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Eisnacht

Eisnacht

Titel: Eisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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den Hubschrauber. Dann warten Sie auf mich.«
    »Ja, Sir.«
    »Hoot?«
    »Sir?«
    »Rufen Sie das nächste FBI-Büro an. Wir brauchen hier so schnell wie möglich die Spurensicherung. Und richten Sie den Kollegen aus, dass sie einen Hubschrauber brauchen.«
    »In Ordnung, Sir.«
    Agent Wise griff nach seinem Handy. Begley wandte sich ihnen wieder zu. »Wie geht es Ihrer Schulter, Mr Tierney?«
    »Die ist im Arsch.«
    »Es überrascht mich, dass Sie keinen Schock haben.«
    »Der kommt schon noch.«
    »Möchten Sie sich setzen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sonst stehe ich nicht mehr auf.«
    »Wir haben den Hubschrauber fünfzig Meter von hier auf der Straße abgesetzt«, sagte Begley. »Dann sind wir Ihrer Blutspur hierher gefolgt. Unser Pilot hat per Funk einen Rettungshubschrauber angefordert, der Sie abholen soll. Er müsste jeden Augenblick hier sein.«
    »Danke.«
    »Möchten Sie reden?«
    »Dann falle ich vielleicht nicht so schnell in Ohnmacht.«
    Begley grinste, als könnte er das nachvollziehen. Doch gleich darauf wurde er wieder ernst. »Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, Mr Tierney. Wir haben erst vor wenigen Minuten erfahren, dass Sie Torrie Lamberts Vater sind.«
    Lilly sah Tierney sprachlos an.
    »Ihre Mutter und ich wurden geschieden, als Torrie noch ein Baby war.« Seine Erklärung war eher an sie als an den FBI-Agenten gerichtet. »Ihr Stiefvater adoptierte sie und gab ihr seinen Namen. Trotzdem war sie meine Tochter.«
    »Was vieles erklärt«, sagte Begley. »Offensichtlich wollten Sie sich nicht darauf verlassen, dass unsere Organisation oder die hiesige Polizei den Fall löst, und haben darum zwei Jahre lang auf eigene Faust herumgeschnüffelt.«
    »Genau.«
    Begley schnaubte und sah Tierney spröde an. Lilly hatte den Eindruck, dass er genauso reagiert hätte, wenn seine Tochter verschwunden wäre. »Von wem stammt die Schnitzerei in der Küche?«
    Damit meinte er die Nachricht, die sie in den Küchenschrank geritzt hatte. Anscheinend entging ihm nichts. »Von mir«, sagte sie. »Anfangs dachte ich…« Reuevoll nickte sie zu Tierney.
    »Tja, Sie waren nicht die Einzige, die das angenommen hat«, sagte Begley. »Mr Tierney, waren Sie William Ritt auf der Spur?«
    »Nein. Ich habe auf Wes Hamer getippt.«
    »Wes Hamer?«
    »Ich lernte Millicent kennen, weil ich im Laden ihres Onkels einkaufte«, sagte er. »Sie entwickelte eine… eine gewisse Zuneigung zu mir.«
    Sie war verschossen, dachte Lilly.
    »Das war, als ich im letzten Herbst hier war. Eines Nachts kam ich ins Motel zurück, da wartete Millicent schon auf mich.
    Mir war das unangenehm. Ich ließ sie nicht in meinen Bungalow, aber sie begann, mir eine sehr unappetitliche Geschichte über sie selbst, Wes, dessen Sohn, eine Schwangerschaft und eine Fehlgeburt zu erzählen.«
    Lilly hatte Wes Hamer schon immer für ein Riesenarschloch gehalten. Tierneys Geschichte übertraf ihre schlimmsten Annahmen.
    »Als sie aus der Klinik für Essstörungen zurückkam, wollte sie wieder mit Scott zusammenkommen, aber der wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben. Darum bat sie mich um Rat.« Er schüttelte traurig den Kopf. »Ich hatte selbst zu viel am Hals und wollte mich um keinen Preis in ihre Geschichte reinziehen lassen. Aber als sie letzte Woche vermisst gemeldet wurde, kam mir der Verdacht, dass Wes eventuell ein lästiges Problem beseitigt haben könnte und sein Kumpel Dutch ihn deckte.«
    An Lilly gewandt, fuhr er fort: »Darum konnte ich dir nicht erzählen, was ich hier tat. Ich hatte Angst, dass du dich verpflichtet fühlst, Dutch alles zu berichten, was ich dir erzählte, und dass er dann seinen Freund Wes schützen würde. Selbst falls Wes nicht Blue sein sollte, wäre meine Tarnung aufgeflogen, und Dutch hätte bestimmt einen Weg gefunden, wie er meine amateurhaften Bemühungen, meine Tochter zu Finden, durchkreuzen konnte.«
    »Was hast du so kurz vor dem Sturm auf dem Berg gemacht?«, fragte sie.
    »Ich hatte immer noch gehofft, dass ich auf einem dieser Wanderwege eine Spur von ihr finden würde. Am Tag vor dem Sturm stieß ich auf…« Er verstummte und räusperte sich dann. »Mehrere Gräber. Insgesamt vier und daneben ein frisches für Millicent. Die Schaufel, mit der es ausgehoben worden war, lag im Unterholz verborgen.«
    »Die Handschellen?«
    »Gehören mir.«
    »Außerdem haben Sie einen Transponder gekauft«, ergänzte Begley. »Zur Verfolgung, nehme ich an.«
    Er nickte verlegen. »Ich bin nie dazu gekommen, ihn zu

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