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Eiswind - Gladow, S: Eiswind

Titel: Eiswind - Gladow, S: Eiswind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gladow
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Frauen aufpolierte.

    »Sie sind nicht deshalb hier?«, fragte Chris verwirrt.
    »Nein«, antwortete Bendt ruhig und sah Chris prüfend an. »Haben Sie in der Presse von den Frauenmorden gelesen?«, fragte er dann.
    In Chris’ Miene war keinerlei Unbehagen zu lesen. »Ja, warum?«, fragte er voller Unverständnis.
    Bendt belehrte ihn kurz über seine Rechte und Pflichten als Zeugen und kam dann auf den maßgeblichen Abend vor Sabrina Mertens’ Tod zu sprechen.
    »Wirklich schade um die Kleine«, sagte Chris bedauernd. »Ich wäre gerne bei ihr gelandet.«
    Bendt nickte nur. »Sie sollen am genannten Abend mit ihr getanzt haben«, sagte er dann.
    »Das ist ja wohl nicht strafbar, oder?!«, gab Chris schroff zurück. »Soll ich was mit dem Mord zu tun haben, oder was?«, fragte er dann entsetzt. Langsam schien der Groschen bei ihm zu fallen.
    »Nein«, beschwichtigte Bendt ihn. »Wir versuchen lediglich zu rekapitulieren, was an diesem Abend geschehen ist. Insbesondere wollen wir wissen, ob Frau Mertens an diesem Abend vielleicht jemanden kennengelernt hat. Hat sie möglicherweise mit jemandem die Bar verlassen? Gab es jemanden, der Anlass dafür gewesen sein könnte, dass es in der Nacht vor ihrem Tod Streit mit ihrem Freund gegeben hat et cetera pp.?«
    »Woher soll ich das wissen?«, entgegnete Chris resigniert. »Mit mir ist sie jedenfalls nicht nach Hause gegangen.«
    »Haben Sie sonst jemanden bemerkt?«
    Chris schüttelte den Kopf.

    »Ist Ihnen vielleicht ein Mann aufgefallen«, forschte Bendt weiter, »der an diesem Abend um die Frauen herumgeschlichen ist?«
    »Ich glaube«, gab Chris abschätzig zurück, »die Frage müsste eher lauten, wer nicht um die Mädels herumgeschlichen ist.«
    Bendt bedeutete ihm mit einem Blick, dass er weitersprechen sollte.
    »Die drei sind natürlich aufgefallen«, sagte Chris. »Jeder hätte die gerne kennengelernt. Wäre ja auch ungewöhnlich, wenn nicht.«
    »Ist Ihnen ein Mann aufgefallen, der auffallend schlank war und Kontakt zu den Frauen gesucht hat?«
    Chris dachte kurz nach. »Ja«, sagte er dann nachdenklich. »Da war jemand. So eine Bohnenstange. Der Typ passte nicht so recht hierher.«
    »Und weiter?«, fragte Bendt interessiert.
    »Was gibt’s da groß zu sagen?«, fuhr Chris fort. »Ein Typ Ende zwanzig, vielleicht auch über dreißig, schwer zu schätzen. Eine recht ungepflegte Erscheinung. Ich kann mich erinnern, dass er Sabrina Mertens angesprochen hat.«
    Bendt horchte auf. Davon hatte bisher keine der Zeuginnen berichtet. »Wissen Sie, worum es ging?«, fragte er gespannt.
    Chris winkte ab. »Dazu kann ich nichts sagen. Ich habe nur gesehen, dass er sie vor der Garderobe angesprochen hat, bevor sie gehen wollte. Mir war unerklärlich, dass so ein Typ den Schneid hatte, sie anzusprechen.«

    »Konnten Sie Sabrina Mertens’ Verhalten entnehmen, dass sie ihn kannte?«
    »Nein.« Chris zuckte mit den Schultern. »Ich hätte die Szene auch längst vergessen, wenn Sie mich nicht so konkret gefragt hätten.«
    »Wissen Sie, wann der Mann gegangen ist?«
    »Wirklich keine Ahnung«, sagte Chris. »Ich habe ihn nicht mehr wahrgenommen, nachdem sie weg war.«
    Bendt seufzte. Vielleicht war es wirklich Woltereck gewesen, der Sabrina Mertens angesprochen hatte. Vielleicht waren sie dem Täter bereits auf der Spur … Er hoffte auf den Erlass des Durchsuchungsbeschlusses und nahm sich vor, den ermittelten Zeugen Bögen mit Lichtbildern vorzulegen, auf denen Woltereck abgebildet war.
    »Glauben Sie, dass Sie den Mann auf einem Lichtbild wiedererkennen würden?«, fragte Bendt sein Gegenüber.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, seufzte Chris.
    Immerhin wäre es einen Versuch wert, dachte Bendt.

21. KAPITEL
    A nna, du bist ja pitschnass!«, rief Georg entsetzt, während er sie entschlossen am Handgelenk durch die Haustür in die großzügige Diele zog.
    Hubert begann sofort, sich ausgiebig zu schütteln, was Georg einen Schritt zurückweichen ließ. »Wir brauchen Handtücher«, analysierte er und eilte ins Bad.
    Als er zurückkam, überreichte er Anna ein großes weißes Badehandtuch und begann mit einem anderen, Hubert zu frottieren.
    »Bist du wahnsinnig?!«, schimpfte Anna. »Nimm bloß nicht so ein gutes Handtuch für Hubert!«
    Georg winkte ab, während er Hubert abtrocknete, der das sichtlich genoss und sich sofort auf den Rücken warf.
    »Altes Badehandtuch von den Kindern«, sagte Georg wegwerfend. »Kein Grund zur Panik.«
    »Es hat auf einmal angefangen,

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