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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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seinen Hund spazieren führte, auf sterbliche Überreste, die eindeutig menschlich waren. Eindeutig weiblich.
    Frieda war schon um fünf aufgewacht. Sie genoss es, in ihrem kleinen, ordentlichen Haus zu sein, wenn draußen so wildes Wetter tobte. Alles wurde von den Regentropfen niedergeprasselt, die wie Pistolenkugeln gegen ihre Fenster knallten. Die Windböen klangen nach stürmischer See. Frieda schaffte es eine Weile, einfach nur dazuliegen und zu lauschen, ohne zu denken. Dann aber klärte sich ihr Kopf, und Gedanken drängten in ihr Bewusstsein. Eigentlich waren es eher Bilder – Bilder von Menschen, die Frieda ganz deutlich vor sich sah: Sandy, der so weit weg war, sie im Schlaf aber dennoch mit den Fingern berührte und dann endlich die Arme um sie schlang. Alan mit seinen braunen Spanielaugen, der seine Frau verlassen hatte und spurlos verschwunden war. Sein eineiiger Zwilling Dean, der schon seit über einem Jahr tot war, nun aber wieder in ihren Träumen auftauchte, immer mit diesem halb liebenswürdigen, halb fiesen Lächeln im Gesicht. Deans Frau Terry. Terrys traurige, schüchterne Schwester Rose und schließlich Michelle Doyce mit ihrem konturlosen Gesicht und ihren starken, verhornten Händen, die mit toten Männern und Plüschhunden sprach, als könnten sie jedes Wort verstehen. Frieda wandte sich dem Fenster zu, in der Hoffnung, bald den ersten Lichtstrahl durch die Vorhänge lugen zu sehen. Einzelne Wörter und Bruchstücke von Sätzen schwirrten durch ihren Kopf wie kleine Lichter in der Dunkelheit. Sie versuchte, ihre Ängste zu sortieren und ihnen einen passenden Namen zu geben.
    Kurz vor sechs stand sie auf, schlüpfte in einen Morgenmantel und ging hinunter, um im Wohnzimmer das Kaminfeuer anzuzünden und sich eine Kanne Kaffee zu machen. Es war Sonntag: Sie brauchte keine Patienten zu betreuen, an keiner Besprechung teilzunehmen und auch sonst keine Pflichten zu erfüllen. Eigentlich hatte sie vorgehabt, einen Spaziergang durch die halb überfluteten Straßen zu machen, dem Blumenmarkt einen Besuch abzustatten, Vorräte einzukaufen und im Café ihrer Freundin vorbeizuschauen, der Nummer 9, um sich dort eine Schüssel Porridge oder einen Zimtbagel zu gönnen und sich dann vielleicht noch ein Stündchen zum Zeichnen in ihr Arbeitszimmer zu verziehen, das wie ein Adlerhorst ganz oben auf ihrem schmalen Haus thronte. Stattdessen saß sie nun neben dem Feuer, zu dem sie sich gelegentlich hinunterbeugte, um es anzufachen, und trank eine Tasse Kaffee nach der anderen, während sie versuchte, Ordnung in die Ereignisse der vergangenen Woche zu bringen – und damit auch in das Chaos aus Emotionen, die durch ihre Befragung im Zusammenhang mit Carrie Dekkers Beschwerde und Karlssons überraschendes Wiederauftauchen in ihrem Leben aufgewirbelt worden waren.
    Wie aufs Stichwort läutete es an der Tür.

10
    K arlsson wirkte vor Friedas Tür seltsam fremd, als hätte er sich verkleidet. Er trug eine schwarze Jeans, einen Pulli und eine Lederjacke, alles feucht vom Regen. Sein nasses Haar klebte ihm am Kopf, wodurch er älter und dünner aussah.
    »Sie haben mich erschreckt«, meinte Frieda. Tatsächlich empfand sie einen Anflug von Angst: Er brachte keine guten Nachrichten. »Sie tragen keinen Anzug.«
    »Heute ist Sonntag«, entgegnete er.
    »Möchten Sie eine Tasse Kaffee?«
    »Ich glaube nicht, vielleicht ein andermal.«
    »Kommen Sie trotzdem herein?«
    »Nur für eine Minute.« Er trat in die Diele. »Ich wollte Ihnen sagen, dass wir für morgen eine Besprechung bezüglich des Falls angesetzt haben. Vermutlich werden wir die Akte schließen. Es wäre mir sehr recht, wenn Sie dabei sein könnten. Falls Sie nicht gerade einen Patienten haben – was ich fast befürchte.«
    »Um welche Uhrzeit?«
    »Halb zehn.«
    »Da habe ich eine Lücke. Ich könnte für eine Stunde kommen.«
    »Gut. Jemand, den Sie vermutlich kennen, wird ebenfalls dabei sein. Doktor Hal Bradshaw.«
    »Ich habe von ihm gehört.«
    »Hin und wieder arbeitet er als Profiler für uns. Er ist sehr teuer, aber der Polizeichef hält viel von ihm.«
    »Ich möchte auf keinen Fall einem Kollegen ins Gehege kommen.«
    »Wir wollen darüber entscheiden, ob wir den Fall abschließen und an den Crown Prosecution Service übergeben.«
    »Also gut«, antwortete Frieda. »Aber Sie tauchen doch nicht so früh am Sonntagmorgen hier bei mir auf, nur um mich über einen Besprechungstermin zu informieren.«
    »Nein.«
    Nun, da der Moment gekommen war,

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