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Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Titel: Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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kurz. »Zieh dir etwas Bequemes an.«

4
    Gegenwart
    Niemals endendes sexuelles Verlangen, das nie befriedigt werden konnte.
    Dieser Folter hatte sie ihn wissentlich – entzückt sogar – ausgeliefert. Seine Braut hatte ihn erweckt, war der Anlass seines ersten sexuellen Verlangens als Vampir gewesen und hatte dieses bis zur Weißglut geschürt – und nur seine Braut vermochte seinen Körper dazu zu bringen, dass er sich zum ersten Mal ergoss. Wenn sie nur lange genug geblieben wäre, dass er sie ein einziges Mal hätte nehmen können, oder wenn er doch bloß ihre Haut hätte berühren können, während er sich selbst Erlösung verschaffte, hätte sie ihm dies ersparen können. Aber schließlich hatte sie ihm in aller Deutlichkeit gesagt, dass genau dies der Plan gewesen sei.
    Dazu war Wroth also nun seit fünf Jahren verflucht, aber nicht nur dazu – auch die Erinnerungen an sie waren ein Fluch.
    Der winzige Tropfen Blut, den er direkt von ihrem Körper zu sich genommen hatte, hatte nicht nur dafür gesorgt, dass jedes andere Blut für ihn wie Teer schmeckte, sondern es hatte genau das getan, was die Devianten fürchteten: Mit ihrem lebendigen Blut kamen Träume, in denen sich ihre Erinnerungen vor ihm ausbreiteten, so realistisch, dass es ihm schien, als wäre er da, um Düfte zu erleben, die sie gerochen hatte, Texturen zu spüren, die sie gespürt hatte. Manchmal spürte er sogar, wie sie die Hände vor Wut zu Fäusten ballte. Aber darüber sprach er mit niemandem. Er behielt seine Geheimnisse für sich, da er seine Vormachtstellung innerhalb der Armee nicht verlieren – oder getötet werden – wollte.
    Jedes Mal wenn er bei Sonnenuntergang aufstand, überprüfte er zuerst seine Augen im Spiegel auf das verräterische Rot hin, und jeden Tag – wenn es ihm denn gelang, Schlaf zu finden – durchlebte er dieselbe Folge von Erinnerungen, die allerdings von Mal zu Mal detailreicher wurden.
    Zu Beginn befand sie sich auf einem Hügel. Der Boden war von Schnee bedeckt, und die Sonne strahlte hell herab.
    »Ich habe dich in deine Hölle verflucht«, zischte Myst, die vor einem grob behauenen Grabstein stand. In ihr brodelte so viel Wut, dass Wroth wusste: Wer auch immer dort begraben lag, er war von ihr umgebracht worden. Sie sprach in einer uralten Sprache, deren Wroth gar nicht mächtig sein konnte, aber er verstand sie doch. Er spürte die Empfindungen, die sie spürte, die ständige Bewegung der Kette um ihre Taille, der Geruch des Meeres direkt unter ihr, die salzige, kalte Luft.
    Ein weiterer vertrauter Traum: ein betrunkener römischer Senator, der zu ihren Füßen kniete. »Endlich wird Myst die Vielbegehrte mein sein. Und du wirst nicht länger begehrt sein, sondern mir gehören.« Er lachte. »Dann werde ich mich nicht länger an deinem Haken winden.«
    Jetzt kannte Wroth immerhin den vollen Namen seines Folterknechts: Myst die Vielbegehrte.
    Voller Abscheu sah Wroth, wie der Römer Mysts zierlichen Fuß in den Mund nahm und gierig daran saugte, wie er sich selbst berührte, während sie langsam ihren Rock hob und ihre seidigen Schenkel für ihn entblößte. Wie immer kämpfte Wroth darum, dies nicht mitansehen zu müssen, kämpfte darum, aufzuwachen. Sein Ekel ließ auch mit der Zeit nicht nach.
    Als er diesen Traum zum ersten Mal geträumt hatte, war er erleichtert gewesen, als sich vor seinem inneren Auge eine weitere Szene abspielte, ehe jene zu einem wie auch immer gearteten widerlichen Ende kommen konnte. Doch das war, wie gesagt, nur beim ersten Mal so gewesen …
    Myst befand sich an der Küste irgendeines nördlichen Landes und rannte an einer Truppe plünderungswilliger Wikinger vorbei. Absichtlich. Sie wollte von ihnen gejagt werden, wollte, dass sie sie einfingen und in den verharschten Schnee warfen. Was für ein verdorbenes Verlangen trieb sie bloß dazu? Sie war erregt, ihr Blut rauschte wild durch ihre Adern. Ihre Haut fühlte sich an, als ob sie unter Strom stünde, und vor lauter Aufregung erzeugte sie Blitze. Sie unterdrückte ein Lächeln, als die Männer sich unter lautem Brüllen und Jubeln auf die Jagd machten …
    Wie immer bemühte sich Wroth mit aller Kraft, seinen Geist dazu zu zwingen, den Traum zu verlassen, ehe er Zeuge wurde, wie ein Dutzend Wikinger seine Braut bestiegen. Zu ihrem größten Vergnügen.
    An diesem Abend gab es einen neuen Traum. Endlich. Schnee vor dem Haus, so hoch, dass er das halbe Fenster zudeckte. Frauen – beziehungsweise andere Geschöpfe wie sie

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