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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Quinn
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Anbruch des Winters immer schlechter geworden. Genau kann ich es dir also nicht sagen.«
    Chroschka nickte. »Ich habe auch nichts anderes erwartet.«
    Der Professor musterte seinen Gast.
    »Wie meinst du das, Enver?«
    »Nachdem ich deinen Brief erhalten hatte, stellte ich ein paar Nachforschungen an. Leider reichte das Material, das ich in Europa und Nordamerika fand, nicht ganz aus, um meine Spekulationen und Theorien zu untermauern, aber die letzten Zweifel wurden dann hier in Alaska, in Juneau, beseitigt.« Er warf Heartley einen ernsten Blick zu. »Bill, ich befürchte, daß Bunker’s Hope nicht mehr lange existieren wird!«
    Heartley zuckte zusammen. Er wurde bleich.
    »Wie meinst du das, Enver? Ich verstehe nicht, woher du .. .«
    »Ich werde es dir erklären. Aber vorher würde ich noch gern ein Bad nehmen und etwas essen.«
    Der Professor griff sich an die Stirn.
    »Oh, entschuldige! Ich habe überhaupt nicht mehr daran gedacht, daß du müde und erschöpft bist. Ich werde mich gleich um dein Bad kümmern. Es dauert nur einen Moment.«
    Hastig eilte Heartley hinaus.
     
    Es klopfte an der Tür.
    Martin Rubett fuhr blitzartig aus seinem unruhigen Schlaf auf und rieb sich über die Augen. Er gähnte.
    Die Luft im Zelt war stickig und warm. Es roch scharf nach menschlichen Ausdünstungen und Exkrementen.
    Unsicher blickte Rubett zu dem Haufen Kisten, die er zum Schutz vor der doppeltürigen Eingangsöffnung aufgebaut hatte.
    War das Klopfen nur in seinem Traum zu hören gewesen, oder befand sich wirklich jemand vor dem Zelt, der um Einlaß bat?
    Der Schneesturm heulte bereits schwächer, und Rubett faßte neuen Mut.
    Vielleicht waren die Bestien aus der Hölle tatsächlich nicht mehr da. Vielleicht hatten sie sich zurückgezogen, weil sie die Ergebnislosigkeit ihres Wartens erkannt hatten. Und vielleicht stand dort draußen nun ein normaler Mensch, von einer Suchexpedition oder einer anderen Prospektorengruppe.
    Rubett wischte sich über den Mund. Sein Körper verlangte dringend nach dem Nikotin einer Zigarette, aber obwohl es ihm schwerfiel, verzichtete er darauf. Er wollte die Luft in seinem Zelt nicht noch mehr verpesten.
    Nein, es war keine Täuschung. Das Klopfen wiederholte sich -einmal, zweimal!
    Rubett fingerte nervös an seinem Pullover. Sollte er öffnen oder nicht?
    Natürlich! schrie ein Teil seines Bewußtseins. Das ist die Rettung. Man hat dich und die beiden anderen vermißt und nach euch gesucht. Mach die Tür auf, und du wirst es sehen. Du mußt unbedingt ’raus aus dem Zelt.
    Öffne!
    Der andere Teil war mißtrauisch. Es könnte eine Falle sein. Man will dich hinauslocken, um dich zu töten oder noch Schlimmeres. Reagiere nicht darauf. Laß die Tür geschlossen.
    Öffne sie nicht!
    Unentschlossen betrachtete Rubett das Durcheinander der Kisten und Pakete.
    Wieder klopfte es, diesmal energischer, lauter. Dann
- Rubett erschrak – eine Stimme. Tatsächlich, jemand rief nach ihm!
    »Mart!« erklang es heiser und schwerfällig. »Mart! Laß mich ’rein! Ich bitte dich, öffne! Mart!«
    Rubett fühlte, wie die Angst in seinen Nacken kroch. Er leckte sich über die Lippen, räusperte sich. Verdammt, was sollte er tun? Wer rief da nach ihm? Die Stimme kam ihm irgendwie bekannt vor. Etwas verändert, aber durchaus vertraut.
    »Mart!«
    Der Name schien nur mühsam über ungefüge Lippen zu gehen.
    »Mart – bitte! Ich bin’s; Szargosh – Ephraim Szargosh. Mart, ich erfriere!«
    Was ist das für eine Teufelei, sann Rubett. Konnte es wirklich sein, daß Szargosh der Attacke der Vampire lebend und unversehrt entronnen war? Gleich darauf schüttelte er den Kopf. Nein, unmöglich. Und selbst wenn – in der Zwischenzeit wäre Szargosh längst erfroren. Nein, das war eine Falle, mußte eine Falle sein. Man spekulierte auf sein Mitgefühl und wollte ihn hinauslocken, um ihn in der Kälte umzubringen.
    »Verschwinde!« krächzte Rubett. »Fahr zur Hölle! Ich falle nicht auf deine Tricks herein! Verschwinde, du Ausgeburt des Satans!«
    »Aber Mart...«
    Rubetts Entschluß geriet ins Wanken. Szargoshs Stimme klang mitleiderregend erschöpft.
    »Mart, ich flehe dich an, öffne mir!«
    »Du bist nicht mehr Ephraim Szargosh«, erwiderte Rubett schwach. »Du bist ein Zombie – ein Untoter, ein Verdammter. Die Eisvampire haben dich in einen der ihren verwandelt. Hör auf mit deinem Gewinsel und verschwinde!«
    »Mart, hör mich an«, wisperte es zurück. »Du täuschst dich. Es ist ein Irrtum. Als ich

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