Eiskalt Entflammt
wertvoll.” Lexington atmete laut aus und formulierte seine letzten Worte, ”Ihr seid perfekt aufeinander abgestimmt, jede Fähigkeit ist außergewöhnlich und ergänzt die eines a nderen im Team . Emmets Intelligenz, Lukas ’ Wandelbarkeit, Jules ’ Reflexe und Visionen, Scars Stärke und Lous Gabe , die Vergangenheit zu sehen, es war unbeschreiblich euch begleiten zu dürfen, und mir eine besondere Ehre . P asst auf euch auf, lebt wohl und wie immer gilt: Ihr seid vollends auf euch allein gestellt!” Ein leises Klicken war zu hören, die Aufnahme war beendet.
Es herrschte Stille, keiner sprach ein Wort.
Lukas brach das Schweigen. „Was meinte er mit, wie immer seid ihr vollends auf euch allein gestellt?“
Emmet nickte kurz misstrauisch. „Ich habe keine Ahnung. Das war nicht seine Art. So etwas hat er noch nie vor einem Einsatz gesagt.“
„Vielleicht stand er unter Druck, schließlich wusste er, dass er auf der Abschussliste stand.“ Lou war froh, dass Jules ’ Stimme nicht mehr so schwach klang wie kurz nach ihrer Ankunft. Trotzdem nahm sie es sehr ernst, dass sie alle misstrauisch wurden.
„Die Frage ist nur, auf wessen Liste genau?“ Sie hatte ein mulmiges Gefühl bei der Sache, ihr Instinkt sagte ihr, dass sie vorsichtig sein mussten.
Emmet meldete sich zu Wort. „Ich bin trotzdem dafür, dass wir uns der Sache annehmen. Vielleicht klärt sich dann alles auf.“
„Ich kann mich momentan sowieso nicht bewegen“ , befand Jules, „und da ich die nächste Zeit nichts Besseres vorhabe, bin ich dafür , die Sache zu beenden und den Job weiterzumachen. Außerdem seid ihr mir ans Herz gewachsen. Und wir sind es Lexington schuldig.“
Lukas räusperte sich . W ie kann es anders sein, ohne mich funktioniert die ganze Sache nicht. Ohne mich keine Kohle. Das lass ich mir nicht entgehen, wenn Emmet sich ein kleine s technisches Spielzeug kaufen möchte, muss er mich erst bitten, großartig.“ Es tat gut, dass Lukas die Stimmung ein wenig aufhellte.
Emmet schickte ihm eine n sarkastischen Blick. „Und wovon träumst du n achts?“ Dann sah er Elias durchdringend an. Elias nickte kurz, Lou wunderte sich immer mehr über ihn, er sagte nicht, warum er blieb, oder ob das Team ihm wichtig war, er stimmte einfach nur stumm zu. Sie sah ihn an und bemerkte, dass sich seine Miene verdunkelte.
„Lou, bist du dabei?“ Jules ’ Lächeln drang in ihr Herz.
Sie hatte noch nichts gesagt und brauchte einen Moment, um sich klar zu werden, wie sie sich entscheiden sollte. Elias ’ Blick verfinsterte sich noch mehr. Sie war nicht sicher, welche Antwort er von ihr erwartete, doch ihre Entscheidung war gefallen.
„Ja, das bin ich.“ Sie folgte ihrem Bauchgefühl. Trotzdem suchte sie in Elias ’ Gesicht nach einer Reaktion. Taktierend sah sie ihn an und versuchte , seine Gedanken zu lesen, doch hinter dieser kalten Fassade konnte sie nichts erkennen.
Rose schien die Anspannung zu spüren. „Ihr solltet was essen, was auch immer ihr vorhabt, macht es morgen.“ Emmet und Lukas ließen sich nicht lange bitten, überfielen die Küche und kochten Chili für alle. Es schmeckte nicht schlecht, trotzdem reichte es lange nicht an Rose s frischgebackenes Maisbrot heran. Obwohl die Stimmung ausgelassen war, fühlte sich Lou noch immer wie benebelt. Es war wahnsinnig viel passiert , und sie konnte ihre Gedanken noch immer nicht sortieren. Elias ’ Nähe tat gut , und doch zehrte die Situation an ihren Nerven. Das alles war ein heilloses Durcheinander. Nach dem Essen zog sie sich auf das Klappbett zurück und versuchte krampfhaft , ein wenig Ruhe und Ordnung in ihren Kopf zu bringen.
*
Scar war es gewohnt , wenig zu schlafen , und fand auch in dieser Nacht keine Ruhe. Lou wälzte sich auf ihrer Pritsche im Flur hin und her. Er ertappte sich bei der Vorstellung , dass er sich gern neben sie gelegt und seine Arme schützend um ihren Körper geschlungen hätte. Der Geschmack ihres Kusses stahl sich zurück in seine Gedanken. Das Gefühl ihres warmen , einladenden Mundes. Der Druck in seiner Hose nahm wieder zu und er fluchte leise. Dieser Kuss hatte ihn tiefgründig erschüttert, seine psychischen Schutzmech anismen vollkommen ausgeschaltet. Als wäre sein innerer Zustand in einem Wunschdenken eingefroren gewesen.
Die Zeit hatte stillgestanden, seine vertraute Welt sich grundlegend verändert. Es war illusorisch zu glauben, dass er unverwundbar war, aber dieser Gedanke war seit dem Tag, als er seine Gefühle
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