Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
Vom Netzwerk:
Lulu und Miriam wussten über vieles Bescheid, aber dafür gab es auch eine gute Erklärung: Sie waren diskret und hüteten die Geheimnisse ihrer Kunden, wie die Drachen in den Märchen die Schätze ihrer Herren bewachten.
    »Ich glaube, er hatte da was Gefährliches am Laufen. Das bestätigen auch die Gerüchte.«
    »Eine Frau?«
    »Eine Frau, deren Mann nicht einverstanden war mit dieser Verbindung«, erläuterte Miriam und holte eine Pfanne aus dem Schrank.
    »An wen muss ich mich da wenden?«
    Er wusste, dass er sie damit unter Druck setzte. Er wusste auch, dass er nicht mehr als Andeutungen bekommen würde. Sie holte aus dem Kühlschrank ein dickes Stück Butter, warf es in die Pfanne und schaltete die Herdplatte ein.
    »Du wirst zurückgehen müssen, Peter«, sagte sie, ohne ihn dabei anzusehen.
    Sie wartete, bis die Butter schäumte, und legte dann das Fleisch in die Pfanne. Sie drehte sich zu ihm um und nippte an ihrem Glas.
    »Eine Antwort wirst du nur in deiner Vergangenheit finden. Das weißt du aber tief in deinem Inneren schon, oder? Stinger, Ramses und Fischer-Brian.«
    Sie stellte das Glas wieder beiseite.
    »Das Ganze riecht nach Horsens, wenn du mich fragst.«
    Horsens. Peter starrte vor sich hin. Er wollte nicht in die Vergangenheit blicken, das hatte er sich geschworen. Weder Rache noch Hass waren etwas für ihn. Er wollte sein neues Leben genießen, mit Manfred auf die Jagd gehen und mit ihm über Literatur diskutieren; mit dem Hund spielen; den Schweinestall mit einem neuen Dach versehen; seine Bilder malen und sich eine Zukunft erträumen.
    Er hatte die Dämonen hinter sich gelassen. Aber das hieß noch lange nicht, dass auch sie ihn ziehen lassen würden.
    Als das Essen fertig war, kam auch Lulu nach Hause, in so viele Kleidungsstücke gehüllt, wie er es noch nie an ihr gesehen hatte. Aber sie war allein.
    »Stinger? Der hat auf der Straße jemanden getroffen, den er kannte, und mit dem ist er dann weitergezogen.«
    Sie hielt ihm ihre Wange für einen Kuss hin und schob dabei verführerisch ihre künstlichen Brüste vor. Dann reckte sie ihre Nase in die Luft und schnupperte. »Ah, auf diesen Geruch habe ich mich schon den ganzen Tag gefreut.«

K APITEL 9
    Mark Bille Hansen erschien früh am Samstagmorgen in der Polizeidirektion von Århus. Das hatte niemand von ihm verlangt. Und auch nicht erwartet. Aber er hatte das Gefühl gehabt, dass es richtig war. Århus und somit Anna Bagger waren zuständig für die Suche nach der vermissten Nina Bjerre und für die Leiche von der Steilküste. Sie saß kerzengerade auf ihrem Stuhl und führte die Gespräche mit den Minentauchern vom Frømandskorps, die mit der Polizei kooperierten. Sie verteilte die Aufgaben und warf Mark dabei einen kurzen Blick zu, der ihm eine warme Welle durch den Körperjagte. Aber er spürte auch die Irritation darüber, dass er dazu verdammt war, als Randfigur tätig zu sein.
    Darum konzentrierte er sich auf die Taucher. Er hatte deren Ausrüstung gesehen, als er zwanzig nach sieben das Auto im Hof geparkt hatte. Sie waren am Abend des ersten Januars mit drei Fahrzeugen aus Nykøbing auf Seeland angerückt: ein blauer Pickup-Truck, ein grünes Taucherfahrzeug – so groß wie ein Haus – und ein riesiger Kranwagen, der ein tonnenschweres Glasfaserboot und ein kleineres Gummiboot mit Außenbordmotor geladen hatte. An der morgendlichen Besprechung nahmen der Leiter der Tauchergruppe Allan Vraa und drei weitere junge Taucher in grünen Wollpullovern und Militärhosen teil sowie zwei Hundeführer und eine Handvoll Kriminaltechniker.
    »Nina Bjerre hat den Silvesterabend mit Freunden in einem Neubau am Yachthafen verbracht. Sie verließ das Fest gegen zwei Uhr morgens. Ein Zeuge hat sie in der Nähe der Kutter gesehen und darum beabsichtigen wir, den Hafen genauestens zu untersuchen. Mit den Hunden und mit ihnen.«
    Anna Bagger sprach den Leiter der Tauchergruppe direkt an. »Was meinen Sie? Wie lange wird es dauern, den Hafen zu untersuchen?«
    »Das Hafenbecken von Grenå ist ein Schlammloch. Null Sicht da unten und an vielen Stellen liegen meterhoch Fischabfälle.«
    »Und was machen Sie, wenn Sie nichts sehen können?«
    Er sah auf.
    »Wir bauen ein Suchfeld auf und erkunden dann das Hafenbecken entlang der Orientierungsleine, das nennt man progressive Leinensuchtechnik. Die Leinen sind 120 Meter lang und so teilen wir das Areal auf. Die Taucher arbeiten sich durch Tasten voran.«
    »Im Fischabfall?«, fragte Mark.
    Allan Vraa

Weitere Kostenlose Bücher