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Eisnacht

Eisnacht

Titel: Eisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hingezogen gefühlt habe? Ob das der einzige Grund war?«
    »Und?«
    »Glaubst du das?«
    Sein Blick war so intensiv, dass sie ihn wie eine Liebkosung empfand. Die ihre Frage beantwortete. Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich glaube, als wir uns verabschiedeten, wussten wir beide, dass es nur ein Aufschub sein würde.«
    »Die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, lässt sich in Stunden messen«, sagte er. »Trotzdem habe ich das Gefühl, dass wir uns besser kennen, als sich die meisten Paare je kennen werden.«
    »Sind wir ein Paar, Tierney?«
    In diesem Moment kam er auf sie zu, nahm ihr Gesicht in seine Hände und hob es an, bis es nur noch eine Handbreit von seinem entfernt war. »O Gott, wie sehr ich das hoffe.« Seine Augen streiften kurz ihre Gesichtszüge, ehe sie auf ihrem Mund zu liegen kamen.
    »Willst du mich?«, flüsterte sie.
    »Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr.«
    Damit senkte er den Kopf und küsste sie. Seine Zunge schob sich zwischen ihre Lippen, anfangs sanft, doch im nächsten Augenblick war sein Kuss feucht und heiß, unglaublich sexy und voll erotischer Versprechungen.
    Den rechten Arm konnte er immer noch nur eingeschränkt bewegen, aber dafür legte er den linken um sie und drückte in einer Geste, an die sie sich nur zu gut erinnerte, die Hand auf ihre Taille, um sie an seinen Leib zu pressen.
    Sie küssten sich minutenlang, ohne auch nur eine Unterbrechung. Als sie sich schließlich voneinander lösten, strich er ihr die Haare aus dem Gesicht. »Du hast keine Angst mehr?«
    »Höchstens, dass du noch einmal aus meinem Leben verschwinden könntest.«
    »Dann hast du nichts zu befürchten.« Er hauchte einen Kuss auf ihre Lippen, um dieses Versprechen zu besiegeln, doch als er den Kopf hob, wurde er wieder ernst. »Diesmal mache ich alles anders, Lilly, das schwöre ich dir. Ich werde dich lieben, wie du noch nie geliebt worden bist.«
    »Das hast du schon getan. Du hast dein Leben für mich riskiert. Mehrmals.«
    »Früher wusste ich nicht, wie man liebt, aber…«
    Sie legte den Finger auf seine Lippen. »O doch, das wusstest du, Tierney. Was du für Torrie getan hast - ihr zwei Jahre deines Lebens zu opfern und ihretwegen fast zu sterben -, hättest du nicht tun können, wenn du sie nicht geliebt hättest.«
    »Aber sie starb, ohne es zu wissen.«
    »Das glaube ich nicht. Sie wusste es bestimmt.«
    Er sah sie skeptisch an, doch sie sah ihm an, dass er ihr für sein Leben gern glauben wollte. »Paula hat mir erzählt, dass sie alle meine Artikel gelesen hatte. Dass sie all die Zeitschriften in ihrem Zimmer aufbewahrte und keine einzige davon wegwerfen wollte.«
    Lilly legte die Hände um seinen Kopf. »Sie wusste, dass du sie liebst.«
    »Wenn ich alles noch mal machen könnte, würde ich dafür sorgen, dass sie es weiß. Jeden Tag würde ich es ihr sagen. Ich würde alles anders machen. Ich würde es richtig machen.«
    Lilly schloss ihn in die Arme und schmiegte ihren Kopf an seine Brust, damit er ihr verstohlenes Lächeln nicht bemerkte. Der heutige Tag gehörte ihnen ganz allein. Morgen war noch Zeit genug, ihm zu offenbaren, dass er, während er ein Kind auf dem Berg verloren hatte, ein neues gezeugt hatte.
    Er hatte bereits eine zweite Chance gewährt bekommen, alles richtig zu machen.

Buch
    Zum letzten Mal wirft Lilly Martin einen Blick auf die Hütte in den verschneiten Bergen von North Carolina. Dutch, ihr Ex-Mann, ist schon nach Cleary zurückgekehrt, wo er als Polizeichef die Suche nach einem verschwundenen Mädchen leitet. Wie bei den früheren Vermisstenfällen gibt es auch diesmal keinerlei Anhaltspunkte - außer einem blauen Band an der Stelle, an der man das Mädchen zum letzten Mal gesehen hat. Lilly will weg von dem Leben mit ihrem hitzköpfigen Ex-Mann; sie will nur noch dem aufziehenden Eissturm zuvorkommen und den spiegelglatten Weg nach Atlanta sicher hinter sich bringen. Da, ein Schatten, der unvermittelt aus dem Wald auftaucht. Ein Schlag gegen das Auto. Das ist das Letzte, woran sich Lilly erinnert, bevor ihr Wagen gegen einen Baum kracht. Als sie wieder zu sich kommt, stellt sie fest, dass sie einen Mann angefahren hat. Das Wetter lässt Lilly und dem verletzten Wanderer Ben Tierney keine andere Möglichkeit, als in ihrer Berghütte Schutz vor dem Blizzard zu suchen. Die Spannung zwischen ihnen ist beinahe mit Händen greifbar, war es doch ausgerechnet Tierney, der Lilly im letzten Sommer in eine heiße Affäre verwickelt hat. Doch jetzt hüten beide

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