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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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zuckte mit den Schultern.
    »Natürlich kann ich das, aber die Polizei hat ihn beschlagnahmt. Wenn es also was Interessantes gegeben hat, hätten die es bestimmt schon entdeckt.«
    Peter sah sich die Bücherregale genauer an. Dicht gedrängt standen die ledergebundenen Ausgaben, Biographien, aber auch dicke Wälzer über Wirtschaft und Politik.
    »Wonach suchen wir eigentlich?«, fragte er. »Wenn wir überhaupt nach etwas suchen.«
    Er setzte sich auf die Ecke vom Schreibtisch. Felix ließ sich in den Bürostuhl fallen und drehte sich von rechts nach links.
    »Ich weiß ja nicht, wie gründlich die Polizei gesucht hat«, sagte sie. »Erik wurde ja nicht verdächtigt. Er kam selbst bei dem Unfall ums Leben. Abgesehen von der Tatsache, dass sie keine Unfallursache ermitteln konnten, gab es ja keine Anhaltspunkte für ein Vergehen von seiner Seite.«
    »Du meinst also, dass sie hier gar nicht in allen Eckennachgesehen haben? Alle Bücher geschüttelt und die heimliche Schublade im Schreibtisch entdeckt haben?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Warum hätten sie das tun sollen? Sie haben es bestimmt oberflächlich durchsucht und seinen Kalender und seinen Computer danach überprüft, ob er Feinde gehabt haben könnte.«
    Sie zog alle Schubladen auf und holte Stapel von Papier heraus.
    »Wonach sollten sie auch suchen?«
    Gemeinsam sahen sie die Unterlagen durch, ohne über irgendetwas zu stolpern. Es waren Steuererklärungen, Quittungen, alte Kalender und Notizbücher, Klarsichtfolien mit losen Blättern.
    Felix nahm eines der schwarzen Moleskine-Notizbücher, das mit dem charakteristischen Gummiband zusammengehalten wurde. Darin lagen ebenfalls lose Papiere und Zettel, eine Quittung vom Zahnarzt, Telefonnummern und Visitenkarten von Restaurants und einem Friseur.
    Ein zusammengefaltetes DIN-A4-Blatt fiel beim Blättern heraus, Peter hob es auf.
    »Was ist das?«
    Er faltete es auf und hielt es ihr hin. Sie runzelte die Stirn.
    »Vom Staatsgefängnis Ostjütland«, las sie verwundert. »Das ist ein Antrag auf Besuchserlaubnis.« Sie sah Peter fragend an. »Wen wollte er da bloß besuchen?«

K APITEL 38
    Mark zog Gry ans Fenster des Hotelzimmers.
    Ausdruckslos starrte sie hinaus, während ihr Kiefer fieberhaft damit beschäftigt war, ein Stück Kaugummi im Mundhin und her zu drehen und ihr Zeigefinger eine Haarsträhne immer und immer wieder einwickelte.
    »Siehst du das? Siehst du das Hafenbecken? Das Wasser fängt bei minus 1,8 Grad an zu gefrieren. Der gesamte Yachthafen ist zugefroren. Wenn du ins Wasser fällst, bist du im Laufe von wenigen Minuten tot, um nicht zu sagen in Sekunden.«
    Er schüttelte sie am Arm. Ihr Trotz, ihr schmaler Körper und die Angst in ihren Augen erregten und beschämten ihn zugleich.
    »Du rennst hier jeden Abend rum. Dich trennt nur ein Zufall von Nina Bjerres Schicksal. Du hättest genauso gut im Wasser enden können. Und das könnte dir nach wie vor passieren.«
    »Lass mich los. Das tut weh.«
    »Und wofür tust du das alles? Für das bisschen Geld? Für die nächste Packung Zigaretten oder den nächsten Joint? Das ist so erbärmlich. Fang endlich an, ein richtiges Leben zu führen, werde endlich erwachsen!«
    Sie riss sich los.
    »Werde doch selbst erwachsen!«
    »Ich versuche einen Mörder zu finden.«
    »Du bist krank im Kopf, Mann.«
    »Der läuft noch immer da draußen rum.«
    Mark packte sie erneut am Arm und drückte sie ans Fenster.
    »Und er kann wieder zuschlagen. Und wer bietet sich in so einem Provinzkaff am besten dafür an? Ihr Nutten. Die niemand kennt und kennen will. Die niemand vermisst, weil die Eltern gar nicht wissen, was ihre Töchter machen.«
    Sie machte sich los und drehte sich von ihm weg. Er fuhr fort mit seiner Litanei:
    »Weiß deine Mutter eigentlich, wo du bist? Weiß sie, wasdu machst? Wann hast du das letzte Mal mit ihr gesprochen?«
    Sie schniefte.
    »Erzähl mir alles über die drei Mädchen, die plötzlich aufgetaucht sind. Wie heißen sie? Wie sehen sie aus?«
    Sie hatte sich auf die Bettkante gesetzt und holte eine Zigarette aus der Packung.
    »Du darfst hier nicht rauchen.«
    »Dann hindere mich doch dran.«
    Sie zündete sie mit einem Feuerzeug an. Ihre Hände und auch ihre Stimme zitterten:
    »Die eine heißt Tora. Die so aussieht wie diese Nina.«
    »Weiter?«
    »Ich kenne ihren Nachnamen nicht.«
    »Und die anderen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Lily, glaube ich. Oder Lilian oder so.«
    »Wie sah sie aus?«
    »Klein, dunkelhaarig und krass

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