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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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aufgewachsen«, hörte sie sich überraschenderweise sagen. »Wir haben Spanien verlassen, als ich sechs war. Meine Mutter hatte mich und meinen Bruder alleine großgezogen und war für unseren Unterhalt putzen gegangen. Aber dann hat sie einen dänischen Mann kennengelernt.«
    Sie sah aufrichtiges Interesse in seinem Blick. Diese Informationen waren unverfänglich genug.
    »Wir sind also nach Dänemark gezogen. Ich habe mir als Kind geschworen, dass ich eines Tages viel Geld haben würde. Ich dachte, Geld würde mir ein freies und gutes Leben ermöglichen.«
    Er lächelte.
    »Tja, so etwas glaubt man, wenn man kein Geld besitzt«, sagte sie. »Ich habe Erik geliebt und ich habe die Sicherheit geliebt, die mir sein hohes Einkommen versprochen hat.«
    Peter brach ein Stück vom Toast ab und gab es ihr. Sie kaute und schluckte es mit Milch hinunter.
    »Du siehst viel besser aus.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Du bist eine sehr schöne Frau«, fügte er hinzu.
    Um zu erröten, war sie zu schwach, aber das Kompliment tat ihr gut und ihr Körper fühlte sich auf einmal ganz andersan. Es weckte Erinnerungen an eine vergessen geglaubte Zeit.
    »Du bist aber auch sehr introvertiert und gibst nicht viel von dir preis.«
    Sie musste an ihren Ausflug an jenem Sommertag denken. Lange davor hatten sie davon gesprochen, nach Samsø zu fliegen. Die Wettervorhersage versprach eine sonnige Woche und darum wollten sie vom Hubschrauberlandeplatz der Firma starten. Der Viersitzer war reserviert, technisch überprüft, der Flughafen von Samsø bereits informiert und sie hatten einen Tisch im Restaurant ›Ballen Hafen‹ bestellt, um dort nach ihrer Ankunft zu Mittag zu essen. Danach wollten sie ein paar Stunden am Strand verbringen und hatten die Taschen mit Badesachen, Schnorchel, Sonnencreme, Kopfbedeckungen und Handtüchern gepackt.
    Daran konnte sie sich detailliert erinnern: das Planen des Ausfluges und die freudige Aufregung. Aber der Unfall selbst war nur lückenhaft rekonstruierbar. Vielleicht würde das auch immer so bleiben. Vielleicht wünschte sie sich das sogar, aber das würde sie ihm nicht sagen können. Sie war sehr introvertiert, ja, das stimmte. Es gab Umstände, mit denen sie sich selbst nicht konfrontieren wollte, warum sollte sie das dann mit anderen teilen?
    »Ich war in dem Raum mit den Zeitungsausschnitten«, sagte Peter. »Versuchst du so, deine Erinnerung an die Ereignisse wachzurufen?«
    Sie hatte sich auf das Sofa gesetzt. Er hatte ihr Kissen in den Rücken und eine Decke über die Beine gelegt. Seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf sie und sie fühlte sich wie unter einer Lupe betrachtet.
    »Ich bin ununterbrochen befragt worden. Von der Polizei und von dieser Seeunfalluntersuchungsstelle. Also habe ich versucht, in mein Durcheinander ein System reinzubringen.«
    Sie griff nach dem Milchglas und trank es in einem Zug aus.
    »Du hast gesagt, Erik hätte Affären gehabt?«
    Sie nickte. Aber in Gedanken tauchten die Anzeichen auf, an denen sie das immer sofort erkannt hatte: die SMS von seinen Affären, die sie in seinem Handy gefunden hatte; der Geruch eines fremden Parfums an seinem Hemdkragen; eine Packung Kondome in der Jackentasche. Sie hatte das alles gewusst, aber die Augen davor verschlossen. Sie hatte es nicht wahrhaben wollen und es darum erfolgreich verdrängt.
    »Und was ist mit Ramses?«
    »Was soll mit ihm sein?«
    Sie verkroch sich unter der Decke. Wollte nicht. Warum saß dieser Mann neben ihr und was wollte er von ihr? War er Freund oder Feind? Sie wünschte sich ihre Müdigkeit und ihre Träume zurück, war aber viel zu aufgewühlt dafür.
    »Ich habe ihn schon mal gesehen«, sagte sie schließlich. »Aber ich weiß nicht wann und wo.«
    »Versuch es.«
    »Das sagt sich so leicht.«
    »Ich weiß.«
    Er konnte unglaublich nervtötend sein, aber er war auch der einzige Mensch, der momentan für sie da war. Und der Hund, der sich neben das Sofa gelegt hatte. Sie brauchte nur die Hand auszustrecken, um ihn zu streicheln. Und natürlich dieser Arzt, von dem er erzählt hatte. Aber der könnte auch erfunden sein.
    »Ich habe ihn zusammen mit Erik gesehen. Die hatten irgendeine Geschäftsverbindung, aber ich habe keine Ahnung, was das war.«

K APITEL 22
    Die meisten der 800 Schweine waren schon vor langer Zeit ins Schlachthaus gewandert und jene, die durch das einstürzende Dach ums Leben gekommen waren, längst entsorgt worden. Nun hieß es, die Reste des Daches abzureißen, um Platz für

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