Eiskalt Entflammt
schmerzhaft zusammen, er sah mitgenommen aus. Abgekämpft. Rose ging ihm entgegen, nahm ihm seine Jacke ab und legte eine Hand auf seine Schulter.
„Elias, immer wenn du kommst, bringst du neue Wunden mit. Komm, wir müssen das versorgen.“ Der Blickkontakt riss ab und Elias folgte Rose. Ein Stich Eifersucht durchzuckte Lou. Sie hätte ihn gern inniger begrüßt, jeden Zentimeter seines Körpers untersucht und ihn berührt. Ihn versorgt, um sich selbst und ihm zu zeigen, dass alles gut würde. Herrgott, was passierte hier? Unfassbar müde stand sie auf, um auf die Veranda zu gehen. Raus aus dem Haus. In ihrem Kopf herrschte Chaos, aber sie wollte wieder klar denken können. Die Nacht war kühl, sie atmete tief durch und stützte sich auf die Brüstung.
„Scotch?“ Hinter ihr kam Emmet , mit zwei Gläsern bewaffnet , auf die Veranda. Das war eine verflucht gute Idee. Dankbar nahm sie ihm ein Glas ab, prostete ihm kurz zu und trank das Glas in einem Zug leer. Es tat teuflisch gut , den Scotch brennend in der Kehle zu spüren. „Danke. Wann wirst du den Koffer öffnen?“
Müde senkte er den Kopf. „Wirst du bleiben?“ Sie hatte gewusst, dass die Frage irgendwann kommen würde. Lexington war tot, sie hatten keinen ihnen bekannten Auftraggeber mehr. Emmet hatte nur eins und eins zusammen gezählt.
Jules war angeschossen, Elias war verletzt, der Auftrag offensichtlich so brisant, dass es das Beste wäre, wenn alle in verschiedene Himmelsrichtungen verschwinden würden. Sie sah ihm in die Augen.
„Ich will ehrlich sein. Mein Verstand sagt mir, dass wir alle die Finger von der Sache lassen sollten.“ Emmet kippte den letzten Schluck hinunter . „Aber ich will wissen, wer dafür verantwortlich ist , da s s Jules verletzt wurde und was in dem verdammten Koffer ist. Ich werde euch nicht hängen lassen.“
Den Teil mit ich möchte in Elias ’ Nähe sein ließ sie lieber weg. Der verdammte Kerl wurde gerade von einer anderen Frau medizinisch versorgt. Schnell schob sie den Gedanken beiseite und versuchte , sich ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Emmet erwiderte ihr Lächeln und nickte zufrieden. In diesem Moment kam Elias mit Rose am Arm zu ihnen auf die Veranda. Die Vertrautheit der beiden war unübersehbar, das machte sie fertig. Sie hasste sich beim Gedanken , auf Rose eifersüchtig zu sein. Emmets Schwester war unglaublich nett, aber er berührte ihren Arm, verdammt noch mal. Sie schluckte den Frust runter und bat Emmet um ein weiteres Glas Scotch. Grinsend machte der sich auf den Weg.
„Ich habe Elias so gut es ging verarztet . W enn er sich selbst näht, endet das immer in unansehnlichem Zick-Zack-Muster.“ Lou drehte sich abrupt um, damit sie die liebevolle Geste nicht weiter mit ansehen musste. Emmet kam mit einem neuen Scotch zurück , und sie kippte auch diesen in einem Zug runter. Elias musterte sie, aber das war ihr egal, sollte er denken , was er wollte.
„Wir müssen Jules und Lukas holen, wir öffnen den Koffer gemeinsam. Lukas hat einen Krankenwagen besorgt und ist auf dem Weg hierher, Jules ist stabil. Rose, ich hoffe, wir können dir noch eine Weile zur Last fallen. Wir müssen Lukas auf halber Strecke entgegenkommen und das Fahrzeug wechseln, im Schuppen steht ein alter Transporter. Ich habe für den Fall noch falsche Kennzeichen. Wer fährt?“
Lou konnte nicht schnell genug antworten: „Ich.“ Sie war dankbar für jede Form von Abstand. Bei aller Liebe, aber sie wollte Rose und Elias zusammen nicht länger ertragen. Den Reißverschluss ihrer Jacke hochziehend , machte sie sich auf den Weg zum Schuppen.
„Du wirst nicht fahren, du hast getrunken.“ Da konnte seine Stimme noch so bedrohlich klingen, sie würde nicht auf ihn hören. Unbeirrt lief sie weiter und murmelte: „Jules wurde angeschossen, wir haben gerade eine Leiche gefunden , und er macht sich Sorgen wegen zwei Gläsern Scotch.“ Unglaublich.
Plötzlich lief er neben ihr und konterte: „Ich fahre, du kannst deinen hübschen, störrischen Arsch auf den Beifahrersitz packen, wenn du unbe dingt das Weite suchen willst.“
Damit war alles gesagt. Energisch stapfte er an ihr vorbei und riss das Tor zum Schuppen auf. Sie stand nur da und beobachtete perplex , wie er in den Wagen stieg.
Hatte er gerade gesagt, sie hätte einen hübschen Arsch?
„Wann und wo genau holen wir die beiden ein?“
Emmet sah auf die Uhr und antwortete: „Lukas wird in einer Stunde da sein, dann ist es drei Uhr früh. Kein Mensch ist um
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