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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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zwang sie sich, an schöne Dinge zu denken: an einen schönen hellblauen Frühlingshimmel über einer grünen Wiese, über die sie mit Maria Hand in Hand spazierte. Sie roch das frische Gras und Löwenzahn und hörte in der Ferne eine helle sorglose Kinderstimme, die ein Lied sang. Aber dieses Traumgebilde stürzte in sich zusammen, als die Kälte mit aller Macht in sie eindrang und sie so fror, dass ihre Lippen nicht mehr das Wort ›Hilfe‹ formen konnten.

K APITEL 63
    Horsens hatte sich seit seinem letzten Besuch nicht verändert. Auch hier sah es so aus, als würde der Winter niemals enden. Die Gefängnisgebäude zwischen den Schneewehen sahen aus, als würden sie die Schultern zu den Ohren hochgezogen haben und auf wärmeres Wetter hoffen. Und sogar der Maschendrahtzaun wirkte so verfroren, als würde er beim ersten Windhauch zerspringen.
    In dieser Gegend war es immer windig, aber der Zaun würde niemals zerspringen. Niemandem würde die Freude gemacht werden, vor seiner Zeit diesen Ort verlassen zu dürfen, denn es war als ein fluchtsicheres Gefängnis deklariert. Genau genommen hatten die wenigsten viel Freude in diesen Mauern. Dafür aber waren jene Freuden hoch im Kurs, wieCatos Gesichtsausdruck belegte, die Peter ihm in Form des Kartons mit Camelzigaretten über den Tisch schob.
    »Ist das mein fucking Geburtstag oder was? Oder was willst du?«
    »Dich zur Abwechslung mal fröhlich sehen!«
    Cato setzte ein breites Grinsen auf und zeigte ihm seine schlechten Zähne, die von Drogen, Zigaretten und seltenen Zahnarztbesuchen zerstört worden waren.
    »Du darfst es aber erst aufmachen, wenn du allein bist, klar?«
    Cato öffnete den Karton, zog ein paar Packungen heraus und sah hinein. Sein Lächeln war dieses Mal echt.
    »Ein Telefonino. Scheiße. Fett! Wie hast du das denn gemeistert?«
    »Mach es wieder zu, wir haben nur fünfzehn Minuten.«
    Peter sah auf die Uhr, es waren schon drei Minuten verstrichen.
    »Felix ist entführt worden.«
    Cato riss seinen Blick vom Zigarettenkarton und sah Peter an.
    »Und ich werde alles tun, um sie zu finden! Es hat mit ihrem Mann zu tun«, sagte Peter. »Erik Gomez. Wen wollte er im Gefängnis besuchen?«
    Die Antwort war nicht mehr als ein Wort und das wurde geflüstert.
    »Grimme.«
    Der Name traf Peter wie ein Schlag in die Magengrube.
    »Und warum?«
    Cato drehte den Karton auf dem Tisch hin und her.
    »Hört uns jemand zu?« Er flüsterte noch immer. Peter schüttelte den Kopf.
    »Was haben Erik Gomez und Grimme für ein Ding laufen?«
    Cato ließ sich tiefer in den Stuhl gleiten und legte den Nacken auf die Rückenlehne. Sein Blick ging an die Decke, als würde dort die Antwort stehen.
    »Zehn Kilo Heroin. Auf der Straße ist der Shit sieben Millionen Kronen wert. Aber die Bullen haben einen Tipp bekommen. Grimme und Fischer-Brian wurden einkassiert. Erik passierte gar nichts. Also hat Grimme scharf kombiniert und beschlossen, dass Erik das Leck ist.«
    »Und was wollte Erik dann hier in Horsens?«
    Cato zuckte mit den Schultern. »Er hatte Angst um sein Leben. Angst vor Grimmes Rache. Er kam, um sich zu entlasten und zu verteidigen.«
    Cato fingerte eine Zigarette aus seiner zerknüllten Packung, die er in der Hosentasche hatte. Er ließ sie eine Weile im Mundwinkel auf und ab wippen, ehe er ein Streichholz anzündete und einen tiefen Zug nahm.
    »Ich glaube aber, dass es nichts genützt hat. Erik ist tot, oder?«
    »Und wo ist die Beute jetzt?«
    Cato richtete sich wieder auf.
    »Keine Ahnung. Fischer-Brian, Grimme und Erik hatten irgendwas am Laufen. Grimme und seine Leute hatten Kontakte nach Polen und zu einer Quelle für Stoff, Fischer-Brian hatte ein Boot und Erik hatte sich an sein reiches Leben gewöhnt und schuldete allen möglichen Typen Geld. Er hatte Kontakt zu den Abnehmern und verkaufte die Ware an die Leute in seinen Kreisen weiter. Mit großem Risiko und für großes Geld.«
    »Und dann ging es schief? Und die Polizei hat zugeschlagen?«
    »Das ging richtig schief und alle waren panisch und haben sich gegenseitig verdächtigt, dass der andere sie an die Bullen verpfiffen hat.«
    Peter sah die drei Männer förmlich vor sich: jeder von ihnen hatte von dem dicken Coup geträumt und hatte seine Felle davonschwimmen sehen. Drei aufgeblasene Egos, die sich zusammengetan hatten, um das große Geld zu kassieren.
    »Wenn keiner von ihnen den Bullen einen Tipp gegeben hat, wer war es dann?«
    »Das weiß ich doch nicht! Irgendeiner, der keine Angst hat,

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