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Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Titel: Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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dagegen einzuwenden gehabt. Er hatte seinen grausamen inneren Werwolf losgelassen und sowohl Ivo als auch den verbliebenen Dämpir abgeschlachtet.
    »Gibt es eine neue Bedrohung?«, fragte Danii. »Oder ist Lothaire zurückgekehrt?« Die Gerüchte besagten, dass sich der Erzfeind zurzeit nicht einmal auf dieser Ebene aufhielt.
    »Nein, nichts dergleichen, nur die üblichen Angriffe einiger Banden«, erwiderte Murdoch. Ohne ihren Anführer Demestriu war die Horde in verschiedene kleinere, schwächere Faktionen zerbrochen, die sich allerdings immer noch als tödlich erweisen konnten. »Aber es kann nicht schaden, mal dort vorbeizuschauen. Ich bin sicher, du möchtest sowieso am liebsten weiter an deinen Schnitzereien arbeiten.« Hatte da etwa eine gewisse Schärfe in seinem Tonfall gelegen?
    Vielleicht übertrieb sie es tatsächlich etwas damit, aber sie wurde von dem Gefühl angetrieben, dass es von äußerster Wichtigkeit war, jedes einzelne Symbol zu perfektionieren. Manchmal arbeitete sie, bis ihre Finger bluteten. Wenn Murdoch da war, nahm er in einem solchen Moment ihre Hände in seine großen behandschuhten Hände und legte Eis auf ihre Wunden.
    Als er sie zum ersten Mal so angetroffen hatte, hatte er gefragt: »Warum tust du dir das an, Daniela?«
    Wie sollte sie diesen inneren Zwang nur erklären? Der Ruf der Wildnis mit einem Hauch von Holiday on Ice ?
    »Ich fühle mich so unruhig und übervoll, bis ich zu schnitzen beginne. Es ist wie ein Instinkt oder vielleicht eine Art genetisches Gedächtnis, das mir vererbt wurde. Fast so, wie wenn du meine Erinnerungen verinnerlichen würdest, wenn du von mir trinken würdest.«
    Immerzu grübelte Danii über das Geheimnis nach, wer sie wohl nach Eissengard zurückführen würde – ein Rätsel, das nach wie vor auf seine Lösung wartete. Ob ihre Schnitzereien vielleicht ein Hinweis sein könnten?
    »Ja, vielleicht könnte ich ein wenig arbeiten«, stimmte sie ihm zu, nachdem er sie daran erinnert hatte. Auch wenn sie sich gelegentlich selbstsüchtig vorkam, wenn sie in ihren Erinnerungen wühlte, war es doch ihre Zeit. Es gab niemanden, für den oder vor dem sie ein Geheimnis hüten musste, niemand, der sie beobachtete , abgesehen von ihrer eigenen entschlossenen Miene, die sich im Eis widerspiegelte.
    Die Welt drehte sich ohne sie weiter. Einen Monat lang, dann noch einen …
    »Na gut.« Noch einmal packte er sie bei den Schultern, um sie nach Hause zurückzutranslozieren. Ehe er sie dann verließ, bemerkte er noch: »Möglicherweise sehe ich heute Nacht Nikolai. Hast du über meine Bitte nachgedacht?« Murdoch hatte vor ein paar Wochen verkündet: »Myst hat zugestimmt, meinen Bruder zu heiraten. Ich möchte, dass wir beide ihnen einen Besuch abstatten.« Als Danii gezögert hatte, hatte er nur gesagt: »Denk einfach darüber nach.«
    Immer wieder übte er Druck auf sie aus, ihre Beziehung öffentlich zu machen. Obgleich sie versucht war, ihm das zu gestatten, blieb doch stets ein gewisser Widerwille dagegen, diesen letzten Schritt zu wagen. »Es ist noch nicht an der Zeit«, teilte sie ihm jetzt einfach mit.
    »Wann wird es so weit sein?«
    »Du hast meiner Bedingung zugestimmt. Ich werde es dir sagen, wenn ich bereit bin.«
    Er nickte kurz. »Ich komme zurück, sobald ich kann.« Dann drückte er ihr einen Kuss aufs Haar, aber die Anspannung zwischen ihnen war fast greifbar.
    Danii seufzte, als er sie verließ. Murdoch hatte ihr einmal eingestanden, dass ihm bisher noch nie etwas wirklich wichtig gewesen sei. Und dass er noch nie eine Verpflichtung eingegangen sei, bis auf die, sein Vaterland zu verteidigen. Sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass er noch nicht bereit war, sich auf die Beziehung mit ihr einzulassen.
    Auch wenn sie sich wünschte, ihm vertrauen zu können, war er doch immer ein Weiberheld gewesen. Einmal ein Schuft, immer ein Schuft, stimmt’s? Vor allem da sie unfähig war, nicht nur eine, sondern alle beide seiner grundlegendsten Bedürfnisse zu befriedigen.
    Manchmal starrte er immer noch ihren Hals an, obwohl er wusste, wie sehr sie sein Biss schmerzen würde. Dann überkam sie jedes Mal ein unangenehmes fiebriges Zittern. Sie vermutete, dass es sich so anfühlen musste, wenn andere vor Kälte bebten …
    Ja, die Welt drehte sich ohne sie weiter, aber der Druck wuchs und wuchs. Jede Leugnung ihrer Bedürfnisse steigerte die Gier aufeinander noch mehr.
    Es war ihnen gelungen, Wege zu finden, sich gegenseitig Lust zu verschaffen,

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