glas kreisen. »Es ist wie mit dem Winter. Ich ziehe einfach den Kopf ein und kämpfe mich durch, in der

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