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Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Titel: Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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ich habe da etwas, das er unbedingt haben will. Ich werde im Tausch sein Leben nehmen.«
    Der Dämon hatte ihren Hals fest im Griff. Sie kämpfte gegen ihn an, bis sie zumindest wieder Luft bekam, aber er war unglaublich stark. Er war ein gewandelter Dämon – angeblich nur eine Legende. Offensichtlich hatte die Horde soeben den Einsatz erhöht. Sie hatte doch gewusst, dass sie irgendwas im Schilde führten.
    Wroth konnte sich innerhalb von Sekundenbruchteilen forttranslozieren. An ihn kamen sie nicht ran, es sei denn, sie hätten sie – Myst – in ihrer Gewalt. Wroth’ Blick wirkte abwägend. Sie wusste, dass er in diesem Moment über seine Optionen nachdachte.
    »Wenn du ein Sonnenbad nimmst, dann schwöre ich beim Mythos, dass ich sie freilassen werde. Ich werde erneut Jagd aufsie machen, aber ich schwöre, dass sie diese Morgendämmerung erleben wird. Wenn du dich aber entfernst, werde ich sie mit nach Helvita nehmen, und dieser perfekte Körper wirdmirbis in alle Ewigkeit jeden Abend mein Nachtmahl liefern.«
    »Kämpf mit mir, du Feigling!«, zischte Wroth durch seine aufeinandergebissenen Zähne. Seine Augen waren vor Wut pechschwarz, seine Muskeln zum Zerreißen angespannt.
    »Warum sollte ich das tun?« Ivo klang verwundert. »Mit dir um die Karten kämpfen, die ich bereits auf der Hand habe?«
    So groß und mächtig Wroth auch war, nützte ihm all seine Stärke jetzt nichts, da sein Gegner sich weigerte zu kämpfen. Myst konnte seine Frustration förmlich fühlen.
    »Du weißt, dass wir am längeren Hebel sitzen. Und du weißt, dass mein Schwur mich dazu zwingen wird, sie freizulassen.«
    Sie hatte gesehen, dass Wroth die Lage abwägte, und sie erkannte auch den exakten Moment, in dem er sich entschloss, was er tun würde. Ruhe überkam ihn.
    »Ihr Leben oder deins.«
    Ein kurzes Nicken. »Abgemacht.« Ohne Zögern. »Wir sind uns einig.«
    »Einfangen und wieder freilassen?«, fragte Myst Ivo mit höhnischer Stimme, nachdem er und seine Kumpane sich mit ihr in den Schatten transloziert hatten, um die Morgendämmerung abzuwarten. Die Vögel sangen schon. »Willst du mich auf den Arm nehmen?« An Wroth gewandt sagte sie: »Hast du es so eilig, zu Asche zu werden?«
    Das Sonnenlicht traf die Baumwipfel und stieg Zentimeter für Zentimeter mit quälender Langsamkeit tiefer. Er stand so tapfer und selbstsicher da, als ob er stolz wäre, sein Leben für ihres herzugeben.
    Die morgendliche Brise wehte ihm die Haare aus dem Gesicht. Sein Blick ruhte auf ihr.
    Das Sonnenlicht war nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt, hatte das Moos an den großen Eichen schon fast erreicht, deren Wurzeln langsam das Fundament der Mausoleen zerstörten. Jetzt verspürte sie eine Frustration wie noch nie zuvor im Leben. »Sei doch nicht dumm, Wroth!«
    »Ich liebe dich, Myst«, sagte er mit leiser, ruhiger Stimme.
    Sie verspürte das dringende Bedürfnis, ihm auf gleiche Weise zu antworten. Ja, er hatte ihr unrecht getan, und ja, er war ein Vampir, aber …
    Das Licht traf ihn, doch selbst angesichts der blendenden Helligkeit, die sogar in ihren Augen wehgetan hätte, schloss er die Augen nicht.
    Und sie wusste: Der Grund dafür war, dass er sie so lange wie nur möglich sehen wollte.
    Schon bald war die Intensität der Sonne zu viel für ihn. Er fiel auf die Knie, seine Finger krümmten sich vor Schmerz. Noch einmal öffnete er die Augen. Glühend. Aufrichtig. Ein letzter Blick.
    Er wird sterben.
    Das tun sie immer.
    Einfach … fort.
    »Nein.« Sie sprach dieses Wort laut aus, wie um eine Lawine auf einem Berg auszulösen. Ein Unsterblicher wie er musste nicht sterben. Er konnte bei ihr bleiben. »Nein, nein, nein .«
    » Milaya , kämpfe nicht«, brachte er mit Mühe heraus. »Es ist vorbei.«
    Der Dämon, der sie festhielt, stank nach verfaulendem Fleisch. Die feige Bande von Vampiren grinste angesichts Wroth’ Todeskampf, wo er doch so viel größer war als sie. Wie konnten sie es wagen?
    Sie hatte jahrtausendelang auf die Liebe gewartet – sie hatte auf ihn gewartet – , und sie wagten es, ihn ihr wegzunehmen. Ihr, Myst der Vielbegehrten. Sie stieß einen grellen und langen Schrei aus – das Kreischen, für das ihre Art bekannt war, das den Tod ankündigte. Der Dämon fluchte und versuchte, ihr das Genick zu brechen, aber ihre Muskeln waren so perfekt aufeinander abgestimmt und ausgerichtet, dass es ihm nicht gelang.
    Wroth quälte sich in ihre Richtung, versuchte zu ihr zu gelangen, auch wenn er schon lichterloh

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