Eiskalt Entflammt
nicht geantwortet, so viel war klar. Da war eine mächtige Barriere. Aber er hatte reagiert.
Nachdem sie den Wagen geparkt hatte, rannte sie durch ein Waldstück zu einer Klippe. Der Atlantische Ozean schlug hohe Wellen, die laut an den Felsen barsten. Auf einem Vorsprung stand Elias mit dem Rücken zu ihr. Langsam ging sie ein paar Schritte auf ihn zu.
„Du solltest nicht hier sein!“ Seine Stimme klang kalt und gefährlich. „Ich möchte dich nicht in meiner Nähe haben, hör auf mich zu beeinflussen.“
„Du hast mir keine Wahl gelassen.“ Vorsichtig ging sie weiter, sie musste ihn erreichen, irgendwie zu dem Elias durchdringen, dessen Liebe sie kannte, nicht zu Scar, der da gefühllos vor ihr stand.
„Du bist es, der dich zu dem macht, der du bist. Kein a nderer . Das hast du zu mir gesagt.“ Keine Reaktion. O Gott, bitte. Sie spürte, wie er innerlich gegen sie ankämpfte, er wollte die Verbindung nicht mehr zulassen.
Vorsichtig ging sie weiter, während das aufbrausende Meer kleine Wasser tropfen auf sie regnen ließ. Sie musste blinzeln, um seinen Umriss zu erkennen. „Du bist kein Monster , Elias, du würdest mir niemals etwas tun.“
Im nächsten Moment packte er brutal ihre Kehle und hielt sie auf Abstand. Der kalte Schatten in ihm war schnell und kompromisslos. Ungeheure körperliche Kraft ging von ihm aus, er musste nur einmal zudrücken , und ihr Genick würde brechen. „Halte dich von mir fern.“
Seine Stimme war nur noch ein gefährliches Flüstern. Verzweifelt versuchte sie , die Tränen zurückzuhalten. Wieder öffnete er diesen kalten Kanal zu ihren Gefühlen und ließ Schmerz zu ihr fließen. Die immense Wut, die er ausstrahlte , war kaum auszuhalten. Ein Ansturm auf ihre Sinne, pur und gewalttätig. Ihr Schädel brummte , und ihr Herz zog sich zusammen. Es fühlte sich an, als würde er ein Messer in ihre Seele bohren und brutale Splitter zurücklassen. Seine Miene war eiskalt, seine Augen hatten kein Leben mehr in sich. Scar wollte, dass sie kapitulierte. Er schützte sie nicht, sondern nutz t e die Verbindung , um sie zu verletzen.
Ein kalter, gnadenloser Killer hielt sie im Griff. In diesem Moment war er genau das, weil er es sein wollte. Als er sie losließ, sackte sie, nach Luft schnappend , auf die Knie. Einen Moment sah er zu ihr hinunter, dann drehte er sich um. „Du bist der Sache nicht gewachsen. Gib auf, du hast keine Chance gegen mich.“
Sie wollte keinen Kampf, sie wollte ihn. Niemals würde sie ihn ziehen lassen, selbst wenn er versuchte , ihr eine teuflische Angst einzujagen. Er hatte eine Wahl, es war seine Entscheidung. Seine Gabe machte ihn unglaublich stark. Es kam einzig darauf an, wie er sie einsetzte.
Wenn sie es schaffen würde, ihm zu zeigen, dass da Gutes in ihm war, dann könnte er die Energie positiv nutzen. Er musste begreifen, dass nicht diese schreckliche Gabe über ihn herrschte, die ihn Schmerz übertragen ließ und ihn ansonsten zu einer gefühllosen Hülle machte, sondern dass er es steuern konnte. Er hatte es in der Hand. Aber die Zweifel und der Schmerz in ihm waren riesig, sie konnte ihn verstehen , ihr war es ebenso ergangen. Dennoch , sie würde ihn nicht aufgeben, ebenso wenig wie er es getan hatte. Sie ließ all ihre Stärke in ihre Stimme mit einfließen.
„Ich lasse dich nicht allein. Egal, was passiert ist . Wir gehören zusammen, ich bleibe an deiner Seite. Wir ergänzen einander.“
Auch das waren seine Worte. Er stand mit dem Rücken zu ihr , die Fäuste geballt, und reagierte nicht.
Sie rannte los.
Wenn da noch ein Teil in ihm war, der sie liebte, dann würde er handeln. Mit so viel Anlauf wie möglich sprang sie über die Klippe.
Sie ließ sich fallen und schloss die Augen , um den Aufprall zu erwarten. Das kalte Wasser umfing sie und nahm ihren Körper tief in sich auf. Unter Wasser öffnete sie die Augen und stieß sich nach oben. Als sie durch die Wasseroberfläche brach, rang sie nach Luft. Die Strömung war stark, das Meer stürmisch.
Bitte, komm. Nicht um mich, sondern um uns zu retten.
Die Strömung spülte ihren Körper immer näher an die spitzen Felsen heran. Sie konnte kaum atmen, geschweige denn gegen die hohen Wellen ankämpfen.
Plötzlich packte sie ein starker Arm bei der Schulter. „Bist du vollkommen bescheuert? Was denkst du dir bei so was?“ Elias schrie sie an. Stinksauer. Während er selbst prustete und nach Luft rang. Es hatte geklappt, sie hatte ihn aus seiner Abwärtsspirale gezerrt.
Er war
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