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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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nicht geöffnet hatte. Sie war verschlossen. Er zog den Schlüsselbund hervor undprobierte verschiedene Schlüssel aus, bis er den richtigen fand und die Tür aufschob.
    Dahinter verbarg sich eine kleine dunkle Kammer. Er tastete die Wand erfolglos nach einem Lichtschalter ab. Dann fiel sein Blick auf eine Schreibtischlampe, schaltete diese an und zuckte vor Überraschung zusammen.
    Er stand in einer Kammer der Erinnerung. Ein Raum zu Ehren der Vergangenheit, gefüllt mit der Geschichte, die sie vergessen hatte oder vergessen wollte.
    Verwirrt sah er sich um. Alle vier Wände waren mit Fotos übersät, dazwischen Zeitungsausschnitte und Notizzettel. Es gab ganz offensichtlich kein System. Die Fotos und die Texte schienen einer eigenen Sprache zu gehorchen, als ob sie aufgehängt worden waren, um der Erinnerung einen Weg zu weisen.
    Felix hatte zu ihm gesagt, dass sie sich nicht an den Unfall erinnern könnte. Aber hier hing das gesamte Material, um der Erinnerung auf die Sprünge zu helfen. Er las die Überschriften, große schwarze Buchstaben, darunter die umfangreiche Berichterstattung und das immer wiederkehrende Foto eines kleinen Mädchens mit geflochtenen Zöpfen und einem strahlenden Lächeln.
    ›Geschäftsmann und seine sechsjährige Tochter bei Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen‹.
    ›Erik Gomez Andersen, 44, und seine sechsjährige Tochter Maria kamen gestern bei einem tragischen Hubschrauberabsturz ums Leben. Gomez’ Firmenhubschrauber stürzte über dem Kattegat ab‹, hieß es da weiter. ›Die dreiköpfige Familie wollte das Wochenende auf Samsø verbringen. Es war perfektes Flugwetter, der Hubschrauber war vor kurzem bei der Inspektion gewesen und Erik Gomez ist ein fähiger Pilot. Seine Frau, Felicia Gomez Andersen, überlebte den Absturz schwer verletzt …‹
    Lange stand Peter vor den beklebten Wänden und las die Artikel. Gomez Andersen. Sie hatten jeweils den Nachnamen des anderen angenommen.
    Ein Stuhl stand im Raum, auf den ließ er sich fallen, beugte sich vor und betrachtete die Wand hinter dem Schreibtisch, mehr Möbel gab es nicht. An einige der Artikel waren Visitenkarten der Personen geheftet, die in den Texten zitiert worden waren. Zwei fielen besonders ins Auge, der Polizeiassistent Erling Bank und der Havariekommissar Arthur Sand, der Zuständige der Seeunfalluntersuchungsstelle. Es wirkte nicht so, als stünde sie zu einer der ansonsten vorkommenden Personen in einem engeren Kontakt.
    Er zog die Schreibtischschubladen auf und stieß endlich auf persönliche Unterlagen. In der obersten Schublade lag ihr dänischer Pass, der ihm verriet, dass Felix am 13. November 1976 in Sevilla auf die Welt gekommen war. Daneben entdeckte er einen Stapel unbezahlter Rechnungen, die achtlos in einen großen Umschlag gestopft worden waren: alles von Rundfunk-Gebühren über Wasser- und Heizkostenabrechnungen für eine Adresse in Højbjerg. Aber er fand auch Steuererklärungen und Kontoauszüge, die allesamt im Minus waren. Briefe von Anwälten und Banken offenbarten, dass Erik Gomez kein Geld, sondern nur Schulden hinterlassen hatte. Dabei hatte er einen Geschäftsführerposten eines großen Bauunternehmens bekleidet und die Familie hatte im teuren Viertel von Århus gewohnt. Was hatte Erik Gomez für Geschäfte gemacht? Wo war das Vermögen geblieben?
    Peter hörte ein Motorengeräusch, legte die Unterlagen zurück in die Schublade und verließ das Haus. In dem flaschengrünen Rover saß der Arzt Johannes Holm. Peter begrüßte ihn und erzählte ihm in Kürze von den Ereignissen der Nacht.
    Holm trug Handschuhe und trampelte von einem Fuß auf den anderen vor Kälte. Peter hob die Tasche mit den Kleidungsstücken hoch.
    »Ich war in ihrem Haus, um ein paar Sachen für sie zu holen. Aber ich würde dir gerne etwas zeigen.«
    »In ihrem Haus?«
    »Ich glaube, das könnte helfen, sie besser zu verstehen.«
    Holm nickte und folgte ihm. Peter stieß die Tür zu der verborgenen Kammer auf. Der Arzt bewegte sich andächtig, fast so, als beträte er einen heiligen Ort. Dann betrachtete er die Wände und gab ein paar unverständliche Brummlaute von sich. An einigen Artikeln blieb er wie angewurzelt stehen. Schließlich gelang es ihm, sich loszureißen.
    »Das bestätigt mir nur die Informationen, die ich zusammengetragen habe. Ich habe mir erlaubt, mich ein bisschen umzuhören. Felix Gomez ist ja ein eher ungewöhnlicher Name.«
    »Und was hast du herausbekommen?«
    Holm drehte sich zu Peter um.
    »Ihre

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