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EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

Titel: EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Korten
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legte sich zu Yàn Meí ins Bett und döste mit dem Gefühl einer Beklemmung ein.
    Als er am Nachmittag des darauffolgenden Tages in sein Büro kam, lag auf dem Schreibtisch ein an ihn adressierter, versiegelter Umschlag mit dem Aufdruck Vertraulich .
    Er riss ihn auf und fand einen Laborbericht der Sicherheitsstufe III, der höchsten Stufe im Unternehmen, unterschrieben von Hún Xìnrèn. An dem Bericht haftete ein gelber Notizzettel mit der Nachricht, dass der Wissenschaftler ihn gegen Abend im Labor erwarten würde.
    Robert las das mit pharmakologischen Fachausdrücken gespickte Papier und schlug einige Wörter im Kuschinsky, dem Handbuch der Pharmakologie, nach. Danach las er den Bericht noch einmal, dann ein weiteres Mal, jedes Mal langsamer und gründlicher, bis er begriff, dass die Versuchsreihe namens Rebu 12 mit einer unglaublichen Entdeckung abgeschlossen worden war.
    Am Vorgänger Rebu 11 hatten Träume und persönlicher Ehrgeiz gehangen. Die Träume waren in Erfüllung gegangen, der Ehrgeiz belohnt worden. Rebu 11 hatte nach seiner weltweiten Einführung innerhalb von drei Jahren den Umsatz von 946 Millionen auf 2,3 Milliarden Euro schnellen lassen. Rebu 12, so glaubte Robert dem Bericht entnehmen zu können, hätte die gleiche Aussicht auf Erfolg. Mittlerweile hatten die Laborversuche einen Etat von 105 Millionen Euro verschlungen, und er fühlte sich, als sei er ins Auge eines Hurrikans geraten. Alles auf seinem Tisch verschwamm, Formeln und Zahlen flimmerten vor seinen Augen. Er nahm die Mappe mit dem Bericht und machte sich auf den Weg zu Hún Xìnrèn.
    Kapitel 2
    Faber Pharma Ltd. Hongkong, 3. Oktober 2011
    Den Eingang des Forschungstrakts schützte ein Zutrittskontrollsystem. Hún Xìnrèn führte seine Identkarte über den Leser und wartete, bis die Kamera sein Gesicht eingescannt hatte. Die automatische Identitätsprüfung arbeitete nach den Prinzipien der Biometrie. Das System erkannte zu jeder Zutrittskarte oder anderen Identträgern das Gesicht des Besitzers. Er hatte vor einigen Monaten aus fachlicher Neugierde versucht, das System zu umgehen. Die biometrischen Daten seiner Gesichtszüge waren gespeichert. Er änderte sein Äußeres, doch selbst durch einen nachgewachsenen Bart und eine Brille hatte sich das System nicht irritieren lassen. Wenige Sekunden später öffnete sich die Tür.
    „Herr Faber wird in wenigen Minuten eintreffen, Dr. Hún“, informierte ihn der Wachmann am Empfang.
    Hún Xìnrèn war froh, den Abend in angenehmerer Gesellschaft als der seiner zänkischen Ehefrau Xingqiú verbringen zu können. Sie war alles andere als ein „Himmelskörper“, sie war ein Ungeheuer, das sich in der gemeinsamen Villa in Hongkong austobte, so auch vor zwei Stunden.
    „Was machst du da, Hún?“, begann sie misstrauisch das abendliche Gespräch.
    „Nichts“, antwortete er.
    Xingqiú hob die Augenbrauen. „Nichts? Wieso nichts? Du ziehst deine Jacke an.“
    Er seufzte. „Ich habe einen Termin mit Robert Faber.“
    „Um diese Zeit? Mach mir nichts vor. Du gehst zu deinen Huren!“, keifte sie.
    Hún Xìnrèn sah das Flackern in ihren Augen. „Bitte, Xingqiú. Fang nicht wieder davon an. Du weißt, dass das nicht stimmt.“
    „Du beleidigst meine Nase, wenn du von ihnen kommst. Ich kann die Huren an dir riechen.“ Xingqiú schnaubte und holte tief Luft. „Es könnte ja nicht schaden, wenn du deinen alten, erschlafften Körper mit Sport auf Vordermann bringen würdest statt mit einem Bordellfick. Dann könnte ich deinen Anblick besser ertragen. Was sagen denn die Huren, wenn sie dich nackt sehen? Ekeln sie sich auch so vor dir wie deine Familie?“
    Hún Xìnrèn spürte, wie die Wut ihn übermannte.
    „Unsere Kinder haben die Striemen auf deinem Rücken auch schon bemerkt und reden hinter vorgehaltener Hand über dich. Glaubst du, dass wir blind sind?“, zischte seine Frau.
    „Rede nicht einen solchen Unfug. Ich habe alles für dich und die Familie getan. Aber du bist niemals zufrieden. Willst immer mehr. Wir sind vermögend, haben ein schönes Haus, zwei wunderbare Kinder. Warum willst du das alles zerstören, du undankbares Weib?“
    Xingqiús Augen verengten sich zu Schlitzen. „Macht es dir Spaß, dich verprügeln zu lassen, du kleines, armseliges Männlein?“, stieß sie hervor. „Ich werde den Kindern erzählen, dass du ein sadistischer Freak bist.“ Sie nickte heftig. „Ja, das werde ich ihnen erzählen! Und von den Huren. Dann werden wir über dich lachen

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