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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Quinn
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mich ...«
    Kerbrick brach in dröhnendes Gelächter aus. Vor Vergnügen schlug er sich auf die Schenkel. »Das sieht ihr ähnlich«, sagte er kichernd. »Sie hat dich einfach über’s Ohr gehauen, wie?«
    »So kann man’s sagen.«
    Kerbrick wurde allmählich wieder ernst. »Dann seid ihr bereits vier. Mit mir fünf.«
    »Du willst auch mit, Quincy?« fragte Logan verblüfft. »Aber wenn dir etwas zustößt – ich meine ...«
    Offenbar war es Logans Schicksal in letzter Zeit, seine Sätze nur noch selten zu Ende führen zu können.
    »Unsinn«, fiel ihm Kerbrick ins Wort. »Ich kann sehr gut auf mich aufpassen. Außerdem war ich schon immer neugierig, was es nun mit diesen sagenhaften Eisvampiren wirklich auf sich hat. Schluß der Diskussion, ich begleite dich!«
    In Gedanken versunken strich er sich über den buschigen Kinnbart. »Laß mich überlegen. Da wären noch Thomas Thick, Lester Hayly, Gazle. Marproud und ein paar andere ... Gut, heute abend gebe ich dir Bescheid.«
    »Hervorragend«, sagte Logan. »Bleibt noch das Problem der Fahrzeuge. Zwei Rover kann ich zur Verfügung stellen, einen wohl du. Fehlen noch zwei.«
    »Keine Sorge«, beruhigte ihn Kerbrick. »Thick und Gazle haben ihre Rover neu aufpoliert. Ich werde mit ihnen reden. Wann soll es losgehen?«
    »Ich dachte, spätestens sieben Uhr früh. Dann haben wir übermorgen den Rand des Plateaus erreicht und können den ganzen Tag über suchen.«
    »Einverstanden.« Kerbrick streckte Logan seine Pranke entgegen. »Kurz nach Einbruch der Dunkelheit komme ich noch einmal her und teile dir die Namen der Leute mit, die an der Suchexpedition teilnehmen.«
    Logan schüttelte ihm die Hand. »Ich werde mich auch noch etwas umsehen. Bis nachher!«
    Er ging.
    »Enver!« rief William Heartley voller Freude und eilte dem schmalen, feingliedrigen Mann am Fuß der Treppe entgegen. »Ich habe gestern erst dein Telegramm erhalten. Warum hast du dich nicht schon früher gemeldet?«
    Die beiden alten Freunde umarmten sich lang und herzlich. Dann nahm Heartley ihn an den Schultern und musterte Chroschka prüfend.
    »Du siehst ziemlich übermüdet aus. Die Reise war wohl sehr anstrengend. Fairbanks wimmelt zwar inzwischen von Menschen, aber irgendwie liegen wir doch noch am Ende der Welt. Komm mit hinein. Ein guter Schluck wird dir helfen, wieder zu Kräften zu kommen.«
    Plaudernd betraten Heartley und Chroschka das sparsam, aber mit viel Verstand und Geschmack eingerichtete Haus des Professors und begaben sich in den kleinen Salon.
    Dankbar nahm Chroschka das angebotene Glas entgegen.
    »Was macht deine Arbeit?«
    Heartley winkte resigniert ab.
    »Wenn das so weitergeht wie bisher, dann ist in spätestens fünfzehn Jahren auch hier in Alaska das ökologische Gleichgewicht zerstört, und wir atmen statt reinen Sauerstoff Schwefelwasserstoffverbindungen, Kohlenmonoxyd und alle möglichen Ableger aller möglichen chemischen Substanzen. Trotz dieser pompösen Umweltschutzbestimmungen und trotz aller Beteuerungen der Regierung, die Natur nicht dem industriellen Wachstum zu opfern. Aber was will man machen. Die Welt schreit nach Öl und Rohstoffen, und wenn man das Pech hat, in einem Land zu leben, das von diesen Dingen beinahe überfließt, darf man eben auf die kleinen Nachteile nicht allzu scharf achten.«
    Besorgt erkannte Chroschka, daß sich in dem alt gewordenen Gesicht seines Freundes tiefe bittere Linien eingeschnitten hatten.
    »Was unternimmst du dagegen, Bill?«
    Heartley breitete beide Arme aus, aber es war eine kraftlose, eine hoffnungslose Geste.
    »Artikel schreiben, Petitionen verfassen, Reden halten. Versuchen, die Leute aufzuklären. O Gott, ich hätte gute Lust, den ganzen Kram einfach hinzuwerfen und irgendwohin zu ziehen, wo es kein Öl, kein Erz, kein Uran und nicht den Zwang zum Konsum gibt.«
    Chroschka grinste ironisch. »Wie lange, glaubst du, wäre dieses Paradies ein Paradies?«
    Heartley erwiderte das Grinsen. »Nicht lange, fürchte ich. Bis Touristen wieder einen neuen ,Geheimtip’ hätten. Also bleibe ich hier und kämpfe weiter. Und irgendwann, da bin ich mir völlig sicher, irgendwann wird die Vernunft und die Menschlichkeit gegen diese Ausbeutung unseres Planeten siegen!«
    Chroschka stellte das Glas zur Seite. Er war froh, seinen Freund aus der depressiven Stimmung gerissen zu haben. Er wechselte das Thema. »Gibt es etwas Neues von Patrick Logan und Bunker’s Hope?«
    Heartley verneinte.
    »Aber die Nachrichtenverbindungen sind seit

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