Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung
dich denn da dauernd an?«
»Immer wieder andere. Jeder will ein Stück von Nïxie.« Ihr Tonfall klang erschöpft. »Warte mal kurz, ich stell das ab. So. Wo wir gerade von Anrufen sprechen, Myst sagte, sie habe ein paarmal versucht, dich zu erreichen.«
Danii war nicht rangegangen. »Sieh mal, ich weiß ja schon, was sie zu mir sagen wird: dass ich Murdoch unmöglich davon abhalten kann, nach anderen Frauen Ausschau zu halten, unddass das mit uns langfristig sowieso nicht funktionieren wird.« Der Druck wächst und wächst … und die Zeit vergeht …
Statt ihr zu widersprechen und sie zu beruhigen, gab Nïx nur einen unverbindlichen Laut von sich.
»Wie geht es Myst überhaupt?«, fragte Danii.
»Sie ist unerträglicherweise noch hinreißender als sonst, mit diesem Leuchten einer Frau, die geliebt wird«, erwiderte Nïx. »Das Eheleben bekommt ihr.«
Ich will auch geliebt werden. Dafür würde ich sogar töten. Stattdessen lebte Danii in einer zunehmend unhaltbaren Situation. Mit unverrückbaren Scheuklappen mühte sie sich ab, sich ein Leben mit Murdoch aufzubauen. Als ob man auf einem Pulverfass ein Haus aus Zunder errichtet.
Und er hatte noch nie vom Heiraten gesprochen.
»Unsere wilde Kaderin nicht zu vergessen!«, fügte Nïx hinzu. »Sebastian hat sie in ein verliebtes Miezekätzchen verwandelt. Alles in allem sind Kaderin und Myst beide böse, unartige Mädchen, die es mit Vampiren treiben. Genau wie du, Danii! Und beide tragen ihre Bisse stolz zur Schau und geben damit an, wie orgastisch sich diese Beißerei anfühlt.«
»Orgastisch?« Na toll, noch eine Sache, von der sie mit Murdoch zusammen träumen konnte.
»Ich weiß, du hast ja so recht ! Der ganze Koven kann diese bissigen Schwärmereien schon nicht mehr hören. Aber Sebastian hat Thranes Schlüssel dazu benutzt, Kads Schwestern zurück in die Zukunft zu holen, und er hat Kad das Leben gerettet. Dazu kommt noch, dass Nikolai sein Leben für Mysts geben wollte. Nicht dass sie das nötig gehabt hätte. Mittlerweile gibt es sogar schon ein paar Walküren, die ganz offen aufgehört haben, den Tod der beiden Brüder zu planen. Dafür stehen Murdoch und Conrad aber immer noch auf der Abschussliste«, schloss sie fröhlich.
»Conrad? Ich wusste, dass er am Leben ist!«, sagte Danii eilig. »Sind die Gerüchte wahr? Ist er ein Gefallener? Werden sie ihn jemals finden?«
»Er lebt. Keine Ahnung, ob er gefallen ist. Und ja, irgendwann werden die Brüder ihn aufspüren. Ich habe Nikolai nämlich geholfen, weißt du.«
Und nur Nikolai. Nïx weigerte sich, Murdoch oder Sebastian zu treffen. »Das weiß ich. Murdoch hält mich über alles auf dem Laufenden.«
»Ach, wirklich? Hat er dir auch erzählt, dass die Göttin des Unmöglichen Sebastian eine weitere Umdrehung von Thranes Schlüssel gewährt hat? Damit er in die Vergangenheit zurückkehren und seine eigenen Schwestern und seine Familie herholen konnte? Offensichtlich hat sich Riora ganz schön in unseren gut aussehenden Gelehrten verguckt.«
Das hatte Murdoch ihr nicht berichtet. Aber wieso nicht? Das war ungeheuerlich! Doch anstatt Nïx’ Frage zu beantworten, fragte Danii: »Wieso mischst du dich da eigentlich ein? Du magst Vampire doch noch nicht einmal.«
»Wie kannst du das sagen?«, fragte Nïx empört. »Ich habe mich noch nie im Leben irgendwo eingemischt.«
Danii stieß ein harsches Lachen aus. »Du hast sogar das Haus der Hexen dazu gebracht, Nikolai, einem Vampir, mystische Waren zu verkaufen.« Wenn Conrad tatsächlich zu den Gefallenen gehörte, hatten die Brüder vor, ihn gefangen zu nehmen, um ihn davon abzuhalten, weiter zu töten. Nikolais erste Erwerbung waren unzerbrechliche Ketten gewesen, die den Träger daran hinderten, sich zu translozieren.
» Gold hat diese geldgierigen Wesen dazu gebracht, an ihn zu verkaufen«, entgegnete Nïx. »Ich habe diesen Handel nur in die Wege geleitet. Hätte ich vielleicht lieber nicht helfen sollen? Hmm. Du klingst gereizt. Normalerweise klingen Walküren, die in wilder Ehe leben, fröhlicher.«
»Ich wette, die sind auch in der Lage, mit ihren wilden Partnern Hautkontakt aufzunehmen.«
»Ist das der einzige Grund für Ärger im Paradies? Sag’s Nïxie ruhig. Du weißt, ich vergesse es ohnehin gleich wieder.«
»Ich glaube, er … geht mir aus dem Weg. Er verbringt eine Nacht nach der anderen fort von zu Hause und verfolgt irgendwelche Hinweise auf Conrad – auch heute Nacht.«
»Meinst du, er würde dir aus dem Weg gehen, wenn
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