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Eisiges Blut

Eisiges Blut

Titel: Eisiges Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Bein, und sie stürzte. Blut spritzte in den Schnee.
    Jetzt schrie Eleanor, doch bevor sie Charlotte zu Hilfe kommen konnte, packte Sinclair sie am Ärmel.
    »Kannst du es ertragen, von mir getrennt zu sein?«, sagte er kochend vor Wut und zerrte sie in Richtung Hundezwinger.
    Sie ging widerstandslos mit, wenn auch nur, um Michael und Charlotte Zeit zur Flucht zu geben.

54 . Kapitel 26 .Dezember, 15 : 00 Uhr
    Michael kniete neben Charlotte im Schnee und versuchte herauszufinden, wie schwer sie verletzt war.
    »Es ist nicht schlimm«, sagte sie, richtete sich auf und zuckte zusammen. »Nur eine Fleischwunde.«
    »Ich bringe dich zurück auf die Krankenstation.«
    »Das schaffe ich allein. Geh, kümmere dich um Eleanor!«
    Doch als sie aufstehen wollte, sackten ihre Knie ein. Michael legte ihr einen Arm um die Taille, um sie die Rampe hinauf und in die Krankenstation zu bugsieren. Dort half er ihr, sich auf einen Stuhl zu setzen. Als er ihren Anweisungen folgte und ihr Desinfektionsmittel, Antibiotikum und Verbandszeug brachte, hörte er das Geschirr des Hundeschlittens klingelnd draußen vorüberziehen. Er warf einen Blick aus dem Fenster und sah Sinclair in seiner rot-weißen Jacke auf den Kufen stehen. Er hatte eine Skimaske über das Gesicht gezogen, und die Augen waren hinter der Schutzbrille verborgen. Offensichtlich hat er schnell gelernt, wie man der Antarktis widerstand. Eleanor hatte sich am Boden auf der hellen orangefarbenen Ladefläche zusammengekauert, hielt den Kopf gesenkt und hatte die Kapuze fest zugezogen, als der Schlitten vorbeirauschte.
    »Jetzt sag bloß, das war der Weihnachtsmann auf dem Weg nach Hause«, sagte Charlotte und tränkte einen Baumwolltupfer mit Desinfektionslösung.
    »Er will zur alten Walfangstation«, sagte Michael. »Woanders kann er nicht hin, besonders, da ein Sturm aufzieht.«
    »Hau schon ab«, drängte Charlotte ihn wieder. »Aber besorg dir zuerst eine Waffe von Murphy.« Sie zuckte zusammen, als sie den Tupfer auf ihr Bein presste. »Und nimm Verstärkung mit.«
    Michael tätschelte ihr tröstend die Schulter und sagte: »Hat dir nie jemand erklärt, dich nie mit einem Mann mit einem Degen anzulegen?«
    »Du hast anscheinend noch nie Nachtdienst in einer Notaufnahme gehabt.«
    Michael rannte hinaus, doch anstatt irgendjemanden zu alarmieren, hielt er direkt auf den Garagenschuppen zu. Eine Gruppe zusammenzubekommen brauchte nur Zeit, und eine Waffe konnte immer dazu führen, dass die Falschen verletzt wurden. Er wusste, dass er die beiden mit einem Schneemobil einholen konnte. Die Frage war nur, ob er bei ihnen war, bevor Eleanor mit dem für sie tödlichen Eis in Berührung kam.
    Der Motorschlitten, der ganz vorn stand, war ein gelb-schwarzer
Arctic Cat
. Michael sprang auf den Sattel, überprüfte die Tankanzeige und drehte den Motor auf. Das Fahrzeug schoss aus dem Schuppen und schlitterte unkontrolliert auf dem glatten Schnee hin und her, so dass Michael beinahe abgeworfen wurde. Er musste den Motor drosseln, zumindest, bis er aus der Basis heraus war. Aber als er um die Ecke des Hauptgebäudes bog, überfuhr er beinahe Franklin, der im letzten Moment beiseitespringen konnte.
    »Geh zum Fleischlager!«, brüllte Michael ihm über das Dröhnen der Maschine hinweg zu. »Sieh nach, was mit Lawson los ist!«
    Michael mochte gar nicht daran denken, was dort vielleicht geschehen war. Doch wenn Sinclair frei war, konnte es nichts Gutes sein.
    Sobald er den Hauptplatz hinter sich gelassen hatte, packte Michael den Lenker fester und gab Gas. Mit einer Hand musste
er die Kapuze festhalten, damit sie nicht zurückgeweht wurde. Weit vor sich konnte er Sinclairs rote Uniform und das strahlende Orange des Schlittens erkennen, der von den Hunden über Schnee und Eis gezogen wurde.
Bitte,
flehte er,
hoffentlich hat Eleanor ihre Haut ganz bedeckt.
    Sinclair hatte die Hunde paarweise angeschirrt statt fächerförmig an längeren Leinen. Michael wusste, dass das unter den herrschenden Bedingungen extrem gefährlich war. Wenn die Hunde so dicht beieinander liefen, könnte der Schlitten mit seinem ganzen Gewicht auf einmal eine zerbrechliche Schneebrücke passieren. Wenn die Brücke nachgäbe, würden zuerst die Hunde und dann der Schlitten geradewegs in die bodenlose Gletscherspalte darunter gerissen werden.
    Auch Michael konnte jederzeit in eine Spalte stürzen. Darum versuchte er, auf derselben Spur zu bleiben, die der Schlitten bereits gezeichnet hatte, auch wenn das nicht ganz

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