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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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oder?«
    Der Fischer schüttelte den Kopf und klopfte auf die Reling seines Kutters.
    »Nee, nur so was wie dieses gute Stück hier. Und die größeren. Die kleineren Wracks bleiben dort meist unentdeckt unten liegen.«
    Peter fror. Er hielt sein Gesicht in die Sonne, aber warm wurde es dadurch nicht. Er musste zurück zur Arbeit, hatte nur die Mittagspause genutzt, um zum Hafen zu fahren, getrieben von einer inneren Unruhe und den vielen unbeantworteten Fragen.
    »Kann das Wasser an einigen Stellen nicht so niedrig sein, dass einem der Rumpf aufgeschlitzt wird oder die Schraube sich in etwas verhakt?«
    »Das gilt aber nicht für Jollen und so was«, sagte der Fischer.
    Er fuhr fort, seine Fischkisten zu stapeln und signalisierte damit, dass auch er weitermachen musste.
    »Das Kattegat ist tief genug!«
    »Aber doch nicht überall, oder?«
    »Natürlich gibt es Untiefen und Sandbänke.«
    Er griff eine Kiste, spülte sie mit dem Schlauch aus und rief ihm über den Lärm hinweg zu:
    »In der Nähe von der Insel Hesselø, das heißt Hastens Grund und Lille Lysegrund. Da muss man aufpassen.«
    Peter ging zurück zum Wagen. Er musste unbedingt in den Besitz einer Seekarte kommen. Wenn Fischer-Brian seinen Kutter vorsätzlich versenkt hatte, um später problemlos an die Ware kommen zu können, dann hatte er das nicht in tiefem Gewässer getan. Und der alte Brian hatte das Meer vor seiner Haustür wie seine Westentasche gekannt. Er hätte sich die beste Stelle ausgesucht.
    Neben dem Hafenkontor befand sich ein Laden für Schiffszubehör. Eine alte Glocke klingelte, als er die Tür aufschob und ins Warme trat. Ein etwa fünfzigjähriger Mann kam aus den hinteren Räumen, er trug eine Brille und hatte zerzaustes, graues Haar, als hätte er sich die Haare gerauft. Im Mund steckte ein Zahnstocher, auf dem er unablässig herumkaute.
    »Wir haben jetzt im Winter eigentlich geschlossen«, sagte er. »Ich mache nur gerade Inventur.«
    »Ich wollte mich nach einer Seekarte erkundigen.«
    »Da sollten sie auf der Homepage des Vermessungs- und Katasteramtes fündig werden.«
    Der Mann zog den Zahnstocher aus dem Mundwinkel.
    »Kennen Sie sich aus mit Seekarten?«
    »Nee, ehrlich gesagt nicht. Muss man das?«
    Der Mann lachte. »Das wäre auf jeden Fall hilfreich. Was brauchen Sie denn?«
    »Etwas über die Untiefen und Sandbänke in der Nähe von Hesselø. Hastens Grund und Lille Lysegrund.«
    »Das ist die Karte 129. Nummer 503 B und D.«
    »Das nenne ich mal eine genaue Angabe.«
    »Sagen wir, ich habe es mit Zahlen.«
    Er steckte den Zahnstocher zurück in den Mund und hob dann einen Finger in die Luft als Zeichen, dass Peter sich einen Augenblick gedulden sollte. Dann zog er eine große Schublade auf und wühlte darin herum, bis er schließlich mit einem zusammengerollten Papier wieder auftauchte.
    »Heute ohne Rechnung, außer der Reihe. Ach, was sind wir nett hier in Grenå!«
    Als Peter im Auto saß, rollte er die Karte vorsichtig auf. Stingers sechsziffrige Tätowierung stimmte mit den Koordinaten von Lille Lysegrund überein.

K APITEL 40
    Kir hatte keine Lust, in irgendetwas hineingezogen zu werden, sich mit ihren Theorien in die Ermittlungen einzumischen und womöglich zwischen die Fronten der lokalen Polizei und der aus Århus zu geraten. Und vor allem wollte sie sich nicht zu lange in der unmittelbaren Nähe von Mark Bille Hansen aufhalten.
    Sie verabschiedete sich von ihren Tauchkollegen und der miesen Stimmung nach einem weiteren erfolglosen Tag. Allan Vraa hatte sogar das große Glasfaserboot angefordert, um in den größeren Tiefen an der Hafenausfahrt tauchen zu können. Aber sie hatten nicht mehr gefunden als ein paar alte Autoreifen, Fahrräder, einen Buggy und zwei Einkaufswagen. Der Zeitpunkt, dass die Polizeidirektion in Århus die Suche abblasen und sie nach Hause schicken würde, rückte bedrohlich näher. In Anbetracht der kritischen Haushaltslage war es ein teures Vergnügen, den Einsatz der Minentaucher und der Spezialausrüstung länger als nötig zu finanzieren.
    Sie verließ das Hafengelände und stapfte in ihrem Tarnanzug und den schweren Stiefeln hoch in die Stadt. Es warnoch gar nicht so lange her, dass sie sich mit Mark Bille im Bull’s Eye unterhalten hatte, er plötzlich davongestürmt und kurz darauf mit einem Mädchen im Hotel gegenüber verschwunden war. Gestern Abend. Sie stand direkt davor. Das Strandhotel sah bei Tageslicht fast bescheiden aus im Vergleich zu der Starbeleuchtung abends. Es

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