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Eiswind - Gladow, S: Eiswind

Titel: Eiswind - Gladow, S: Eiswind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gladow
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genoss den Beifall und heizte sein Publikum weiter an. Es war eine Riesenparty. Er zeigte mit dem Arm in die Menge und brüllte: »Seid ihr alle da?« Und sie antworteten: »Yeah!«

    »Ich hab euch nicht gehört!«, schrie Robbie.
    Und sie brüllten erneut »Yeah!«, und dann stimmte er für seine Stufe und die Zukunft, die vor ihnen lag, »We are the Champions« an, und alle sangen mit.
     
    Bis zu diesem Punkt war Alexander Jensens Erinnerung klar. Alles, was danach folgte, schien begraben unter einem undurchsichtigen Schleier.
     
    Irgendwann kam der Moment, in dem Robbie verkündete, dass er mit dem schönsten Mädchen der Schule tanzen wolle. Erneut zeigte er ins Publikum, und sein Finger und sein Blick trafen sie – Christina.
    Zuerst fühlte Alex sich geschmeichelt, weil er anscheinend mit dem schönsten Mädchen der Schule zusammen war. Robbies Kompliment schien das Sahnehäubchen dieses unübertrefflichen Abends zu sein.
    Aber dann spürte er, wie Christina von ihm abrückte und sich von Robbies Augen einfangen ließ. Sie blickte wie in Trance zu ihm auf. Ihre Wangen glühten. Die Blicke der ganzen Schule waren auf Alex gerichtet, jedenfalls empfand er es so. Und dann fragte Robbie: »Willst du zu mir raufkommen?«
    Ohne sich auch nur umzublicken, ging Christina auf die Bühne zu und ergriff Robbies Hand, während sie hinaufstieg.
    Die Menge tobte. Die Mädchen kreischten total hysterisch los, als die Band wieder zu spielen begann. Die Bässe hallten dumpf in Alex’ Brust wider, während er zu ihnen hinaufblickte.
    Er steckte sich eine Prince an und trank einen Schluck
Bier, dankbar, sich an etwas festhalten zu können. Er versuchte, so unbeteiligt es ging in die Menge zu blicken. Es war eine Mischung aus Neugier und Amüsement, die ihm entgegenschlug. Christina war auf der Bühne. Robbie hielt ihre Hand, und dann sang er eine Coverversion von »Christine«.
    Sie stand einfach nur da. Hilflos, hypnotisiert, unendlich schön.
    Als das Lied zu Ende war, half Robbie ihr wieder von der Bühne. Sie blieb ganz vorn, blickte sich nur einmal kurz nach Alex um. Er vermochte nicht in ihren Augen zu lesen, was sie dachte. Es stand nichts darin. Keine Schuld, keine Entscheidung, nichts. Sie kehrte auch nicht zu ihm zurück, sondern ließ sich wieder von Robbies Blick einfangen.
    Alex bewahrte Haltung. Er kehrte, so souverän es ging, zu seiner Säule zurück und gab sich cool. Noch blieb abzuwarten, was geschehen würde. Bis jetzt hatte Robbie nur eine Show geliefert, und es stand keinesfalls fest, dass er wirklich etwas von Christina wollte. Die Erkenntnis, dass es allein Robbie war, der darüber entscheiden würde, ob Alex in Christinas Welt weiterhin existieren durfte, grub sich wie ein giftiger Pfeil mitten in sein Herz.
    Es galt zunächst, sich keine Blöße zu geben. Er trank noch ein Bier.
    Als die Band aufhörte zu spielen, verschwand Christina mit einem Pulk von Mädchen aufs Klo. Sie mied ihn, wich ihm aus.
    Er unterhielt sich mit den Jungs. Sie kommentierten das Geschehene nicht. Ihm blieb keine andere Möglichkeit, als abzuwarten und hier und da nach Christina und Robbie Ausschau zu halten.

    Letzteren sah er vereinzelt in der Menge und an der Bar auftauchen. Christina sah er nicht.
    Um zwölf machte er sich auf die Suche nach ihr. Es war eine laue Sommernacht, und viele Schüler standen draußen. Alex hielt sich an einem weiteren Bier fest und fand schließlich Claudia. Sie wusste angeblich nicht, wo ihre Schwester war.
    »Ich fahr jetzt«, sagte er. »Wenn ihr mitwollt, kommt zum Parkplatz, sonst bin ich weg.«
    »Wir müssen mit!«, antwortete sie schrill. »Meine Eltern sind sonst total sauer, du kannst uns hier nicht einfach stehen lassen.«
    Sein Blick sagte ihr, dass er konnte.
    »Ich such sie!«, sagte Claudia dann entschlossen. »Hau bloß nicht ab.« Sie verschwand.
    Er ging zum Parkplatz. Logisch, dass auch dort Leute rumstanden. Nur dass es ihm jetzt nicht mehr so recht war, dass sie ihn anglotzten.
    Er öffnete seinen Kofferraum und tat so, als müsse er an seinen Boxen herumbasteln. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bevor die beiden endlich auftauchten.
    Sie sprachen zunächst nicht. Sie stiegen hinten ein, steckten ihre Köpfe auf der Rückbank zusammen und tuschelten. Es tat weh. Christina kicherte immer wieder, während er durch die Dunkelheit brauste. Er ließ den Motor an jeder Ampel vernehmlich aufheulen, um ihr Gackern zu übertönen.
    »Wo warst du den ganzen Abend?«, fragte Alex

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