Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eisnacht

Eisnacht

Titel: Eisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
Tagen gesehen?«
    »Genau darum bin ich auf Ben Tierney gestoßen. Ich habe nachgegraben, wer dieser B.T. sein könnte. Der nächstliegende Ort war die Highschool. Doch da wurde ich nicht fündig. Alle B.T.s an der Highschool waren Mädchen.
    Der zweite Ort, an dem ich gesucht habe, war Millicents Arbeitsplatz. Sie hilft stundenweise im Laden ihres Onkels aus. Der verkauft nicht nur Haushaltswaren und Gartenartikel, sondern auch…« Hoot holte Luft und schob die Brille nach oben, »Sportartikel, -kleidung und -ausrüstung.«
    Begley wandte sich wieder dem Pinnbrett zu und zupfte nachdenklich an seiner Unterlippe, während er die Fotos der fünf mutmaßlichen Opfer studierte. Er konzentrierte sich auf das erste Bild. »War er auch in Cleary, als Torrie Lambert von diesem Wanderweg verschwand?«
    »Das weiß ich nicht«, gab Hoot zu. »Bislang habe ich noch keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass er an dem Tag, an dem sie verschwunden ist, in der Gegend war. Aber er war definitiv wenig später in der Stadt. Das wissen wir aus der Gästeliste des Motels.«
    »Vielleicht dachte er nach der Sache mit Torrie Lambert , dass ihm die Gegend reiche Ernte verspricht, kehrte daraufhin noch mal zurück und kommt seither immer wieder her.«
    »Genau das habe ich auch gedacht, Sir.«
    »Er reist viel. Haben Sie untersucht, ob es an seinen anderen Reisezielen auch Vermisstenfälle gab?«
    »Auch daran arbeitet Perkins gerade.«
    »ViCAP, NCIC?«, fragte Begley nach den landesweiten Datenbanken, die von den Polizeibehörden genutzt wurden.
    »Nichts.« Nach kurzer Pause fuhr Hoot fort: »Aber wir wissen noch nicht, wo er überall war. Wir müssen seine Kreditkartenabrechnungen durchgehen, um festzustellen, wohin er in den letzten Jahren gereist ist, und das mit den ungelösten Fällen in den betreffenden Gebieten abgleichen. Eine mühsame und zeitraubende Aufgabe.«
    »War er auch in Cleary, als Millicent Gunn verschwand?«
    »Er hat sich, eine Woche bevor ihre Eltern sie vermisst gemeldet haben, im Motel eingemietet.«
    »Was sagen die Jungs im Regionalbüro dazu?«
    »Ich habe ihnen diese Informationen noch nicht zukommen lassen, Sir.«
    Begley drehte sich um. »Ich will es anders ausdrücken. Was sagen sie dazu, dass Sie diesen Fall bearbeiten?«
    Es gab ein Regionalbüro des FBI, das näher an Cleary lag als die Zentrale in Charlotte. Hoot war vor dreizehn Monaten von dem Außenbüro in die Zentrale versetzt worden, aber seine Ermittlungen über Torrie Lamberts Verschwinden und ihre mutmaßliche Entführung hatten in dem Büro begonnen, das für dieses Gebiet zuständig war. »Es war von Anfang an mein Fall, Sir. Die Kollegen in der Außenstelle erkennen das an und überlassen ihn mir nur zu gern. Ich würde ihn gern abschließen, Sir.«
    Zwanzig Sekunden blieb es still, während Begley wieder die Fotos auf dem Pinnbrett in Augenschein nahm. Unvermittelt machte er auf dem Absatz kehrt. »Hoot, ich glaube, wir sollten da mal rauffahren und mit Mr Tierney sprechen.«
    Hoot war perplex. »Sie und ich? Sir.«
    »Ich war lange nicht mehr im Feld.« Begley sah sich in seinem Büro um, als wäre es ihm plötzlich zu eng geworden. »Das tut mir bestimmt gut.«
    Nachdem er die Entscheidung gefällt hatte, begann er augenblicklich, das weitere Vorgehen zu planen. »Es wäre mir nicht recht, wenn sich in Cleary herumsprechen würde, dass wir Ben Tierney unter die Lupe nehmen. Wie haben Sie diesem - wie heißt der Besitzer dieses Motels noch mal? - erklärt, dass Sie sich für ihn interessieren?«
    »Er heißt Gus Elmer. Ich habe ihm gesagt, Tierney würde eventuell eine Ehrenauszeichnung seiner Alma Mater bekommen, aber zuvor müssten alle Bereiche seines Lebens durchleuchtet werden.«
    »Das hat er geschluckt?«
    »Und zwar unzerkaut. Er hat nur noch drei Zähne, Sir.«
    Begley nickte gedankenverloren, denn er war schon wieder einen Schritt weiter. »Wir sollten das örtliche Police Department so lange wie möglich im Dunkeln lassen. Ich will diese Landeier nicht aufscheuchen und ihnen Gelegenheit geben, uns in die Suppe zu spucken, falls dieser Typ tatsächlich Blue sein sollte. Wie heißt das Arschloch noch mal?«
    »Tierney.«
    »Nicht dieses Arschloch«, meinte er ungeduldig. »Der Polizeichef.«
    »Chief Burton. Dutch Burton.«
    »Genau. Gibt es da nicht eine Geschichte?«
    »Er war früher beim Atlanta PD«, führte Hoot aus. »Ein ausgezeichneter Morddetektiv. Empfehlungen. Makellose Akte. Dann hat es ihn aus der Kurve getragen,

Weitere Kostenlose Bücher