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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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an.«
    »Und danach könnten Sie ein Glas Wein mit mir trinken, falls Sie Lust haben.«
    »Also gut, ich gebe mich geschlagen.« Lächelnd legte sie auf. An diesem Morgen hatte sie eine Mail von Sandy bekommen. Demnach hatte er vor, anlässlich der Hochzeit seiner Schwester für zwei Wochen nach England zurückzukehren. Im Lauderdale House, wo Frieda schon einmal mit ihm gewesen war, fand eine Party statt, und er wollte sie unbedingt sehen. Bitte , schrieb er. Sie hatte die Mail gelesen und anschließend sofort gelöscht. Natürlich konnte sie immer noch antworten, immer noch Ja sagen. Nein, dachte sie, dieser Teil meines Lebens ist vorbei: Inzwischen kann ich mir vorstellen, ohne dich weiterzuleben.
    Kurz vor sechs traf Frieda bei Olivia ein. Kieran, der Bestattungsbuchhalter, war ebenfalls da. Vor ihm auf dem Küchentisch, der mit Zeitungspapier abgedeckt war, türmte sich ein großer Berg zerbrochenen Keramikgeschirrs. Kieran hatte eine Tube Superkleber und ein Stück rosa Schleifpapier vor sich liegen. Frieda sah eine Weile zu, wie er mit einer Engelsgeduld die passenden Bruchstücke zusammensuchte. Die Brille auf der Nasenspitze, wirkte er völlig in seine Arbeit versunken und – wie Frieda fand – recht glücklich.
    »Er repariert mein ganzes zerbrochenes Lieblingsgeschirr«, verkündete Olivia begeistert. »Tessa regelt das mit meinem Unterhalt, dein neuer Freund Harry kümmert sich um meine Steuern, und Kieran klebt mein Leben wieder zusammen.«
    »Und was machst du ?«, fragte Frieda, die sich ein bisschen über Olivias strahlende Miene und die Selbstverständlichkeit ärgerte, mit der sie davon ausging, dass immer jemand das Chaos beseitigte, das sie anrichtete.
    »Ich? Soll ich dir ein Glas Wein einschenken? Nein? Lieber Tee?«
    »Tee wäre schön.«
    »Tessa kommt auch, habe ich das erwähnt?«
    »Nein.«
    »Sie bringt nur schnell etwas vorbei, irgendwelche Formulare, die ich unterschreiben muss. Ist dir eigentlich klar, dass diese Frau mir im wahrsten Sinn des Wortes das Leben gerettet hat?«
    »Das halte ich für leicht übertrieben. Wo ist Chloë?«
    »Mit ihren Freundinnen unterwegs, schätze ich. Schon den ganzen Nachmittag.«
    »Heute ist Mittwoch.«
    »Und?«
    »Muss sie denn gar nichts für die Schule machen?«
    »Frieda, sie ist siebzehn! Was hast du denn mit siebzehn gemacht?«
    Es klopfte, und Frieda ging zur Tür. Draußen standen Tessa und Harry. Wieder fiel ihr auf, wie ähnlich die beiden sich sahen. Harry trug einen dunklen Anzug und ein hellgrünes Hemd. Seine Miene wirkte ernst, auch wenn sie sich bei Friedas Anblick etwas aufhellte. Er lächelte sie an, begrüßte sie aber nicht so überschwänglich wie beim letzten Mal. Tessa nickte Frieda zu und hielt einen dicken braunen Umschlag hoch.
    »Ich lasse Olivia nur schnell was unterschreiben, dann bin ich wieder weg.«
    »Es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie deswegen extra herkommen.«
    »Ich war mehr oder weniger in der Gegend«, erklärte Tessa, »also erschien mir das am einfachsten. Ich versuche, die ganze Sache ein bisschen zu beschleunigen.«
    Olivia rief von der Küche herüber, ob jemand Kaffee oder etwas Stärkeres wolle. Bei ihr musste alles eine persönliche Note haben, ging Frieda durch den Kopf. Sie konnte nicht einfach eine Anwältin oder einen Finanzberater engagieren, sondern musste die Betreffenden unbedingt auch noch in die Schar ihrer Freunde aufnehmen, als zusätzliches Publikum für ihre privaten Dramen. Nachdem sie Tessa mit einem Kuss begrüßt hatte, griff sie mit beiden Händen nach Harrys Hand und hielt sie länger als nötig fest. Anschließend stellte sie den beiden Kieran vor, der ihnen zur Begrüßung zunickte, gleichzeitig rot anlief und dann rasch zu seiner mühsamen Arbeit zurückkehrte. Schwungvoll setzte Olivia ihre große Unterschrift auf die Papiere, die Tessa ihr vorlegte, und verabschiedete sie dann mit einem weiteren Kuss.
    An Harry gewandt fragte sie: »Wie wollen wir vorgehen? Ich habe sämtliche alten Kontoauszüge und Quittungen zusammengesucht, die ich finden konnte, aber ich muss Sie trotzdem vorwarnen: Ich habe alles ganz fürchterlich schleifen lassen.«
    »Am besten, wir setzen uns in Ihr Wohnzimmer, wo wir die beiden hier nicht stören, und bringen erst mal ein bisschen Ordnung in Ihre Unterlagen«, antwortete Harry in ernstem Ton. »Dafür werden wir vermutlich ein bisschen brauchen. Heute möchte ich mir einen ersten Überblick verschaffen, was Sie benötigen, und beim nächsten Mal

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