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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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Erinnerung aufzuhalten und ihre Tränen zu unterdrücken, aber Peter hatte sich bereits zu ihr umgedreht und sah sie prüfend an. Er legte den Pinsel weg und setzte sich neben sie.
    »Du bist ja wach. Hast du Hunger?«
    Sie nickte.
    »Toast? Suppe? Steak? Austern?«
    Sie dachte, das Lächeln verlernt zu haben, und war umso überraschter, als sie spürte, wie sich ihre Mundwinkel nach oben zogen und sie eine Leichtigkeit durchströmte, die sie geglaubt hatte, vergessen zu haben.
    »Toast, bitte.«
    »Sehr gerne, die Dame.«
    Er stand auf.
    »Ich würde gerne aufs Klo gehen.«
    Sie richtete sich mühsam auf und ließ ihre Beine auf den Boden gleiten.
    »Hier. Halt dich an mir fest.«
    Er half ihr ins Badezimmer.
    »Ruf mich einfach, wenn du Hilfe brauchst.«
    Zwei Tage. Sie stützte sich am Waschbecken ab. Sie sah in den Spiegel und blickte in ein weißes, abgemagertes, fast gespenstisches Gesicht mit dunklen Augenhöhlen und schwarzen Haaren, die ihr am Kopf klebten. Schnell setzte sie sich auf die Toilette und bewegte sich unsicher zurück auf die Matratze. Er hatte ihr ein Toast mit Butter und Honig hingestellt und ein Glas Milch.
    »Was ist …?«
    »Du wurdest überfallen und hast einen Schlag auf den Kopf bekommen. Und danach bist du noch auf dem Eis vor dem Haus ausgerutscht. Du bist ein stures Kamel!«
    Das hatte auch ihre Mutter immer zu ihr gesagt. Sie überlegte, wie viele Teile ihres Körpers er in den vergangenen Tagen gesehen hatte. Sie senkte den Blick, ihre Finger strichen über einen weichen, gepunkteten Stoff. Jemand musste ihr den Schlafanzug angezogen haben.
    »Ich war drüben bei dir und habe Klamotten geholt. Und habe deine geheime Kammer gefunden.«
    Würde er sie nach Maria fragen, würde sie laut schreien. Würde er sie nach dem Unfall fragen, würde sie behaupten, sie erinnere sich an nichts.
    »Erzähl mir was von Erik. Das, woran du dich erinnern kannst.«
    »Ich war mit ihm verheiratet. Und ich habe ihn geliebt.«
    Kaum waren die Worte ausgesprochen, stiegen plötzlich Zweifel in ihr auf.
    »Wie war er so?«
    »Er hatte viele Affären.«
    Er erwartete zweifelsfrei, dass sie weiterreden würde. Und sie wünschte sich, dass ihr Gedächtnisverlust sie auchhierbei beschützen könnte. Aber die Erinnerung hatte sich bereits auf den Weg gemacht, als sie die Leiche am Strand gefunden hatten.
    Sie sah ihn an. Ein Teil von ihr wollte ihm so gerne alles erzählen. Aber der andere hielt sie zurück. Darum erwähnte sie nichts von ihrem guten Leben, das sie geführt hatten, Erik und sie. Ein privilegiertes Leben. Das Haus in Skåde mit Blick auf Meer und Wald, eine Haushälterin, die täglich kam, das eigene Segelboot im Hafen von Marselisborg – Erik hatte es Felix getauft – und ein wohlerzogenes sechsjähriges Mädchen, das sie für ihr Leben gerne mit modischen Sachen ausgestattet hatte. Sie war Filialleiterin eines Geschäfts im Zentrum von Århus gewesen: Kosmetik und Spa, edles Make-up und durchtrainierte, gut aussehende Angestellte. Sie hatte sich von unten buchstäblich hochgearbeitet, denn sie hatte als Reinigungskraft angefangen und fünf Jahre später den Posten als Leiterin übernommen. Das beherrschte sie hervorragend: sich in eine Sache zu verbeißen und durchzuhalten.
    Erik war Geschäftsführer einer der größten Baufirmen des Landes gewesen und hatte ein Einkommen bezogen, das einem Mann in seiner Position entsprochen hatte. Die Firma, Kjær Enterprise A/S, verfügte sogar über einen eigenen Hubschrauber. Und da Erik als junger Mann bereits seinen Flugschein gemacht hatte, benutzte er ihn sowohl geschäftlich als auch privat.
    »Wie habt ihr euch denn kennengelernt?«, fragte Peter.
    Das war ein Trick. Sie sollte sich ihm öffnen, er wollte von ihr hören, wie Erik eines Tages in ihrem Geschäft in der Bruunsgade aufgetaucht war und seiner damaligen Frau einen Rundum-Sorglos-Gutschein gekauft hatte. Er sah gar nicht so besonders umwerfend aus, obwohl er natürlich ganz attraktiv war. Sie hatte sich von seiner Ausstrahlung verzaubernlassen. Als wäre die Welt dafür gemacht, ihm zu Füßen zu liegen.
    Sie verkaufte ihm den Gutschein und er lud sie zum Essen ein. Sie verliebten sich ineinander – sie waren doch verliebt gewesen, oder nicht? – und er ließ sich von seiner Frau scheiden.
    Peter hielt ihr das Glas Milch hin. Seine Augen waren freundlich und seine schützenden Hände waren für sie da. Aber konnte sie ihm wirklich vertrauen?
    »Ich bin in bescheidenen Verhältnissen

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