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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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das ist mal klar!«
    »Kannst du das rauskriegen?«
    Cato sah verunsichert aus. Er aschte auf den Boden und spähte zur Tür, wo normalerweise der Wachmann stand. Aber dieser Wachmann war mit einer Magenverstimmung auf der Toilette verschwunden und hatte in der Eile vergessen, eine Ablösung anzufordern.
    »Das weiß ich nicht. Die ganze Sache stinkt gewaltig, wenn du meine ehrliche Meinung hören willst.«
    Ehrlichkeit hatte eigentlich nie zu Catos herausragenden Tugenden gehört, aber in seiner ganz eigenen Art hatte er einen großen Hang zur Ehrlichkeit. Wie zum Beispiel in diesem Moment. Peter konnte genau sehen, dass Cato ihm nichts verheimlichte.
    »Und was ist mit den zehn Kilo? Was passiert damit?«, fragte Peter.
    Cato wand sich auf dem Stuhl. Es war deutlich, dass er ab jetzt lieber schweigen und sich mit seiner Beute zurückziehen wollte. Er nickte zu dem Karton mit den Zigaretten.
    »Prepaid«, antwortete Peter. »Und du kannst mehr davon bekommen. Aber du musst mir was liefern.«
    Endlich hatte Cato seine Stimme wiedergefunden. »Ich hab doch keinen Plan, wo die Ware ist.«
    Auf Catos Gesicht wechselten sich seine Gemütszustände wie das Wetter, von sonnig zu regnerisch.
    »Hör mal«, sagte Peter. »Die Entführer von Felix glauben, dass sie weiß, wo die Beute ist.«
    Cato nahm einen tiefen Zug, er wirkte nervös.
    »Und, weiß sie es?«
    Peter musterte ihn eindringlich. Cato konnte ohne Weiteres auch einer von Grimmes Handlangern sein. Man musste vorsichtig sein bei Leuten, die bereit waren, für Geld ihre eigene Mutter zu verkaufen.
    »Nein. Sie weiß überhaupt nichts.«
    »Und weißt du was?«, fragte Cato zögernd, als würde er mit Katzenpfoten über Glasscherben laufen.
    »Wer will das wissen?«
    Keine Antwort.
    »Wer hat die Finger in dieser Sache? Wenn das Grimme ist, dann sag ihm, dass ich etwas weiß. Aber nur, wenn er Felix laufen lässt.«
    Cato hatte aufgehört zu schlucken, seine einzige Bewegung war ein nervöses Zucken am linken Auge. Peter atmete hörbar aus. Sie sahen sich an. Brüder ohne Blutsbande.
    »Und wenn es nicht Grimme ist, dann sag ihm, dass wir denselben Feind haben. Der ihn verpfiffen hat, hat auch Felix entführt.«
    Er stand auf und klopfte Cato auf die Schulter, was ein Beben durch seinen mageren Körper jagte. Peter konnte seine Angst und seine Gier riechen. Cato schuldete ihm big time, das wussten sie beide.
    Er spürte, dass Cato ihm hinterhersah, als er zur Tür ging. Catos Stimme sendete ihm eine Parodie ihrer Losung hinterher:
    »Wir sehen uns unter der Uhr.«

K APITEL 64
    Das kleine Ferkel in der Ecke der Box hatte noch nicht einmal genug Kraft, um zu quieken. Es war das letzte und das kleinste aus dem Wurf, Nummer siebzehn, um genau zu sein. Kir sah in seine kleinen blinzelnden Augen, die ihr Schicksal zu kennen schienen. Es gab nicht genug Zitzen und es war zu schwach, um mit seinen Geschwistern um die Milch zu kämpfen. Es würde bald sterben, verhungern.
    Ihr Vater machte kurzen Prozess. Mit einem Grunzen beugte sich Christian Røjel über den Rand der Sauenbucht, packte das Ferkel im Nacken und drehte ihm den Hals um.
    »Was willst du?«
    Er sah ihr nicht ins Gesicht. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass es tierfreundlicher gewesen wäre, dem Ferkel eine Spritze geben zu lassen. Aber sie kannte seine Antwort darauf, dass der Tierarzt zu teuer sei und das Ferkel froh sein solle, dass er es nicht einfach verhungern ließe. Sie wusste, dass er recht hatte. Von zwei Übeln war dieses tatsächlich das kleinere.
    »Du schwätzt also mit den Bullen, ja? Was fällt dir eigentlich ein?«
    Mark Bille Hansen war unmittelbar nach ihrer Begegnung in der Fredensgade 27 zu ihrem Vater gefahren, um ihn zu der Immobilie zu befragen. Sie hatte zwar noch vorgeschlagen, zuerst mit ihm Kontakt aufzunehmen, aber wahrscheinlich hatte er recht, dass ein Überraschungsbesuch sinnvoller sei. Keine Zeit, sich Antworten auszudenken. Denn ein schlauer Fuchs war er, der Schweinebauer, das konnte Kir blind unterschreiben.
    »So ein kleiner Sack, kommt hierher und steckt seine Nase in unsere Angelegenheiten.« Er drehte sich zu ihr um.»Und du rennst ihm hinterher, ja? So ein Schmierlappen, der glaubt, dass er was zu melden hat.«
    Seine Wut hatte damit zu tun, dass sie die polnischen Saisonarbeiter erwähnt hatte. Sie war zu ihm gefahren, um die Wogen zu glätten. Um mit eigenen Augen zu sehen, ob es noch eine gemeinsame Basis gab oder ob alles verloren war. Sie war schließlich

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