Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
spielte, aber er wollte auch, dass ich eine Sicherheit hatte, für alle Fälle. In meinen Augen war er ein blöder alter Mann, zu dumm, um die wirkliche Welt zu begreifen, weil er ja auf seiner Farm in Illinois festsaß. Er verstand nichts vom schnellen Geld, von schnellen Autos.« Der Hauch eines spöttischen Lächelns umspielte seinen Mund. »Von Verträgen mit Sportschuhherstellern. Nichts davon zählte für ihn. Aber er liebte seine Familie, und er und Ma wollten, dass ich glücklich war.«
    »Du hast also Basketball gespielt. Mit süßen Sechzehn angefangen und dann während der gesamten Collegezeit?«
    »Vier Jahre lang. Wir waren gut.« Er schüttelte den Kopf, als die Erinnerungen ihn überwältigten. »Und wir waren dumm. Meine Freunde ließen sich in irgendwelchen Fächern prüfen, denn wir gingen ja nicht aufs College, um zu studieren, sondern um zu spielen.«
    Er sah, wie sie die Stirn runzelte. »Aber in deinen Papieren steht, dass du einen Abschluss in Geschichte hast.«
    »Habe ich auch. Habe die Prüfung mit knapper Not geschafft. Ich ließ mich nur zu den Klausuren im Seminar blicken, oder wenn meine jeweilige Freundin den gleichen Kurs belegt hatte. Mir war es gleichgültig. Ich glaube, das hat Pop mehr verletzt, als wenn ich einen Abschluss im Korbflechten gemacht hätte. Die Chance zu haben und sie nicht zu nutzen …« Er seufzte, stieß sich von der Arbeitsplatte ab und stellte zwei Gläser mit Wasser auf den Tisch.
    »Also machte ich meinen Abschluss mit dem höchsten Titel, den ich mir vorstellen konnte, als Auswahlspieler nämlich«, fuhr er in spöttischem Tonfall fort. »Ich kam als Ersatzspieler zu den Lakers, und das war für mich der Gipfel des Glücks.«
    »Und dein Vater?«
    Er lachte freudlos. »Pop war so stolz auf mich, er hätte platzen mögen vor Freude. Er machte sich Sorgen, das verstand ich wohl, aber er war trotzdem auch stolz. Er und Ma verstanden einfach nichts von meinem Leben.« Seine Stimme troff vor Hohn. Er biss die Zähne zusammen. »Ich zog nach L. A., ließ mich mit den windigen Typen dort ein. Im ersten Jahr war ich kein einziges Mal zu Hause, aber ich habe Geld geschickt. Habe Pops Hypothek abgezahlt.«
    Caroline sah, wie sich bei der letzten Bemerkung sein Gesicht verdüsterte. Zögernd hob sie den Kopf und tastete sich behutsam vor. »Und das war keine gute Idee?«
    Er funkelte sie an, und sie spürte den Aufruhr, der sich in seinen grauen Augen zeigte, in seinem Blick, der härter war als Stahl. »Ich habe ihn gekränkt, indem ich ihm Geld schickte, während für ihn doch einzig und allein meine Person wichtig war. Indem ich seine Hypothek abzahlte, als wäre sie nichts. Wir hatten Streit deswegen. Ich hielt ihn für undankbar, und er hatte geglaubt, dass ich ihn nicht mehr liebte.« Seine Stimme schwankte, und er räusperte sich. »Himmel, das tat weh. Ich hätte meinen Vater nie verletzen wollen, habe es aber doch getan.«
    Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl, doch sein Blick war starr auf einen Punkt hinter ihrem Kopf gerichtet. Sie schob ihre Hand unter seine, streichelte seine Finger und hörte weiter zu.
    »David war’s, der mich zurückgeholt hat. Er hatte sich mit einem Teilzeitjob das Geld zusammengespart und war nach L. A. geflogen.« Die Lippen, die sie so leidenschaftlich geküsst hatten, waren nun zu einem schmalen Strich zusammengezogen. »Er platzte mitten in eine ziemlich tolle Party in meiner Wohnung hinein. Er war so enttäuscht von mir, und ich war sauer auf ihn, weil er es gewagt hatte, einfach unangemeldet hereinzuschneien.« Seine Augen lächelten. »Kurz nach seiner Ankunft löste sich die Party auf. Keiner sah mehr einen Sinn darin zu bleiben, nachdem David alle Getränke aus dem Fenster geworfen hatte. Er gab vor, Priester zu sein, ausgerechnet er. Dann hatte er meinen so genannten Freunden angedroht, dass sie in der Hölle schmoren würden.« Tief aus seinem Inneren drang ein leises Lachen. »Er hätte in L. A. bleiben sollen. Inzwischen hätte man ihm bestimmt schon einen Oscar verliehen.«
    Er warf einen Blick auf den Herd. »Ich würde gern aufstehen und das Hähnchen noch einmal wenden, aber ich fürchte, ohne meinen Stock schaffe ich es nicht bis zum Herd.«
    Caroline sprang auf, nahm die Pfanne vom Herd und stellte sie zur Seite. Vielleicht würde sich später ihr Appetit zurückmelden. Sie setzte sich wieder und nickte Max zu. »Erzähl weiter.«
    »Also fuhr ich mit Dave nach Hause und versöhnte mich mit Pop. Pop und

Weitere Kostenlose Bücher