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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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nickte.
    »Das ist keine schöne Aufgabe, aber es ist machbar und würde meiner Einschätzung nach etwa einen Tag dauern. Aber dann ist das Hafenbecken auch zu hundert Prozent abgedeckt. Wir arbeiten mit zwei Tauchern pro Gang.«
    »Tauchen Sie selbst auch?«, fragte Anna Bagger.
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Das kommt schon vor. Aber wir haben hier auf dem Festland noch eine Kollegin auf Stand-by. Sie wohnt etwas außerhalb von Grenå.«
    »Kollegin?«
    Sogar Anna Bagger schien aufrichtig überrascht zu sein.
    Vraa nickte erneut.
    »Sie ist die einzige weibliche Kollegin in der Truppe. Und sie ist gut. Ihr Abschluss vor fünf Jahren war vom Feinsten. Sie war es auch, die vor ein paar Monaten die Leiche im Vejle Fjord gefunden und geborgen hat, wenn Sie sich daran erinnern können.«
    Einer der jungen Taucher nickte anerkennend.
    »Kir ist richtig gut.«
    Natürlich konnten sich alle an die Leiche in Vejle erinnern. Eine Frau war eines Nachts verschwunden. Zeugen hatten einen Mann mit einem Boot in den Fjord vor Vejle fahren sehen und beobachtet, wie er etwas Schweres über Bord geworfen hatte.
    »Zum Glück hatten wir diese Zeugenaussage«, erzählte der Tauchgruppenleiter. »Ansonsten wäre es unmöglich gewesen, einen ganzen Fjord abzudecken. Das hätte uns über einen Monat gekostet und Leichen haben die Angewohnheit, abzutreiben.«
    »Ja, die Strömung in Grenå kann auch ziemlich stark sein«, sagte Mark. »Ich habe mal von einem Fall gehört, daist ein Mann in den Hafen gestürzt und in Norwegen gefunden worden.«
    Der Gruppenleiter nickte.
    »Es können die unglaublichsten Dinge geschehen, wenn man es mit Wasserleichen zu tun hat.«
    »Aber sie kommen doch irgendwann alle an die Oberfläche, oder?«, fragte einer der Hundeführer.
    »Abhängig von der Wassertemperatur sinkt die Leiche in den ersten sieben bis zehn Tagen – in unserem Fall wird sie länger dort unten bleiben, wegen der Kälte. Dann steigt sie für einen Tag auf und sinkt dann wieder. Die Entstehung von Gasen ist dafür verantwortlich.«
    »Nehmen wir mal an, Nina Bjerre sei ins Hafenbecken gefallen, dann wird sie in absehbarer Zeit also an die Oberfläche kommen«, fasste Anna Bagger zusammen. »Ein Argument mehr dafür, gleich heute mit der Suche zu beginnen.«
    »Und was ist mit diesem Fischschlamm, den Sie erwähnt haben?«, fragte Annas Kollege Martin Nielsen. »Würde eine Leiche nicht einfach darin versinken, sodass man sie auch nicht ertasten kann?«
    Der Tauchgruppenleiter schüttelte den Kopf.
    »Auch wenn der Grund weich und der Körper gesunken ist, wird er nicht darin versinken, weil er im Wasser wesentlich leichter ist als an Land. Die Taucher haben ihre Arme die ganze Zeit im Schlamm. Wenn sie dort liegt, werden wir sie finden.«
    Er räusperte sich.
    »Ich habe gehört, dass sie ganz in der Nähe eine Leiche geborgen haben. Das geht mich zwar nichts an, aber könnten die beiden Personen miteinander zu tun haben?«
    »Nicht unmittelbar, aber wir überprüfen das«, antwortete Anna Bagger.
    »Wissen Sie schon, wer der Tote ist?«, fragte Allan Vraa.
    »Er wurde identifiziert, war ein Kleinkrimineller und hat bis Frühjahr vergangenen Jahres im Staatsgefängnis von Ostjütland gesessen. Sein Name ist Ramses Bilal, ägyptischer Herkunft. Er ist in der Rechtsmedizin und wird obduziert.«
    Mark hatte während seiner Zeit in Kopenhagen an einigen Obduktionen teilgenommen und beneidete seine Kollegen nicht, die dabei sein mussten. Anna Bagger griff Allan Vraas vorherige Frage auf.
    »Es ist auf den ersten Blick nicht erkennbar, was Ramses Bilal mit dem Verschwinden einer Neunzehnjährigen zu tun haben könnte. Die beiden stammen aus sehr unterschiedlichem sozialem Hintergrund und die Gjerrild Klippe liegt fast zehn Kilometer vom Hafen von Grenå entfernt.«
    Sie fuhren im Konvoi, aber ohne Sirenen. Mark war davon überzeugt, dass in Kopenhagen die Presse schon längst die Hofeinfahrt belagert hätte. Aber das Fernsehen und die Tageszeitungen würden unter Garantie spätestens im Hafen auftauchen. Sie sollten sich eine Strategie überlegen, wie sie der Presse begegnen wollten. Vielleicht hatte Anna das noch gar nicht bedacht.
    Er folgte dem grünen Taucherfahrzeug, als sein Handy klingelte. Auf dem Display sah er, dass seine Mutter ihn anrief, und hatte eigentlich keine Lust ranzugehen. Dass er es dennoch tat, bereute er schon Sekunden später.
    »Jetzt bist du schon nach Grenå gezogen und wir sehen dich trotzdem so gut wie

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