Eiskalt Entflammt
einfließen zu lassen.
„Und warum sind wir hier?“
„Ich dachte, du könntest eine Auszeit gebrauchen. Außerdem hat Rose mit den anderen genug zu tun. Du hast gestern ganz schön was eingesteckt, und ich wollte für ein wenig Ruhe sorgen.“
*
Scar war unsicher, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, sie mit herzunehmen. Normalerweise war er nicht der impulsive Typ, aber es war schlichtweg sein erster Gedanke gewesen. Und jetzt war sie da und stand halbnackt in seiner Küche. Seiner Meinung nach stand ihr das Hemd noch besser als das Kleid. Sie wandte sich ab und lief zur Verandatür.
„Ich danke dir.“ Alles in ihm entspannte sich nach diesem Satz, es war ihm wichtig, dass sie sich nicht übergangen fühlte. Sie hatte schon genug mitgemacht. Ihr Mund war immer noch stark angeschwollen und ihre Wange war dunkel verfärbt. Als er sie gestern Nacht ausgezogen hatte, hatte er versucht, keine Notiz von ihrem nackten Körper zu nehmen.
Sie hatte tief und fest geschlafen, aber schon ihre Nähe hatte ihn wahn sinnig gemacht. Als er ihren vollendeten Körper in seinem Bett liegen sah, kam es ihm so vor, als sei sie dafür gemacht. Sie war wunderschön. Er hatte sich einfach auf den Boden gesetzt, war bei ihr geblieben und hatte den regelmäßigen Atemzügen gelauscht. Noch nie in seinem Leben hatte er ein so befriedigendes Gefühl der Ruhe verspürt.
Und jetzt stand sie verunsichert in seiner Küche und bedankte sich bei ihm. Die befriedigende Ruhe war der Erregung gewichen, und er war sich sicher, wenn sie wüsste, was für Gedanken er gerade im Kopf hatte, würde sie ihm sicherlich nicht mehr danken. Sie sah zum Anbeißen aus. Immer wieder glitt sein Blick zu ihrer nackten Haut. Sie hatte verflucht schöne Beine.
„Wie lange habe ich geschlafen?“ Sie machte einen entspannten Eindruck, mit einem Fuß strich sie sich beiläufig über die Wade und zog damit noch mehr Aufmerksamkeit auf ihre Beine. Ob ihr klar war, dass sie ihn wahnsinnig machte?
„Es ist schon fünf, du hast lange geschlafen.“
Sie drehte sich um und starrte ihn irritiert an. „Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Seit Jahren nicht.“
War das jetzt gut oder schlecht? O Mann, er musste sich ablenken, seine Erektion drückte sich beinahe schmerzhaft an seinen Reißverschluss. Die Empfindungen rauschten durch seinen Körper wie ein Tornado, und er beschloss, dass es besser war, sich abzulenken, um nicht über sie herzufallen. Als er den Kamin befeuerte, klingelte sein Telefon. Emmet gab ihm aktuelle Informationen durch. Als er aufgelegt hatte, schilderte er ihr die Sachlage.
„Sie denken, dass Frynes Tochter bei Garcias Männern ist, sie haben sie in einem Gebäude am Hafen ausgemacht. Wir holen sie heute Nacht raus.“ Der Plan stand. Automatisch ging er im Kopf die Checkliste durch. Waffen, Ausrüstung, Treffpunkt. Das war sein Element. Sie mussten das Mädchen da rausholen.
„Verstehe, gut. Wann gehen wir los?“
Verdammt, das würde schwierig werden. Sie hatte sich dem Panorama zugewandt und erwartete eine Antwort. Und die würde ihr nicht gefallen, das war klar. Er wappnete sich mit einer grimmigen Miene und stellte sich hinter sie. Sie war zum Greifen nah, und verflucht noch mal, er konnte ihre Körperwärme spüren. Er schloss die Augen und ließ einen ernsten Ton in seine Antwort fließen. „Du bleibst hier, du bist nicht einsatzbereit.“
Ihre Schultermuskeln spannten sich an. Klar, sie wurde wütend. „Ich kann sehr gut selbst entscheiden, wann ich einsatzbereit bin. Was soll der Mist?“ Sie drehte sich um und funkelte ihn trotzig an. Ihre aufbrausende Art durchschoss seine Empfindungen wie ein Pfeil.
Verdammt, er musste seine Libido im Zaum halten. Sie musste verstehen, dass sie sich hier und jetzt schlicht fügen musste. Keine Kompromisse. Er sah ihr tief in die Augen. „Du rührst dich nicht von der Stelle, wir erledigen das. Du würdest den Einsatz gefährden. Ich erwarte, dass du hier bist, wenn ich wiederkomme.“
Keine Widerrede. Seine Stimme hatte ein tiefes Knurren angenommen, er wollte nicht, dass sie sich fürchtete, aber er würde nicht zulassen, dass sie sich oder den Einsatz gefährdete. Innerlich focht sie einen Kampf aus, das sah er ihr an. Er wusste, dass er ziemlich einschüchternd sein konnte. Doch ganz hatte er ihren Widerstand noch nicht gebrochen.
„Du erwartest doch nicht ernsthaft von mir, dass ich hier sitzen bleibe, während ihr euer Leben riskiert. Und das aufgrund
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