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Eisnacht

Eisnacht

Titel: Eisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Angst. »Was sagst du da?«
    »Du willst also die ganze Sensationsgeschichte hören, warum Scott und Millicent sich getrennt haben? Hier kommt sie, vergiss nicht, dass du sie unbedingt hören wolltest. Sie hat ihn vom Trainieren abgehalten, dauernd angerufen, jeden Nachmittag am Sportplatz rumgehangen, bis das Training fertig war, und ihm alles gegeben, was er sich von ihr nur wünschen konnte. Er dachte an nichts anderes mehr. Ich konnte nicht zulassen, dass diese hagere Fotze alles ruiniert, was ich mit ihm vorhabe. Ich musste intervenieren, damit er sich wieder auf den Sport konzentriert. Du willst das große Geheimnis ihrer Trennung erfahren? Es steht vor dir.«
    »Was hast du gemacht?«
    »Ist doch egal. Wichtig ist nur, dass ich ihre heiße kleine Romanze beendet habe - und zwar endgültig.« Er pikte sie rücksichtslos ins Brustbein. »Und auch das bleibt in der Familie, klar?«
    Damit drehte er ihr den Rücken zu und ließ sie allein, inmitten der vertrauten vier Wände, doch mit dem Gefühl, eine Fremde im eigenen Haus zu sein, und zutiefst entsetzt, wie ihr Leben an diesen Punkt gelangen konnte.
    Gleichzeitig konnte sie hören, wie Wes nebenan jovial wie eh und je die FBI-Agenten begrüßte, die zu ihnen nach Hause gekommen waren, um ihren Sohn nach Millicent Gunns Verschwinden zu befragen.
    William und Marilee verließen gemeinsam den Drugstore. Nachdem der Strom ausgefallen war, konnten sie ihn genauso gut schließen. Er konnte weder die Kasse bedienen noch den Computer, in dem die Daten über seine Kunden und ihre verschreibungspflichtigen Medikamente gespeichert waren. Nicht dass es etwas ausgemacht hätte, denn seit Wes mit den Sandwiches in Richtung Polizeizentrale losgegangen war, war niemand mehr in den Laden gekommen.
    Marilee nahm ein paar Sachen aus dem Kühlschrank hinter der Kaffeetheke mit, damit sie zu Hause etwas zu essen hatten, denn sie wusste, dass die Lebensmittel verderben würden, bis der Laden wieder öffnete und Linda zurückkam.
    Sie beschlossen, Marilees Wagen stehen zu lassen und in Williams Auto heimzufahren. »Es ist doch Quatsch, wenn wir uns in zwei Autos über die Straßen quälen«, sagte er. Bevor er abschloss, hängte er ein Schild in die Tür, auf dem er seinen Kunden mitteilte, dass er im Notfall zu Hause zu erreichen sei.
    Als sie in seinem Auto saßen und unterwegs waren, erklärte Marilee mit klappernden Zähnen: »Wenn jemals rauskommt, dass du zu Hause eine Privatapotheke an verschreibungspflichtigen Medikamenten aufbewahrst, bist du deine Lizenz los.«
    »Ich habe sie nur für Notfälle daheim und nur für Kunden die das Privileg nicht missbrauchen. Außerdem werden die Medikamente, die ich ausgebe, überall auf der Welt verschreibungsfrei in der Apotheke verkauft, nur in den Vereinigten Staaten nicht.« Er fuhr langsam um eine Ecke und beugte sich dann zur Windschutzscheibe vor, um durch das beschlagene Glas zu spähen. »Ich frage mich, was da los ist.«
    Sie waren in der Straße, in der die Hamers wohnten. Vor dem Haus standen eine unauffällige Limousine und Dutch Burtons Bronco.
    »Ist das nicht das Auto von diesen FBI-Agenten?«, fragte Marilee.
    »Ich glaube schon. Mir ist selten ein so unhöflicher Mensch begegnet wie dieser Begley.«
    »Ich glaube nicht, dass er absichtlich so unhöflich war. Er ist nur korrekt und gewohnt, dass seine Anordnungen befolgt werden.«
    »Ich bin auch korrekt, und meine Anordnungen werden auch befolgt, trotzdem spiele ich mich nicht so auf.«
    Einen Drugstore mit nur einer Angestellten zu leiten war kaum mit der Leitung eines FBI-Büros vergleichbar, aber Marilee beschloss, diese Bemerkung für sich zu behalten. Sie wollte nicht mit William zanken, obwohl er sie heute ununterbrochen zu provozieren schien.
    Als sie auf einer Höhe mit dem Haus der Hamers waren, sagte er: »Dass Dutch hier ist, überrascht mich nicht, aber was will das FBI hier?«
    »Vielleicht reden sie mit Wes über das Zeug, das er in seiner Manteltasche verschwinden ließ, als ich euch beide im Lager überrascht habe.« Sie warf das ganz beiläufig ein. um festzustellen, wie ihr Bruder reagierte.
    Er gab ihr seine einstudierte Antwort. »Etwas gegen Doras Kopfschmerzen.«
    »Du lügst.«
    »Während du, Schwesterherz, nie lügst, weder mit Worten, noch mit Taten.« Er sah sie kurz von der Seite an und fügte ironisch hinzu: »Oder?« Ihre mühsam gewahrte Gleichgültigkeit ließ ihn lachen. »Selbst bei den bedachtesten Menschen wirst du auf ein paar Lügen

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