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Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Titel: Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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– vor einem großen Kaminfeuer versammelt. Sie waren Schwestern, und Wroth sah ihre Gesichter, als ob sie ihm vertraut wären, als ob er ihre Namen kennen und wissen würde, wer sie waren, genauso gut wie Myst es tat. Er erkannte in Lucia die Bogenschützin wieder und wusste jetzt auch, dass die Leuchtende Regin die Ränkevolle war. Eine andere mit abwesendem Blick wurde Nïx genannt. Sie war die älteste der Schwestern und wurde für eine Hellseherin gehalten. Ihre Kleidung deutete darauf hin, dass es sich um das frühe zwanzigste Jahrhundert handelte.
    Sie waren zusammengekommen, um über das Schicksal eines Babys zu entscheiden, das ihre Anführerin, eine düstere Erscheinung namens Annika, zu behalten wünschte. Myst betrachtete das kleine Mädchen in Annikas Armen mit gerunzelter Stirn, verwirrt angesichts der Gefühle, die dieses in ihr auslöste.
    »Wie sollen ausgerechnet wir uns denn um sie kümmern, Annika?«, murmelte Lucia.
    Regin fuhr sie an: »Wie kannst du nur einen Vampir zu uns holen, wo sie es doch waren, die meine Familie abgeschlachtet haben!«
    Eine andere, die Daniela die Eisige Jungfrau genannt wurde, kniete neben Annika, blickte zu ihr empor und berührte sie kurz mit einer bleichen Hand. Myst erschauerte bei dem Gedanken an den Schmerz, den Danii bei dieser kalten Berührung verspürt haben musste. Danielas Mutter hatte zu den Eisfeyden gehört, und jedes Mal wenn sie jemand berührte, der kein Angehöriger dieses Volkes war, verspürte sie selbst grauenhafte Schmerzen. »Sie muss bei ihrer eigenen Familie aufwachsen. Das weiß ich nur zu gut.«
    Annika schüttelte entschlossen den Kopf. »Ihre Ohren. Ihre Augen. Sie ist genauso sehr Walküre wie Vampir.«
    Walküre … ? Unmöglich.
    »Sie wird böse sein, wenn sie erst einmal groß wird«, behauptete Regin. »Sie hat ja schon mit ihren Babyfängen nach mir geschnappt. Bei Freya, sie trinkt Blut!«
    »Unwichtig«, bemerkte Myst gleichmütig. »Wir ernähren uns von Elektrizität.«
    Nïx mit dem ausdruckslosen Blick lachte.
    Ein Vampirkind? Sich von Elektrizität ernähren? Sein Herz raste …
    »Ich werde Emmaline von der Horde fernhalten«, sagte Annika, »und sie anleiten, all das zu sein, was an den Walküren gut und ehrenhaft war, ehe die Zeit an uns nagte.« In ihren Worten schwang Traurigkeit mit, die eine Erinnerung bei Myst heraufbeschwor, die sie hasste.
    Wroth hätte sie gerne gesehen, konnte es aber nicht.
    Annika rieb ihre Nase an der des Babys und fragte es: »Und was wäre der beste Ort, um den süßesten kleinen Vampir auf der ganzen Welt zu verstecken?«
    Nïx lachte entzückt auf. »Laissez les bon temps rouler … «
    New Orleans.
    Wroth setzte sich mit einem Ruck in seinem Bett auf, schweißüberströmt.
    Meine Braut ist eine Walküre? Er bekam einen Hustenanfall, an dem er fast erstickt wäre. Sein Verstand konnte sich so etwas einfach nicht vorstellen.
    Er hatte gar nicht gewusst, dass sie überhaupt existierten. Eine Gestalt aus Legenden, wie man sie sich am Lagerfeuer erzählte, war für alle Ewigkeit an ihn gebunden. Aus seinen Träumen wusste er, dass sie ein jahrtausendealtes mystisches Geschöpf war, das von einer wilden piktischen Prinzessin – die sich lieber selbst einen Dolch ins Herz gejagt hatte, als sich dem Feind zu ergeben – und von Göttern abstammte.
    Sie nahm keine Nahrung zu sich, da sie sich von der elektrischen Energie der Erde ernährte, die sie dieser zusammen mit ihren Gefühlen in Form von Blitzen zurückgab. Sie war eine Mörderin, und sie war die Hure eines römischen Senators gewesen. Sie verachtete Männer und genoss es, sie zu quälen, so wie sie es mit ihm getan hatte.
    Er warf einen Blick auf seine pochende Erektion hinab. Selbst sein Hass konnte nichts gegen sein niemals nachlassendes Verlangen nach ihr ausrichten. Der Impuls, einfach die Faust um seinen Schwanz zu schließen, war vorhanden, doch er kämpfte dagegen an, wohl wissend, dass er sich nicht selbst zum Höhepunkt bringen konnte und er seinen Schmerz damit nur vergrößern würde.
    Es war jetzt fünf Jahre her, dass sie ihn zu diesem unaufhörlichen, mörderischen Schmerz verurteilt hatte. Ehe er erfahren hatte, dass es ohne sie keine Erlösung für ihn geben konnte, hatte er sich vergebens selbst berührt oder auf sein Bett hinabgestoßen und sich dabei vorgestellt, er könnte Myst unter sich spüren, war aber nie zum Orgasmus gekommen.
    Andere Frauen stießen ihn ab, weil sie nicht sie waren. Selbst wenn er glaubte, er

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