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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Quinn
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unbequeme Leben gewöhnen.
    Die nächsten drei Tage war er ununterbrochen auf den Beinen, gab eine Menge Geld aus und durchstöberte die Bibliothek nach authentischer Eskimo-Lektüre. Schließlich fand er, was er suchte. Seine Einkäufe waren ebenfalls getätigt, so daß ihn nichts mehr in dieser schmutzigen, lärmenden Stadt hielt.
    Sein nächster Schritt hielt eine herbe Enttäuschung für ihn bereit. Die Busplätze nach Fairbanks waren für die nächsten zwei Wochen ausverkauft. Einen derartigen Zeitverlust konnte Chroschka sich nicht erlauben. Er wußte zwar nicht, wieweit die Situation sich inzwischen in Bunker’s Hope verändert hatte, aber seine Informationen zwangen ihn, spätestens in fünf Tagen in Fairbanks und zwei Tage später in Bunkers-, Hope einzutreffen.
    Es dauerte eine Zeitlang, bis Chroschka einen jungen Mann mit einem robusten Landrover gefunden hatte der sich bereit erklärte, ihn für die Summe von eintausendzweihundert Dollar Nonstop nach Fairbanks zu fahren, Verpflegung und Unterhaltung inklusive
    Am Morgen des folgenden Tages brachen sie auf Die Luft war klar, nach dem Wetterbericht zu urteilen würde es nur sehr wenig Schnee und vor allem keinen Schneesturm geben, und die Temperatur lag bei rund fünfundvierzig Grad Minus.
    Erst während der Fahrt bemerkte Chroschka, was sein junger Fahrer unter Unterhaltung verstand, aber nach einer höflichen, nichtsdestoweniger drastischen Richtigstellung verlief die weitere Reise durchaus harmonisch und ohne größere Zwischenfälle.
    Fairbanks war zu Chroschkas nicht allzusehr ausgeprägtem Erstaunen noch um eine Spur ungemütlicher als Juneau. Auf seinem Weg zur Wohnung von Professor William Heartley traf er mindestens fünfzig Damen und acht Herren, die ihm in einer einzigen Straße visuell und akustisch Angebote von zwingender Deutlichkeit übermittelten.
    Als sie endlich angekommen waren, schöpfte Enver Chroschka tief Atem.
     
    Die Zeit begann, in der Rubett seltsame Dinge sprach und dachte.
    Er sah auf die Uhr, auf den Kalender. Waren tatsächlich erst zwei Tage seit der Verwandlung von Drunkley und Szargosh vergangen? Ihm erschienen sie wie eine Ewigkeit.
    Rubett hockte auf der Schaumgummiliege und starrte die gewölbte Wand an. An einigen Stellen zeichneten sich bereits Dellen ab. Der vom Sturm angewehte Schnee mußte das Zelt hoch bedeckt haben und drückte nun gegen das Material.
    Aber er dämpfte auch die Außengeräusche. Nur noch selten und undeutlich hörte Rubett die schleichenden Schritte und das wütende Klopfen gegen das Zelt, das den Eisvampiren und ihren zombiehaften, eisigen Menschendienern den Griff nach Martin Rubetts Leben versperrte.
    »Verdammt!« fluchte Rubett, doch das Fluchen klang kraftlos und ohne jede Energie. Er stumpfte allmählich ab. Das Grauen, dem er unaufhörlich ausgesetzt war, betäubte seine Gefühle und ließ ihn müde und lethargisch werden.
    Eine gefährliche Situation, dachte Rubett. Wenn ich noch länger hier eingesperrt bin, dann drehe ich irgendwann durch und gehe freiwillig nach draußen. Aber vielleicht warten sie nur darauf.
    Er versuchte, sich abzulenken und beschäftigte sich stundenlang mit dem Funkgerät. Unaufhörlich sandte er sein Notsignal in den Äther.
    McClosens Alyeska-Camp mußte ihn doch hören. Aber wahrscheinlich hatte der Schneesturm, der Blizzard, in einem großen Gebiet den Funkverkehr gestört.
    Er überprüfte das Heizgerät und stellte besorgt fest, daß die Ladung der Batterien nur noch etwas weniger als fünfzig Prozent betrug. Und er besaß nur eine einzige Ersatzbatterie. Das bedeutete, daß er noch für knapp drei Tage Energie besaß, um das Zelt zu beheizen. Danach-
    Rubett stellte den Thermostat niedriger. Die Temperatur fiel innerhalb weniger Stunden um zehn Grad auf zwölf Grad Celsius über Null. Der Prospektor wickelte sich in zwei warme Decken ein und atmete erleichtert auf. So würde er noch zwei Tage mehr gewinnen. Und dann mußte dieser verdammte Schneesturm doch vorüber sein.
    In diesem Moment polterte etwas heftig gegen das Zelt. Die Wand, der gegenüber Rubett lag, erhielt einige heftige Beulen und neigte sich nach innen.
    Zornig sprang Rubett auf, gleichzeitig aber auch angsterfüllt und bebend. Die Temperatur... Die erhöhte Temperatur allein hatte die Bestien bislang davon abgehalten, das Zelt zu zerreißen und ihn aller menschlichen Wärme zu berauben. Jetzt, wo er sie gesenkt hatte, wagten sie einen Angriff.
    Das Zelt wankte. In der attackierten Wand

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