Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit
schon ein bemerkenswerter Mensch.«
»Das ist er. Und er mag dich.«
Sie strahlte ihn an. »Das macht mich froh. Ich möchte eines Tages gern den Rest deiner Familie kennen lernen.«
Ein kaum merkliches Lächeln ließ seine Mundwinkel zucken, und ein bisschen von der Traurigkeit schwand aus seinem Blick. »Dann komm am Sonnabend hierher. Es werden alle meine Schwestern und Brüder, Nichten und Neffen zu Besuch sein. Das soll eine Überraschungsparty werden.«
»Wieso weißt du dann davon?«
»Ma hat sich gestern verplappert. Ich musste ihr versprechen, mich entsprechend schockiert zu verhalten.« Er klappte seinen Kiefer nach unten und riss die Augen auf. »Wie sieht das aus?«
Ihr helles Lachen erfüllte den Raum, und es dauerte nur einen Herzschlag, bis sich seine melancholischen Erinnerungen in Begehren verwandelt hatten.
»Ich würde sagen, du solltest das Theaterspielen deinem Bruder überlassen«, antwortete sie und stand auf, um von dem Abendessen zu retten, was noch zu retten war. Doch dann schrie sie überrascht auf, als er sie auf seinen Schoß zog.
Unwillkürlich versteifte sich Caroline, als die Panik sie überfiel, doch die Angst war flüchtig, schmolz einfach dahin, als seine Lippen wieder ihrem Mund begegneten und heiße Glut in ihr entfachten. Sie legte die Arme um seinen Nacken und ließ sich bereitwillig von jedem Gedanken an Abendessen und Tragödien ablenken, um sich ganz dem wunderbaren Gefühl hinzugeben, dass dieser Mann sie begehrte. Und dass er sie begehrte, stand außer Frage, denn der Beweis dafür pulsierte mehr als deutlich an ihrer Hüfte. Als seine Zunge den Konturen ihrer Lippen folgte, hatte sie schon längst nicht mehr das Bedürfnis, sich zu wehren. Sie stöhnte, als er das Innere ihres Mundes genauso entschlossen eroberte wie ihre Lippen. Max bewegte sich ein wenig und legte einen Arm um ihre Taille. Dann drängte er sanft ihren Kopf gegen seine Schulter, um den Kuss bis zur Neige auszukosten.
Er konnte nicht genug von ihr bekommen –, das war der einzige Gedanke, der sein Bewusstsein durchdrang. Er hatte jeden Winkel ihres Mundes erforscht, von innen und von außen, hatte sie geküsst, bis ihre Lippen rot und geschwollen waren, und es reichte ihm immer noch nicht. Seine Hand glitt über ihren weichen Arm, doch das stillte nicht annähernd das Verlangen, das in ihr aufstieg. Ihre vollen Brüste drängten sich an seinen Oberkörper, die hart aufgerichteten Brustspitzen reizten ihn durch seine Kleidung. Er war schon lange von dem Wunsch besessen, ihre Brüste zu streicheln, und wie von selbst lösten sich seine Finger von ihrem Arm, spreizten sich an ihren Rippen, bis seine Daumen und Zeigefinger die Unterseite ihre Brüste berührten. Die Art, wie sie heftig den Atem einsog, ließ ihn zögern.
Doch dann wurde er von dem Klingeln des verdammten Telefons unterbrochen.
Leise fluchend hob er den Kopf, rang nach Luft und fühlte sich, als hätte er innerhalb von vier Minuten eine Meile zurückgelegt.
»Das Telefon«, keuchte Caroline.
»Soll der Anrufbeantworter sich darum kümmern«, knurrte er.
»Das geht nicht. Es könnte Tom sein. Er macht sich vielleicht Sorgen.« Sie versuchte, sich von ihm zu lösen, und stirnrunzelnd gab er sie frei. Zitternd hielt sie sich mit einer Hand an seiner Schulter fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Als sie seinen grimmigen Blick sah, musste sie ein Kichern unterdrücken, dann holte sie tief Luft und hob den Hörer ab. »Hallo?«
Max sah, wie sie anfing zu strahlen, und sein Missmut verflog. Es war schwer, böse mit ihr zu sein, wenn sie so glücklich war.
»Wie schön, Sie kennen zu lernen, Mrs Hunter. … Gut, einverstanden. Phoebe.«
Max verzog leicht bekümmert das Gesicht, als Carolines Grübchen deutlich zum Vorschein kamen. Sie lacht mich aus, dachte er und kniff die Augen zusammen. Aber Rache ist süß. Der Gedanke hob seine Laune erheblich, während seine Mutter durch den Hörer an Carolines Ohr plapperte.
»Er hat mich bereits eingeladen, aber trotzdem danke.« Ihre blauen Augen blitzten belustigt, als sie sein Unbehagen bemerkte. »Ich freue mich schon darauf, den ganzen Hunter-Clan kennen zu lernen.«
Hickory, North Carolina
Donnerstag, 8. März, 20:00 Uhr
T reten Sie bitte zur Seite,
Sir!«
Das »Sir« hörte sich nicht gerade höflich an.
Winters drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand, um dem Erste-Hilfe-Team Platz zu machen, das eine fahrbare Trage an ihm vorbeischob. Eine Schwester in einem
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