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Eisprinzessin

Eisprinzessin

Titel: Eisprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Graf-Riemann
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überspannt.
    »Was ist? Hast du jetzt ausreichend lang überlegt, ob du meine halbe Lasagne und mein gesamtes Tiramisu aufessen willst oder nicht?«
    »Ich will«, antwortete Meißner. »Stell du schon mal die Lasagne in den forno , ich besorge das Baguette.«
    »Okay«, sagte Marlu und seufzte erleichtert. »Für mich kann das Baguette auch vom Penny sein, gell? Du musst keine fünfzig Kilometer auf der Suche nach dem weltbesten Spezialbrot durch die Gegend fahren. Die Bäckereien haben eh schon zu.«
    Meißner wusste genau, was sie meinte. Er war so ein Mann, der am Sonntagmorgen losfuhr, um Semmeln zu holen, und dann kurz vor dem Mittagessen wiederkam, weil er zunächst keine offene Bäckerei gefunden hatte, ihm dann die Semmeln zu wenig und die Brezen zu kross gewesen waren, oder weil es im dritten Laden nur noch Schokocroissants und keine mit Marmelade gegeben hatte. Diesmal wollte er dem Klischee »umständlich, wenig pragmatisch und nicht besonders entschlussfreudig«, wenn es ums Einkaufen ging, auf keinen Fall entsprechen. Er wollte sich, komme was wolle, an die Ansage »Penny« halten und fuhr einfach zum nächsten Supermarkt.
    Dort war sowohl das Baguette als auch das Ciabatta aus. Nur ein runzliger Weißbrotfladen war bisher von allen Käufern verschmäht worden. Er hatte dunkelrote Flecken, die von getrockneten Tomaten stammen konnten. »Erst mal zu Penny?« Lieber nicht. Der italienische Feinkosthändler in der Auenstraße hatte zum Glück noch auf. Ciabatta war aus, aber immerhin lag da noch ein halbes italienisches Weißbrot herum, das nahm er. Dazu zwei Flaschen Bardolino und einen Becher grüne Oliven aus Ligurien und, nur zum Probieren, einen kleinen mozzarella di bufala aus Kampanien.
    Als er bei Marlu in der Sebastianstraße eintraf, war die Tür nur angelehnt. In der Küche duftete es nach gar nichts. Der forno war vorgeheizt, aber leer. Meißner stellte seine Einkäufe ab und schenkte sich ein Probierglas ein. Dann machte er sich auf die Suche nach Marlu. Sie stand unter der Dusche.
    »Hast du die Lasagne schon allein aufgegessen?«
    »Nein, ich hab gedacht, dass es bestimmt noch dauert, bis du mit dem Brot kommst. Und weil du wahrscheinlich eh noch ein paar andere Sachen gekauft hast, können wir die ja sozusagen als Vorspeise essen, während die Lasagne im Ofen ist. Bis dahin bin ich dann auch fertig«, sagte sie und drehte ihm ihren verlängerten Rücken zu, von dem die Wassertropfen wie Skispringer von der Schanze sprangen. Ein prächtiger Hintern, nicht zu klein und nicht zu groß. Einfach perfekt. Erst als die Glastür so von innen mit Dampf beschlug, dass er nichts mehr sah, schob er die Lasagne in den Ofen und richtete die Vorspeisen auf einem großen Teller an. Er nippte an seinem Weinglas. Der Bardolino schmeckte nach Sonne, Wind und Gardasee.
    »Und wo ist das Baguette?« Marlu stand im Bademantel mit Handtuchturban auf dem Kopf in der Küche.
    »Luigi hatte keins mehr. Bei Penny war es übrigens auch aus.«
    »Du warst bei Penny? Das glaub ich nicht.«
    »Penny ist doch der Supermarkt, bei dem alles rot ist.«
    »Ach, ist ja auch egal. Ist sowieso nicht dein Laden.« Sie nahm einen kleinen Schluck vom Rotwein. »Lecker, schmeckt nach Italien und Mittelmeer«, sagte sie.
    Jetzt nur keine Belehrungen, sagte Meißner sich, halt einfach den Mund. Gardasee, Mittelmeer, ist doch egal.
    »Dann hol ich jetzt die Lasagne aus dem Ofen«, sagte er.
    Sie aßen die Vorspeisen als Beilagen zur Hauptspeise und wischten die Teller mit Luigis italienischem Weißbrot sauber. Das Tiramisu vergaßen sie ganz, weil Meißner die beiden Kerzen, die er in Marlus Küche gefunden hatte, anzündete und das Deckenlicht löschte. Als er hinter Marlu stand, fiel sein Blick auf den Ausschnitt des Bademantels, der einen Streifen rosig glatter Haut freigab. Ihre linke Brust sprang ihm wie ein reifer Pfirsich entgegen.
    Meißner näherte sich dieser zarten, aber festen Frucht von hinten, schob den Bademantel zur Seite und legte das perfekte Rund ganz frei. Er befeuchtete seinen Finger mit der Zunge und fuhr damit über den Nippel, der sofort hart wurde. Die feinen Härchen um den dunklen Hof der Brustwarze richteten sich auf, und er sah eine Gänsehaut, die wie eine sanfte Welle über Marlus Busen schwappte. Dann legte er auch die zweite Brust frei und umfasste mit jeder Hand eine, als würde er sie vom Baum pflücken, indem er sie sanft drehte.
    Marlu biss sich auf die Lippen. Meißners Zeigefinger wanderte in den

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