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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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…«
    »Ich war Zeugin«, stellte Frieda richtig.
    »Offenbar sind Sie ja erst gegen Ende dazugekommen. Selbst wenn der Fotograf bestreiten sollte, dass es so war, wie die beiden sagen, bin ich mir sicher, dass es keine rechtlichen Schritte zur Folge haben wird.«
    »Sind Sie auch sicher, dass Sie Reuben nicht ein paar Tipps gegeben haben, wie die beiden am besten aus dieser Sache rauskommen?«
    »Herrgott noch mal, Frieda, lassen Sie es doch einfach gut sein!«
    »Wie denken Sie denn sonst über Leute, die bestimmte Sachen einfach gut sein lassen, weil das für sie am praktischsten ist?«
    Karlsson holte erst einmal tief Luft, bevor er ihr darauf eine Antwort gab. »Erstens denke ich Folgendes: Hätten Reuben und ich uns tatsächlich abgesprochen, um polizeiliche Ermittlungen zu verhindern, dann müsste ich den Dienst quittieren, und Reuben wäre seine Zulassung los. Und zweitens denke ich: Seien Sie nicht so verdammt hochtrabend!«
    So fängt es an, dachte Frieda. Dann betrachtete sie Karlsson etwas genauer. »Geht es Ihnen nicht gut?«
    »Doch.«
    »Wirklich?«
    »Es geht mir gut«, antwortete er, »auch wenn es im Moment natürlich alles ein bisschen viel ist, und …«
    »Was denn alles?«
    »Nun ja, das mit meiner Familie zum Beispiel. Meine Kinder werden mit ihrer Mutter eine Weile in Spanien leben.«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Frieda richtig begriff, was er da gerade gesagt hatte. »Das ist aber hart für Sie.«
    »Ja.«
    »Für wie lange?«
    »Zwei Jahre.«
    »Zwei Jahre sind eine lange Zeit, wenn die Kinder noch so klein sind.«
    »Wem sagen Sie das.«
    »Warum geht sie mit den beiden weg?«
    »Ihrem neuen Lebensgefährten wurde dort eine bessere Stelle angeboten.«
    »Haben Sie versucht, es ihr auszureden?«
    »Ich werde ihr keine Steine in den Weg legen, aber sie weiß, wie es mir damit geht.«
    »Wie geht es Ihnen denn damit?«
    Verlegen wandte er sich ab. »Ich arbeite viel. Abends kehre ich fast immer in eine leere Wohnung zurück. Ich lebe für die Tage, an denen meine Kinder kommen – und nun werden sie nicht mehr kommen. Natürlich werde ich hinfliegen und sie besuchen, und sie können die Ferien bei mir verbringen, aber ihr richtiger Vater wird der andere sein.«
    Väter und ihre Kinder, dachte Frieda, die an Josefs traurige braune Augen denken musste, obwohl sie gerade in Karlssons angespanntes Gesicht blickte.
    Ein Stück von ihnen entfernt telefonierte Jake Newton auf seinem Handy.
    »Dieser Newton-Arsch«, wechselte Karlsson das Thema, »möchte jetzt eine Führung durch die Gewahrsamszellen.«
    »Kein Problem, ich gehe von hier aus zu Fuß«, meinte Frieda.
    Sie berührte ihn mit zwei Fingern ganz leicht an der Wange.
    »Ich hatte das noch niemandem erzählt«, sagte er.
    »Ich bin froh, dass Sie es mir gesagt haben.«
    »Das wollte ich eigentlich gar nicht.«
    »Trotzdem, danke. Es tut mir leid, dass ich Ihnen noch zusätzliche Probleme mache.« Und weg war sie.

40
    I ch freue mich so, dass Sie anrufen!«
    Frieda saß in ihrem Sprechzimmer und blickte auf das angrenzende Ödland hinaus. Wo im Vorjahr noch die Planierraupen gewütet hatten, begann bereits Gras und Gestrüpp zu sprießen. Kinder sausten über die freien Flächen. Eine Frau mit einer winzigen Fellkugel an der Leine schob sich durch einen Riss im Zaun und schlenderte dann gemächlich über das Ödland, als handelte es sich dabei um einen Park.
    »Schön. Obwohl ich eigentlich eher geschäftlich anrufe.«
    »Oh. Na ja, besser als gar nichts«, antwortete Harry in bedauerndem Ton.
    »Ich hatte gehofft, wir könnten uns in den nächsten Tagen mal bei Olivia treffen und ihre Finanzen ein bisschen auseinanderklamüsern. Ich fürchte, sie hat schon seit Jahren keine Steuererklärung mehr abgegeben und auch sonst keinerlei Buchhaltung gemacht. Ihr ist das wohl alles ein wenig über den Kopf gewachsen. Deswegen habe ich mir gedacht, während Ihre Schwester sich um die rechtlichen Angelegenheiten kümmert, könnten wir ihre Finanzen in Angriff nehmen.«
    »Heute Abend?«
    »Was?«
    »Ich habe einen Geschäftstermin in der Old Street und könnte im Anschluss gleich vorbeischauen. Gegen sechs?«
    »Passt Ihnen das denn wirklich so kurzfristig?«, entgegnete Frieda zögernd. Sie hatte sich schon darauf gefreut, nach ihrem letzten Patienten schnurstracks nach Hause gehen zu können und endlich mal wieder einen richtig ruhigen Abend zu verbringen.
    »Natürlich nur, wenn Ihre Schwägerin Zeit hat.«
    »Ich rufe sie gleich

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