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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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prompt in Form einer weiteren Salve. Der Putz flog von den Wänden, dass es nur so staubte.
    »Wir können euch sehen«, rief die Stimme. »Ihr könnt euch keinen Millimeter bewegen, wir kriegen euch.«
    »Die meinen das ernst«, flüsterte Kir.
    Mark nickte. »Sie haben von den Polen Waffen mit Nachtsichtgeräten gekauft. Die sind ausgerüstet wie Spezialeinheiten beim Militär.«
    »Es wäre schön gewesen, davon etwas früher zu erfahren.«
    »Sorry«, sagte er, »das habe ich ganz vergessen.«
    In diesem Augenblick hörte sie Schritte. Sie waren schnell. Kir und Mark schossen ins Dunkle, aber trafen nicht. Und Sekunden später wurden sie von einer großen dunklen Gestalt mit einem Gewehrkolben niedergeschlagen. Kir wurde schwarz vor Augen und sie rollte in den Schnee.

K APITEL 85
    Peter hatte die Schüsse gehört und ahnte, was als Nächstes passieren würde.
    Gleich würden sie durch die Tür gestürmt kommen, er wusste, dass sie Maschinengewehre hatten. Sie würden sichAnja schnappen und abhauen. Wenn es ihnen gelang. Er hatte seinen Munitionsvorrat überprüft, er hatte noch zwei Patronen.
    »Ich komme gleich wieder. Euch wird nichts geschehen.«
    Felix sah ihn aus leeren Augen an, Anja war in einen komatösen Schlaf gefallen.
    Er schlich aus der Hintertür und hörte, wie die Mädchen Sekunden später mit schweren Stiefeln ins Zimmer stürmten und schrien:
    »Keiner bewegt sich.«
    Er lief querfeldein durch den tiefen Schnee und fragte sich, wann er das letzte Mal etwas so Anstrengendes unternommen hatte. Das eine Bein wollte ihm nicht gehorchen und die Schulter brannte, aber er dachte an Stinger. Der alte Stinger, der niemandem jemals etwas zuleide getan hatte. Lily und Co. hatten ihm aufgelauert und ihn zu Tode geschlagen, um an die Koordinaten heranzukommen, nachdem ihnen das bei Ramses nicht gelungen war.
    Endlich hatte er die Straße und kurz darauf seinen Wagen erreicht. Ihm war schwindelig und er musste sich abstützen, um wieder zu Atem kommen. In weiter Ferne hörte er Sirenen, Notarzt oder Polizei. Aber so lange konnte er nicht warten. Platte Reifen allein würden eine verzweifelte und wütende Lily Klein nicht aufhalten können.
    Unter großen Mühen stieg er in den Wagen, schnallte den Sicherheitsgurt an und fuhr los. Als er in die lange Einfahrt zum Hof einbog, sah er zwei Scheinwerfer auf sich zukommen. Er drückte aufs Gas, als er sah, dass sie nicht mit dem Geländewagen fliehen wollten. Sie hatten Mark Billes Dienstwagen genommen.
    Das Gaspedal bis auf den Boden gedrückt, klammerte er sich am Steuer fest. Die Scheinwerfer blendeten ihn und er war froh, dass er den Lieferwagen fuhr und erhöht saß. Derentgegenkommende Wagen hupte, aber Peter presste die Lippen aufeinander und hielt Kurs. Keiner von beiden wich aus. Dann schloss er die Augen und hoffte auf ein Wunder.
    Der Aufprall erschütterte alles. Die Welt um ihn herum verschwand. Er ließ los, die Schmerzen und sein hoffnungsloser Balanceakt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Das alles verdampfte in der kalten Luft und verschwand in der Dunkelheit, in die er eintauchte.
    Als er wieder zu sich kam, lag er mit der Stirn auf dem Airbag. In seinen Ohren dröhnte ein nervtötendes Hupen. Es dauerte, bis er begriff, dass sein eigener Wagen das Geräusch machte, weil er auf der Hupe lag. Blut lief in seine Augen. Mit dem Ärmel wischte er sich übers Gesicht, drückte den Airbag beiseite und starrte in Marks Dienstwagen vor sich, der wie eine bizarre Skulptur in seiner Motorhaube steckte. Die Fahrertür war aufgesprungen, im Inneren des Autos brannte Licht. Beide Airbags waren aufgegangen und hatten den Aufprall der beiden jungen Frauen gebremst, die langsam wieder zu sich kamen.
    Sein Kopf wollte explodieren und sein Körper protestierte, aber er musste schnell handeln. Er öffnete den Sicherheitsgurt, griff nach Manfreds Gewehr und sprang aus dem Wagen. Die Knie knickten unter ihm weg, aber er rappelte sich wieder auf. Als die Fahrerin die Augen aufschlug, blickte sie in eine Gewehrmündung, im Hintergrund sangen die sich nähernden Sirenen. Er sah Lily Klein in die Augen und wusste, was in ihr vorging.
    »Vergiss es«, rief er. »Es ist vorbei.«
    Nach kurzem Zögern lehnte sie den Kopf gegen die Nackenstütze und schloss die Augen. Sekunden später traf eine ganze Kolonne aus Notarztwagen und Polizeiautos ein. Die Sirenen verstummten.

K APITEL 86
    Der Winter hatte die Landschaft fest im Griff, sie wirkte wie ein Abguss aus Eis

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