Eiskalt Entflammt
Seitenstraße entfernt, ich werde die Kameras anzapfen, sodass wir dich sehen können. Wir haben Glück, der Empfang ist ein Ereignis, es wird sehr voll werden. Viele Journalisten und Polizisten werden vor Ort sein. Du wirst nicht weiter auffallen.“ Er schnappte sich seine Jacke. „Scar und ich müssen uns noch um die Technik kümmern . Lukas , du könntest schon mal den Transporter klar machen. Rose, vielleicht hast du noch etwas Passendes im Schrank für Lou?“
Während die Jungs sich auf den Weg machten, wurde sie von Rose zu ihrem Schrank geleitet. Na das konnte ja heiter werden.
Vier Stunden später erkannte sie sich selbst nicht wieder.
Frisiert und geschminkt stand sie vor einem Spiegel und schämte sich in Grund und Boden.
„Das kann nicht euer Ernst sein! Ich sehe unmöglich aus.“ Jules hatte sich um ihr Make-up und ihre Frisur gekümmert. Ihre Augen waren dunkel geschminkt, die Lippen blutrot und ihre schwarzen Haare kunstvoll hochgesteckt. Sie fühlte sich elend, das war ihr nun wirklich ein wenig zu viel. Rose hatte ihr ein Kleid ausgesucht, das sie noch keines Blickes gewürdigt hatte, jetzt war es an der Zeit , sich dem Stückchen Stoff, das auf Jules ’ Bett lag, zu stellen.
„Probier es an, aber du wirst keinen BH tragen können, es ist rückenfrei.“
Grandios. Sie wusste nicht einmal, wie man ein solches Kleid anzog.
Nach einigem Hin und Her war es geschafft , und Jules klatschte anerkennend in die Hände. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr, wie sich das bodenlange schwarze Kleid eng an ihren Körper schmiegte. Bis auf den langen schmalen Schlitz, der bis zu ihrem Oberschenkel reichte, sah es von vorn noch recht züchtig aus. Das Problem war die Rückseite. Am Rücken war ein großer Ausschnitt eingearbeitet, der knapp bis über ihren Po reichte. Nur durchsichtiger, schwarzer Stoff schmiegte sich an ihren Rücken und verdeckte ihre bloße Haut. Und weil das alles noch nicht schlimm genug war, reichte Rose ihr ein Paar hochhackige, schwarze Schuhe. Na, klasse. Vorsichtig schlüpfte sie hinein und machte ein paar unsichere Schritte. Das würde nur funktionieren, wenn sie sich immer wieder an etwas festhalten konnte.
Zuletzt streifte sie sich noch schwarze, elegante Handschuhe über und warf sich selbst einen aufmunternden Blick zu, der ihr selbst bemitleidenswert vorkam. O Mann. Dies war jetzt schon eine der schwersten Missionen.
*
Es wurde dunkel. Scar hatte sich mit Lukas und Emmet im Wohnzimmer versammelt, sie warteten auf Lou. Rose bildete die Vorhut und kam die Treppe h er unter . Sie zog eine Grimasse und sagte: „Jungs, ich rate euch , sie nicht zu ärgern, sie ist schon missgelaunt genug.“
Lukas schmunzelte . „ W arum ? Sie kann gleich ein wenig Schampus mit der High Society schlürfen, das wird doch wohl kein … “
Der Satz blieb ihm im Hals stecken, denn Lou kam etwas unbeholfen die Treppe herunter. Scar konnte ihr das Unbehagen ansehen. Sie wich allen Blicken aus und versuchte , die ganze Geschichte möglichst schnell hinter sich zu bringen.
Als sie in den Schein der mageren Raumbeleuchtung trat, gaben sein e Knie nach. Er lehnte nicht mehr an der Wand, sondern presste sich regelrecht daran, sonst hätte er das Gleichgewicht verloren.
Sie sah unverschämt sexy aus. Das Kleid war eine Einladung zu ihrem Körper. Der Stoff schmiegte sich an jede Kurve, während er an ihrem Bein genau so viel sehen ließ, um die F antasie spielen zu lassen.
Sie drehte sich etwas, um die Handtasche auf den nächstbesten Stuhl zu pfeffern. Der durchsichtige Stoff am Rücken betonte ihre Schulterknochen und ihr Hals lag verführerisch frei. Verdammte Scheiße. Sie trug keinen BH. Besitzanspruch keimte in ihm heran. Er konnte es nicht filtern, nicht verstecken und nicht hinter einer gelassenen Miene tarnen, zu ungewohnt war die Emotion, die ihn überwältigte. Sein ganzes Wesen fühlte sich unweigerlich zu ihr hingezogen. Das ging über die Grenze des Erträglichen . Fuck. Sie kehrte sein Innerstes nach außen und brachte Eigenschaften an die Oberfläche, die er sich nicht zugetraut hatte. Sein Körper machte ihm überdeutlich klar, dass es nur diese Frau für ihn gab. Er konnte nicht einmal Lukas in ihrer Nähe ertragen, es kostete ihn große Beherrschung , sie nicht von ihm wegzuzerren. Hilflos versuchte er , sich daran zu erinnern, dass hier mehrere Leute im Raum waren und er sich beherrschen musste. Stand sein Mund offen? Er räusperte sich und verschränkte die Arme vor
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